Dienstag, 30. Juni 2020

30.6.20 - On the Road mit Nudelsalat

Los geht’s!!! Heute früh war ich gegen halb 7 wach und fit! Ich sprang einmal unter die Dusche, danach wurde noch mal in aller Ruhe das Internet gecheckt, Kaffee getrunken und Nudelsalat gemacht. Um neun trafen Mela und ich uns am Bus zum Einladen. 

Die letzten Teile wurden geladen und abschließend spielte ich eine Runde Kühlschrank-Tetris.


W
ider Erwarten passte alles rein und Punkt 10 Uhr waren wir abfahrbereit.


Mit einem schnellen Stopp beim Müller-Bäck ging es auf die Autobahn in Richtung Polen. 

Die Straße war recht frei, unsere Stimmung super. 

Die Zeit verflog wie die Kilometer und schon waren wir an unserer ersten Grenze nach Polen. Zwischendurch machten wir irgendwo eine Pause und aßen unsere Semmeln bzw. ein letztes Nougathörnchen.


Gegen 3 waren wir schon ein ganzes Stück in Polen. Das Navi hatte sich schon verabschiedet, es kannte die (gar nicht so neue) autobahnähnliche Straße nicht, mein Handy meinte, um halb 6 sind wir schon am Ziel. Wir entschieden uns dazu, noch ein Stück weiterzufahren und Mela suchte nach einem anderen Stellplatz. Jetzt durfte ich nämlich zum ersten Mal Adriano steuern! Am Anfang etwas seltsam, aber ich gewöhnte mich schnell an unser Schlachtschiff.

Ab fünf übernahm ich dann komplett die Führung, denn Mela hatte einen längeren Zoom-Call. Gegen Viertel 7 musste ich aber halten und den Nudelsalat futtern! Gestärkt steuerte ich uns souverän an Warschau vorbei, kurz dahinter ging es von der Autobahn runter und punktgenau versagte auch mein Handy. Prima. Nach einer holprigen durch den Ort hatten wir doppelte Navigation zurück und konnten die letzten Meter zu unserem Schlafplatz zurücklegen. Da war ich dann aber auch echt froh, mein Hintern wollte keinen Meter weiter…

Mela hatte gut gewählt: Wir stehen direkt am Ufer eines träge dahin fließenden Flusses, dazu kamen wir kurz nach 8 pünktlich zum Sonnenuntergang an. Also sprangen wir zunächst einmal in unsere Bikinis und weiter ins Wasser. Es war echt angenehm erfrischend, der polnische Opi, der uns beobachtete, fand die Aktion auch ganz klasse und hat sich fleißig mit uns unterhalten. Dass wir ihn nicht verstehen, war nicht so wichtig, glaube ich…

Danach zogen wir uns was Langes an, das war auch gut so, denn nach dem Sonnenuntergang kamen die Mücken. Und komische riesige Viecher mit Helikoptersound.

Pünktlich als die Sonne unterging, hatten wir die Campingstühle draußen und den Sekt offen und stießen auf geile 9 ½  Wochen an. Dann gab es noch ne Schüssel Nudelsalat und ich schrieb den Blog

Jetzt wird es langsam dunkel, die Frösche quaken, ein Schwan kam gerade vorbei und die Mücken finden die ganze Sache mindestens so toll wie wir!

Da wir nun doch 200km weitergekommen sind als geplant, haben wir morgen deutlich weniger vor uns. Laut Google sind es ca. 6h bis nach Vilnius, wo wir einen Campingplatz in der Stadt reserviert haben.

So, dann kuck ich mal, ob mein Handy als Hotspot funktioniert. Wenn nicht, wisst ihr nix davon ;-)


Sonntag, 28. Juni 2020

29.6.20 - Nur noch einmal schlafen!!!

So, nun ist es endlich soweit, morgen fahren wir! Wer sich jetzt wundert, ja, wir hatten mal über heute Mittag nachgedacht, aber da Melli noch Termine hat, haben wir beschlossen, dass wir ja auch nicht gestresst starten müssen, ein Tag mehr oder weniger ist nicht entscheidend (jaja, ich weiß, in den Sommerferien sehe ich das anders...). Wir haben neuneinhalb Wochen Zeit (nein, nicht der Film) und fahren jetzt morgen ganz gemütlich im Laufe des Vormittags los.
Übrigens fahren wir mit diesem jungen Herren, ich darf vorstellen, Adriano, ich glaube, er ist ein heißblütiger Italiener und definitiv heiß darauf, uns Richtung Norden zu befördern!

Hier seht ihr mal das - auf den Bildern noch chaotische Innenleben. Inzwischen ist das Meiste eingeräumt und auch die Betten sind überzogen. Eigentlich fehlen nur noch der Kühlschrankinhalt, die Fahrräder und ein paar Kleinteile...
Hier der Blick in die "Garage" mit Stühlen, Tisch, Grill und was weiß ich nicht alles. Oben drüber schlafen wir.

Hier der Blick von vorn auf die Betten. Oben drüber ist genug Stauraum für Klamotten. Für mich mehr als genug. Statt Kleidung für 10 Tage wie im Rucksack kann ich jetzt problemlos zwei Wochen überleben, hab sogar eine kurze und eine lange Jeans und mehrere Pullis an Bord und trotzdem sind nur zwei meiner drei Fächer voll geworden 😂 Super, somit konnte ich auch noch ordentlich rosinenfreies My-Müsli und selbstgemachtes Granola einpacken!


Hier der Blick von der Schiebetür. Sitzecke, ich glaube, die Fahrersitze kann man auch nach hinten drehen, links die Küche, wenn die Tür offen steht, kocht man quasi fast unter freiem Himmel 😎 Drüber und drunter ist weiterer Stauraum (Schuhschrank, Besenkammer, Hänge-Kleiderschrank sowie einige Fächer für Küchenutensilien und Vorräte).


Das Bad ist seitlich in einer Nische mit einer lustigen Schiebetür. Man kann es wegsperren oder mit der Tür den Gang absperren, dann kommt man nicht mehr ins Schlafzimmer 😂 Sehr platzsparend gelöst jedenfalls.


So, morgen geht es also los. Heute werden die letzten Kleinigkeiten erledigt. Blumen gießen bei mir und meinen Eltern, Opa besuchen und verabschieden, einkaufen und eine letzte Planung mit Melli. Auch wenn noch etwas Zeit ist bis dorthin, wollen wir noch einmal Skandinavien durchsprechen. 

Momentaner Planungsstand ist wie folgt: Morgen fahren wir nach Polen bis etwa Lodz (kurz vor Warschau), am nächsten Tag gehts weiter nach Vilnius, der litauischen Hauptstadt, wo für zwei Tage ein Campingplatz gebucht ist (hoffe ich zumindest). Danach wollen wir in einen Nationalpark und zu den Kurischen Nehrungen, danach nach Lettland, wo ebenfalls die Hauptstadt und ein Nationalpark auf dem Plan steht. Von dort aus gehts weiter nach Norden, in Estland stehen eine Insel und Tallinn auf dem Plan. Von dort wollen wir dann Mitte Juli mit der Fähre nach Finnland übersetzen. 
Die Fährverbindungen sind jetzt schon offen und werden nicht kontrolliert. Die Einreise aus Estland scheint auch jetzt schon für alle möglich zu sein, allerdings heißt es andererseits, dass die Einreise "aus Deutschland" noch nicht möglich sei. Hm, verwirrende Formulierungen, für uns klingt es, als kämen wir dort rüber. Am 14. Juli sollen aber (hoffentlich) auch weitere Grenzen geöffnet werden. Wird schon schiefgehen.
Ähnlich sieht es dann jetzt mit Norwegen aus. Bis vor kurzem hieß es ja, erst um den 20. August öffnet die Grenze, jetzt ist eine Einreise aber wohl ab dem 15. Juli möglich. Nur nicht aus Schweden... Wenn das also alles stimmt, gehts von Helsinki Richtung Norden durch Finnland und oben über die Grenze nach Norwegen. Wäre perfekt, wollen wir ja eh zum Nordkap. Dann durch Norwegen runter und je nachdem, wie die Lage bis dorthin aussieht, durch Schweden nach Dänemark oder mit der Fähre runter. 
In Dänemark ist eine Einreise problemlos möglich, wenn man 6 Übernachtungen gebucht hat. Vielleicht ändert sich das auch noch. Wir hoffen nur, dass man die nicht am gleichen Ort braucht, dazu hab ich noch nix recherchiert. Wer dazu Infos hat, nur her damit!!!

So, das ist der Plan, mal sehen, inwiefern er dann auch der Wirklichkeit entsprechen wird. Blog wird natürlich täglich geschrieben, ich weiß allerdings nicht, wie regelmäßig ich ihn hochladen kann, das hängt davon ab, ob wir auf einem Campingplatz (mit Wifi) schlafen oder nicht, denn dann bräuchte ich irgendwo anders einen Wifi-Zugang.
Sollte länger nichts möglich sein, gibts ja noch Facebook oder meinen Whatsapp-Status, denn bis auf Norwegen ist ja alles EU und somit kann ich zumindest mit dem Handy online gehen...
Morgen schlafen wir wahrscheinlich schon mal nicht auf einem Campingplatz, der einzige in Autobahnnähe ist geschlossen... 

Dienstag, 16. Juni 2020

16.6.20 - Das Warten hat ein Ende - bald zumindest!


So, nun habe ich mich ja schon lange nicht mehr bei euch gemeldet und dabei gibt es doch so einige Neuigkeiten! Die letzten Wochen waren gar nicht mal so langweilig. Wenn das Wetter gut war, war ich viel draußen unterwegs, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, allein oder mit Freunden. Und meist natürlich auf Dosensuche. Scheint so, dass dank Corona viele Cacher Zeit haben, neue Runden zu legen und die wollen natürlich besucht werden. Ach ja, ich hab natürlich da auch mitgemischt und eine neue Runde Backpacker-Caches gelegt. Für die Nichtcacher: Ich habe bereits zu 18 meiner bisher bereisten Länder eine Rätselreihe gestartet. Bei der muss man anhand meiner Fotos erkennen, in welchem Land ich mich befinde und dort die eine oder andere Sehenswürdigkeit erkennen. Wer gerne prüfen will, wie aufmerksam er die letzten Jahre meinen Blog verfolgt hat, dem kann ich die Rätsel auch gerne so mal schicken. Als fleißiger Leser sollte man definitiv einen großen Vorteil haben ;-)
Morgen geht es dann auf eine ganz besondere Cache-Tour, das Müssmannhaus steht auf dem Plan. Für die Muggel unter euch: Das ist wohl einer der besten Caches in ganz Deutschland (und somit auf der ganzen Welt, denn Deutschland ist, was Qualität von Caches angeht, ganz vorne dabei). Dort kann man nicht einfach mal so hinfahren, man muss ich in einem Kalender anmelden, der gerne mal über Jahre im Voraus ausgebucht ist. Ich wurde vor kurzem gefragt, ob ich da mitkommen wollte, weil jemand vom Team absagen musste, und da war die Entscheidung schnell getroffen. Also geht es einmal quer durch Deutschland, denn das Müssmannhaus steht nördlich vom Ruhrgebiet.
Auf dem Weg dorthin wird morgen unser erster Stopp bei den Panzerknackern in Suhl sein, ein recht neuer, aber ebenfalls sehr hoch bewerteter Cache. Und auch unterwegs kommen noch einige Highlights hinzu. Ich werde definitiv berichten.
Aber das echte Highlight wird wohl in ca. zwei Wochen folgen. Einige wissen es ja schon, andere vermuten es bestimmt. Jetzt, da viele Grenzen wieder geöffnet sind, hält mich hier nichts mehr! Eine grobe Vorstellung hatte ich schon lange, ich will Richtung Norden, denn dort komme ich sonst ja auch nie hin… Skandinavien und Baltikum war mein Wunsch. Ich wollte den Mini vollladen mit Fahrrad, Zelt für Notfälle, … Aber es kam ganz anders und mit Sicherheit viel besser:
Denn ich habe tatsächlich für neun Wochen eine Mitreisende. Und nicht nur das, auch ein fahrbares Haus kommt dazu! Vor etwa zwei Wochen traf ich mich nämlich mit meiner Nachbarin Melanie. Die wollte mich eigentlich jetzt etwa in Indien besuchen, aber daraus wurde ja nichts. Und da sie selbständig ist und auch online arbeiten kann, ist sie zeitlich ziemlich flexibel. Wir trafen uns auf eine Pizza und ein Glas Wein und schnell war klar: Wir scheinen reisekompatibel zu sein und werden es versuchen! Sie bekommt Zeit für Mediation, Yoga und gelegentliche Arbeit, ich setze mich dafür mal zum Dosensuchen ab ;-)

Und seitdem wälzen wir Reiseführer und checken neueste Infos im Internet. Dass Norwegen uns einen Strich durch die Rechnung macht, zeigte sich bald. Wollen die voraussichtlich erst ab dem 20. August wieder Touristen ins Land lassen. Mal ehrlich, wer außer uns fährt  Ende August überhaupt noch nach Norwegen??? Aber klar, die meisten werden über Schweden kommen und dass man von dort niemanden rein lassen will, ist auch irgendwie nachvollziehbar. Somit war für uns schnell klar, dass sich unsere Reiseroute umdrehen wird.
Das heißt jetzt: Wir fahren von hier Ende Juni los, einmal quer durch Polen und zunächst nach Litauen, Lettland und Estland. Die drei Länder sind für alle offen, die aus Ländern einreisen, in denen die 7-Tage-Inzidenz unter 15 (bzw. 25) liegt. Das schaffen Deutschland und Polen im Moment locker. Somit ist diese Reiserichtung auch gut, denn in Schweden liegt die Zahl im Moment immer noch bei knapp 70 (ja, die Schweden haben das schon echt toll gemacht…). Von dort wollen wir dann mit der Fähre nach Helsinki und das ist dann auch schon der erste Risikofaktor. Finnland hat die Grenzen im Moment noch dicht, aber soll wahrscheinlich am 14. Juli öffnen (wäre dann ein nettes Geburtstagsgeschenk). Da wir für das Baltikum eh gut zwei Wochen einplanen, würde das genau hinkommen. Wobei die Regelung der Finnen auch wieder etwas undurchsichtig ist, denn aus Dänemark, Estland, Lettland, Litauen ist eine Einreise möglich (es steht so in etwa auf einer finnischen Tourismusseite). Da steht nicht, dass die Einreise für Bürger dieser Länder möglich ist, sondern es klingt, als ob es ausreicht, wenn man von dort kommt. Zudem gibt es seit gestern keine Grenzkontrollen mehr auf den Fähren zwischen den Ländern… Mal sehen, aber wenn wirklich Mitte Juli für alle offen wäre, wäre das sowieso kein Problem mehr.
So, wenn das nun klappt, geht es die nächsten Wochen durch Finnland, wo wir im Norden noch ein wenig Mittsommer mitbekommen könnten. Alternativ gibt es auch eine Fährverbindung nach Schweden, die ja alles reinlassen, nur das Rauskommen könnte dann ein Problem werden… Schweden wäre dann das nächste Ziel, wo wir hinwollen. Mal sehen, wie sich dort die Situation weiterentwickelt. Um uns hab ich da keine Angst, denn wir können ja auch dort Abstand halten. Dank Wohnmobil sind wir ja auch ziemlich unabhängig und zur Not reicht der Gang in den Supermarkt. Wir wollen dort auch nicht viel in Städten sein, eher die Natur genießen und da sollte die Gefahr gering sein.
Das große abschließende Fragezeichen ist dann Norwegen. Sollten sie aufmachen und wir von Schweden auch ohne Komplikationen einreisen können, wollen wir noch mindestens hoch bis auf die Lofoten, wobei das Nordkap natürlich auch so ein „Punkt“ wäre… Da müssen wir die Situation im Auge behalten, falls sich abzeichnet, dass die Grenze zu Schweden dicht bleibt, könnten wir auch über Finnland ganz im Norden einreisen und mit der Fähre danach direkt nach Dänemark ausreisen. Dänemark wäre dann auch das letzte Land auf unserer Liste. Dort kommt man ja rein, wenn man 6 Nächte bleibt. Wobei auch hier noch recherchiert werden muss, ob das auch gilt, wenn man aus Schweden kommt…
Naja, es bleibt spannend und nicht wirklich absehbar, wo wir letztendlich landen werden. Aber das ist ja immer das Spannende, ist beim „normalen“ Backpacken ja oft nicht anders. Genau so hab ich mich auch durch Südamerika bewegt…
Im Moment steht also nur unser Plan für das Baltikum. Melanie ist da eine super Organisatorin, einen so toll ausgearbeiteten Reiseplan hatte ich noch nie ;-) Campingplätze sind schon rausgesucht und der Lonely Planet nach Restaurants durchforstet, klasse! Du solltest vielleicht über eine Karriere als Reiseplanerin nachdenken! Ach ja, wir sind noch auf der Suche nach einer guten App für Campingplätze, insbesondere in Skandinavien. Weiß da jemand etwas? Ansonsten sind wir auch immer offen für weitere Tipps und Anregungen in all diesen Ländern. Evtl auch für einen guten Zwischenstopp in Polen, wobei wir da eigentlich eher durchfahren wollen (wir waren beide schon in Warschau, was auf dem Weg liegt).
Also, für Anregungen sind wir offen. Und dann dürft ihr euch alle freuen, wenn es ab Anfang Juli wieder heißt: Tägliche Frühstückslektüre made by Caro (wenn ich auf den Campingplätzen immer Internet habe…)