Dienstag, 28. Januar 2020

28.1.20 - Entspannter Tag mit warmem Wasser


Heute Nacht hab ich ziemlich gut geschlafen, bin erst um halb 8 aufgewacht. Leider war es draußen – wie erwartet – ziemlich grau und es regnete. Ich frühstückte gemütlich, dann machte ich mich auf die Suche nach einer Tour für heute. Inzwischen war es trocken. Bei den beiden ersten Anbietern hatte ich kein Glück, da war die Tour zu den Thermen schon voll bzw. es gab keine, obwohl es groß dran stand. Bei der dritten war ich erfolgreicher, es gab eine Tour mit einer der kleineren (und günstigeren) Therme und ein paar touristischen „Highlights“ davor. Perfekt! Das kostete auch nur die Hälfte von der großen Therme (wie ich letztendlich feststellte war der reguläre Eintrittspreis ohne Tour genauso hoch).
Da die Tour erst um drei beginnen sollte, hatte ich davor also noch reichlich Zeit. Ich schlenderte etwas durch die Gegend und ging im Supermarkt einkaufen, klasse, das Sortiment reichte für meinen Plan. Na, kommt ihr drauf, was es heute gibt?

Danach ging ich in einen Coffeeshop in Hostelnähe und traf wieder einmal auf die beiden Koreaner. Wir mussten alle drei lachen, gestern hatten sie früh mit ihrer eigenen Camping-Kaffeemaschine echten Kaffee gemacht, heute die Instant-Plörre getrunken und jetzt saßen sie auch hier mit Cappuccino vor sich ;-) Ich bestellte mir auch einen und setzte mich auf die Terrasse und machte etwas Sudoku. Dann setzten sich zwei Holländer aus dem Hostel an den Nebentisch und wir tauschten unsere Erfahrungen vom gestrigen Tag aus, die beiden waren nämlich beim Rafting.
Gegen 12 lief ich zurück zum Hostel und „kochte“, also ich matschte alles zusammen, jetzt sollte man es aber erkennen:

Ja, es gab echten Obatzdn, auf die Idee kam ich gestern, als ich durchs Schaufenster in die Bäckerei „Rostock“ kuckte und meinte, Laugenstangen gesehen zu haben. Heute gab’s die natürlich nicht mehr, dafür fand ich wo anderes eine Art Vollkornsemmeln. Das Ergebnis war jedenfalls sehr lecker! Etwas gab es zu Mittag, der Rest wurde für später auf die Semmeln geschmiert.
Ich machte noch etwas für die Pimpqueens, gegen halb 3 lief ich dann los, mit einem kleinen Umweg über eine Eisdiele und dann zur Touragentur. Um 3 ging es pünktlich los, ein Bus mit 12 Leuten. Der erste Stopp konnte mal wieder nicht touristischer sein. Ein „Markt“, angeblich traditionell, es gab fast nur Fressstände. Und ein paar Souvenirshops… Und dann hüpften noch ein paar Leute mit Decken bekleidet (und Turnschuhen) um einen Baum zu ein bisschen authentischer Musik. Wir sollten 10 Minuten hier halten, es dauerte fast eine halbe Stunde bis wir hier weiterkamen. Denn am Fluss mussten auch noch 1000 Fotos gemacht werden. Hm, es war ein Fluss… Nichts Spektakuläres.

Flagge der Mapuche, der hiesigen Ureinwohner

Von dort ging es weiter zu den „Ojos de Caburgua“. Das sind ein paar kleinere, ganz hübsche Wasserfälle und eine kleine blaue Lagune. Leider völlig überbaut mit Aussichtsplattformen, es ist kaum möglich, nur Wasserfall ohne das Zeugs dahinter zu fotografieren. Schade. 


Aber ich bin auch ziemlich froh, dass ich jetzt so hierher kam, denn das ist wohl auch eine beliebte (und wie mir scheint, ziemlich sinnfreie) Fahrradstrecke. Alles über Straßen und Schotterpisten (im Staub der Autos) und dafür, was dann geboten ist, lohnt sich das keinesfalls. 


Auch hier wurde die Zeit von 20 Minuten mehr als ein bisschen überschritten… 40 trafen es am Ende eher. Es nervt, wenn man immer auf die gleichen warten muss.
Der letzte Halt war an einem Strand an einem anderen See, nur „ganz kurz“ für ein Foto. Und weg waren alle! Sorry, der Strand war echt mal gar nix, ich hab kein Foto gemacht. Alles voll mit Liegen, Booten, Menschen… Also wie gestern. Aber dorthin ist auch keiner verschwunden. Auf der anderen Straßenseite gab es wieder Essen und Souvenirs. Also dauerte „ganz kurz“ auch wieder fast 20 Minuten. Inzwischen war ich schon etwas angepisst, denn es war klar, je länger wir rumtrödeln, desto weniger Zeit bleibt für die Therme.
Irgendwann ging es doch weiter und um dreiviertel 6 kamen wir tatsächlich an. Und ich wurde sehr positiv überrascht, denn wir bekamen Zeit bis um 8, also über 2h, die mir beim Buchen versprochen worden waren. Also war das alles Taktik und die Haltezeiten waren doch in etwa so geplant. Naja, Südamerika halt…

Als wir ankamen, waren die Becken noch ordentlich gefüllt. Es gab zwei im Freien und einige kleinere innen, dazu noch ein größeres kaltes Becken zum Schwimmen. Ich begann erstmal innen, sehr warm war das Wasser hier nicht. Dann ging ich nach draußen und hier war es so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Badewanne! Zwischendurch ging ich mal in den Fluss, der hier vorbeifließt, der war richtig eisig wie gestern.
Mit der Zeit wurde es immer leerer und am Schluss war ich fast allein im Becken und packte auch mal den Kindle aus. Als ich dann das Wasser verließ, reichte es auch wirklich, dass die Dusche nur kaltes Wasser ausspuckte, störte mich nicht. Sauber wie seit Monaten nicht mehr ging’s zurück zum Auto.
Auf der Heimfahrt lernte ich dann noch „Kindererziehung extrem“ kennen. Der kleine Bubi, mit Sicherheit noch nicht im Schulalter, daddelte auf Mamis Handy und das Geballer klang verdächtig. Und tatsächlich, der spielte ein Egoshooter-Spiel! Ich meine, dass das meine Schüler spielen, weiß ich ja, aber wer kommt den bitte auf die Idee, einem Kindergartenkind sowas in die Hand zu drücken? Absolut unbegreiflich!
Um halb 9 waren wir zurück in Pucon und ich ließ mich in Hostelnähe absetzen. Auf den letzten Metern zeigte sich dann auch noch der Vulkan von seiner schönsten Seite und ohne Wolken. 

Im Hostel schnappte ich mir mein Notebook und setzte mich nach unten, die Küche ist schon wieder in rein koreanischer Hand. Jetzt ist es kurz vor 10, der Blog ist fertig und ich bin müde. War heute ein echt anstrengender Tag ;-)
Morgen gibt’s nochmal etwas Action im Wasser, abends fahre ich dann mit dem Nachtbus nach Valparaiso. Der fährt um 8 ab, also gut möglich, dass ich erst im Bus Blog schreibe und ihr morgen früh keinen lesen könnt. Macht’s gut bis dahin!


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