Happy
new Year, buen año nuevo!
Mein
Bett im Dorm im Folk-Hostel ist super, zwar weich, aber nicht durchgelegen und
ich schlief echt super. Leider ging ab halb 7 die Aufbruchsstimmung los, manche
reisten ab, andere hatten wahrscheinlich irgendwelche Touren gebucht. Ich
stellte mich tot und hielt bis halb 9 durch, bevor ich aufstand. Das Frühstück
war ganz gut, zuckerlose Haferflocken, etwas Obst und brauchbares Brot. Danach
fand ich noch einen extra Teller mit meinem Namen beschriftet. Gestern Nacht
wurde ich gefragt, ob ich Vegetarier bin, ich bekam einen Muffin und zwei Reiswaffeln.
Keine Ahnung, warum, nicht ein Stück totes Tier war beim Frühstück zu sehen.
Nach
dem Frühstück telefonierte ich nach Hause und schrieb meinen Blog vom Vortag.
Das Hostel hier ist echt schön, ein großer Aufenthaltsraum (es scheint auch
sehr groß zu sein), alles hell und freundlich. Dann packte ich meinen Rucksack
für den Tag und gegen 11 machte ich mich mal auf den Weg ins Stadtzentrum. Im
Supermarkt versorgte ich mich noch mit etwas Essbarem, dann trank ich einen
frischen O-Saft. Im Freien in der Sonne ;-)
Kurz
nach 12 ging es wieder bergauf, am Hostel vorbei und zum Busbahnhof. Zunächst
kaufte ich mir Tickets nach El Chalten und zurück und dann weiter nach Puerto
Natales in Chile. Ich aß einen Teil meiner Semmeln mit Käse und traf mich dann
mit Stephan von der Boreal, der schon einen Tag vor mir hier ankam.
Dankenswerterweise hatte er für mich einen Transport zum Gletscher Perito
Moreno mit organisiert. Um 1 fuhr der Bus los, etwa eine Stunde später waren
wir am Parkeingang, wo der Ticketverkäufer direkt in den Bus kam.
Um
halb drei wurden wir am Ufer des Lago Argentino abgesetzt und mit der Info
versorgt, wo der Bus später wieder abfahren wurde. An unserem Startpunkt konnte
man Boots- und Kajaktouren zum Gletscher buchen, aber das war für uns alte
Eishasen eine unnötige Aktion ;-) So liefen wir über einen Metallsteg am
Seeufer entlang und näherten uns immer weiter dem Gletscher.
Auch
für uns, die wir quasi drei Tage von Eis umgeben waren, war dieser Gletscher
echt etwas Besonderes. Er ist einer der größten Gletscher Argentiniens (und
somit vermutlich Südamerikas) und einer der wenigen weltweit, die als „stabil“
gelten und noch nicht schrumpfen. Er ist insgesamt etwa 30km lang und erstreckt
sich über eine Fläche von 254 km². Stellenweise ist das Eis 800m dick (und
reicht damit sogar unter den Meeresspiegel). Touristisch interessant wird er
durch seine Gletscherzunge, die in den Lago hineinreicht. Hier ist das Eis
40-70m hoch.
Und dieser Gletscher ist ein Renngletscher, mit einer
Geschwindigkeit von 2m/Tag bewegt er sich vorwärts. Somit ist es quasi
garantiert, dass man riesige Stücke abbrechen sieht, die dann mit lautem Getöse
in den See knallen. Die dabei entstehenden Eisberge laufen für uns aber schon
in der Kategorie „putzig“. Die Flutwellen, die dabei entstehen, sind dagegen
schon ziemlich gigantisch. Das war jetzt also quasi Feuerwerk auf argentinisch, die Knaller konnten mit jeder Rakete mithalten. Lustig war, dass immer alle dorthin schauten, wo es knallte (ich eingeschlossen). Dabei hatte man hier mal wieder den lebendigen Beweis dafür, dass der Schall ein bisschen langsam unterwegs ist, wenn's erstmal knallte, gab es eh nix mehr zu sehen ;-)
Über
verschiedene Stege kann man gegenüber des Gletschers entlang laufen und das ist
schon echt beeindruckend. Wir waren in der Antarktis ja meist eher unterhalb
der Gletscher unterwegs, der Blick von oben drauf ist gigantisch! Auch die
Tatsache, dass hier außen rum alles grün ist, ist für uns natürlich was ganz
neues.
Während
wir auf einer der Aussichtsplattformen standen, passierte es dann auch, ein
riesiges Stück brach ab und stürzte in den See, ich hatte es natürlich
verpasst. Doch direkt danach kam das nächste Stück hinterher und dieses Mal war
ich bereit, hier in Serie für euch:
Wir
hatten ca. 4h Stunden Zeit, absolut ausreichend. Gegen Ende wurde es dann aber
langsam echt frisch, aus Gletscherrichtung blies ein kalter Wind, so dass ich
irgendwann in Jacke und mit Mütze endete.
Um dreiviertel 7 stiegen wir an
anderer Stelle wieder in den Bus ein und fuhren zurück in die Stadt, wo wir
gegen 8 ankamen. Die meisten stiegen unten im Ort aus, Stephan auch, ich fuhr bis
zum Busbahnhof und lief zurück zu meinem Hostel. Im Dorm traf ich auf Rosy aus
London, mit der ich mich heute früh schon kurz unterhalten hatte. Sie traf sich
später mit einer Freundin und ich schloss mich kurzerhand an. Dann duschte ich
schnell und kuckte meine Fotos durch. Gegen 9 starteten wir in eine kleine
Bar/Restaurant, wo wir auf drei andere Backpacker trafen, Kathy hatte auch
ihren halben Dorm mitgebracht ;-) War ein netter Abend und doch ein total
komisches Silvester. Wir alle waren müde und warteten nur darauf, dass es 12
wird. Alle hatten lange Busfahrten, Touren, … hinter sich. Um 12 stießen wir
alle an, einen Countdown gab es nicht oder die ganze Bar hatte ihn verpasst ;-)
Gegen halb 1 zahlten wir und machten uns auf den Weg zurück zum Hostel. Dort
ging es auch eher gemütlich zu, nur ein paar Chinesen hingen in der Ecke… Somit
lag ich um 1 im Bett. Gute Nacht!
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