Freitag, 31. Januar 2020

31.1.20 - Letzter Tag auf dem südamerikanischen Kontinent :-(


Die Nacht in Valparaiso habe ich super geschlafen, das Bett war mega bequem! Um halb 9 stand ich auf und ging frühstücken, heute gab es gematschte Avocado auf Brot mit Käse und Tee. Dabei unterhielt ich mich gut mit einem französisch-vietnamesischen Backpacker. Danach packte ich meine Sachen und machte mich auf, die Graffitis von gestern nochmal in Ruhe anzuschauen.
Anfangs war es noch recht grau, dann riss der Himmel aber auf, wie gestern auch. Hier ist es echt angenehm, gut 20°C, kaum Wind, echt schön fürs Sightseeing. Und da ich so früh dran war (und kein Kreuzfahrtschiff im Hafen war), war ich quasi alleine unterwegs und konnte alles in Ruhe fotografieren.


Die erste Treppe zeigt einen ganz bekannten Liedtext (Calle 13 – Latinoamerica), die 2. solltet ihr selbst erkennen können… Auch das Graffiti mit mir ist wohl sehr berühmt, v.a. aus Instagramm…

Die Geschichte Chiles auf 20m. Leider in schwarz-weiß :-(

Müll???

Liebe zum Detail

Nach etwas durch die Gegend schlendern fand ich ein nettes kleines Cafe mit gutem Cappuccino. Dann lief ich weiter und wieder bergab. Ist schon echt krass, manche Häuser sind eigentlich Ruinen, aber dank der Farbe sehen sie echt gut aus.


Das alte Bad musste wohl raus...


Wie mir gestern ja empfohlen wurde, wollte ich nun eine kleine Bootsfahrt machen. Für knapp 5€ gibt es ein gut halbstündiges Standardprogramm, entlang der Küste und einmal entlang der chilenischen Armada. Hier bekommt man einen schönen Überblick über die ganze Stadt und das benachbarte Viña del Mar, das im Vergleich ziemlich hässlich ist.




Als ich wieder an Land war, war es kurz nach 12. Ich kaufte mir einen Saft und ein chilenisches halbwegs schwierig aussehendes Sudokuheft, dann fuhr ich nochmal mit dem Aufzug von gestern auf den anderen Hügel. Mit mir in der Kabine eine asiatische Reisegruppe, ich schwöre, das waren Chinesen, so nervig kann niemand sonst sein. Nicht gerade, dass  sie mir das Smartphone in die Nase gesteckt haben, um bessere Fotos zu bekommen. Oben erwartete mich scheinbar ein Straßenhund. Nach einer kurzen Streicheleinheit begleitete er mich tatsächlich die nächste Zeit!


Dann lief ich aber wieder bergab am Hostel vorbei und holte mir wieder zwei leckere Empanadas, der Laden war nämlich in der gleichen Straße. Die Verkäuferin erinnerte sich sogar an meinen Namen. Ich sag hier immer Caro, no barato (teuer, nicht billig). Sie hatte gestern die Preise notiert und dann nach meinem Namen gefragt, um die Empanadas zuordnen zu können. Das Caro war in der Situation etwas verwirrend für sie ;-) Heute nahm ich die Empanadas aber mit und aß sie auf der Hostelterrasse.

Gestärkt packte ich meine Sachen und startete. Unterwegs machte ich aber noch einen Stopp bei meinem Kaffeemann von gestern früh und trank einen weiteren Cappuccino. Dann nahm ich einen Bus zum Busbahnhof und kaufte ein Ticket für den nächsten Bus um 14.45 Uhr, genau 9 Minuten später. Mein letzter Bus in Chile, ich begann mit dem Kucken von Herr der Ringe (das dauert ja etwas und bis Neuseeland sind es nur noch zwei Wochen) und döste etwas vor mich hin.
In Santiago kam ich eineinhalb Stunden später bei 35° und nicht allzu weit von meiner Unterkunft für die Nacht an. Vor dem KFC im Busbahnhof gab es freies Wifi und ich konnte ein Uber buchen. Der Bus hätte mich fast dasselbe gekostet, denn für fast 2€ hätte ich zunächst eine Chipkarte kaufen müssen. So kam ich schnell und bequem an.
Mein Hotel/Hostel Matsofy House ist mitten im Wohngebiet und nahe am Flughafen. Ich wurde super nett empfangen. So viel Gastfreundschaft findet man selten: Es gibt  überall volle Obstkörbe, man kann sich immer bedienen, dazu Tee und (Instant)Kaffee soviel man will und jederzeit. Morgen muss ich um kurz nach vier Uhr früh los. David steht mit mir auf (ok, ein Franzose muss noch eher los), Frühstück darf ich mitnehmen. Ich sagte ihm, dass das nicht selbstverständlich ist, er kuckte mich mit großen Augen an und konnte das kaum glauben, schließlich zahle ich ja dafür, also steht es mir auch zu! Klasse Typ! Handtücher, Shampoo und sogar Zahnpasta stehen im Bad, echt nicht Standard! Ich habe ein Einzelzimmer und zahle exakt dasselbe wie für das Loch mit den quietschenden Türen in El Chalten! Hammer! Das Taxi ist auch schon bestellt und wenn ich verschlafe werde ich geweckt!
Auf Empfehlung von Daniel kaufte ich noch Nudeln und Soße, denn die Osterinsel ist bekanntlich super teuer. Wobei ich nicht glaube, dass Nudeln so extrem teuer sein können, aber egal. Einkaufen ist hier momentan echt krass, der Supermarkt ist aufgrund der Unruhen geschlossen, alles läuft über kleine Tante-Emma-Läden, wie im Kaufladen wird alles über die Theke verkauft. Außerdem nahm ich noch ein paar Erdnüsse mit und im „Getränkemarkt“ nebenan ein Bier und ein Eis.
Zurück im Hostel gab es Pfirsich, Mango und Banane zum Abendessen, inzwischen war es kurz nach 6. Danach ging ich mit dem Bier auf die Terrasse und dann unter die Dusche. Inzwischen ist es halb 10, ich habe für morgen eingecheckt und ein spezielles Einreiseformular für Rapa Nui ausgefüllt (so heißt die Insel nämlich richtig, das andere Wort ist ziemlich verpönt dort). Nun ist auch der Blog fertig.
Morgen geht es also sehr früh los, dafür bin ich dann auch um dreiviertel 10 Ortszeit auf der Insel und kann den Nachmittag hoffentlich schon gut nutzen. Muss ich jetzt mal noch genau kucken, was ich da am besten machen kann. Und dann geht es bald ins Bett, die Nacht ist kurz genug…


Donnerstag, 30. Januar 2020

30.1.20 - Valpariso, toller Walking-Tour-Tag


Zunächst vorneweg, die Bilder vom Hydrospeed kamen und sind im Blog von gestern, also nochmal reinkucken!
Gestern Abend saß ich also um 8 im Nachtbus. Verglichen mit den brasilianischen eher ein schwächerer. Der Sitz ist zwar schön breit, aber die Beinfreiheit ist gleich null, wenn der Vordermann flach liegt. 

Dazu kam der Film, der mal wieder bis nachts um 1 lief. Zum Glück wollten alle unten schlafen und hatten die Lautsprecher abgedreht. Und dann haben chilenische Busse noch eine „geniale“ Erfindung: Die Fahrgäste sollen doch bitte den Fahrer denunzieren, wenn der sich falsch verhält. Dazu wird mit einem Film und auf Schildern aufgerufen. Dann zeigt ein rot leuchtendes Display die Geschwindigkeit und wenn der böse Fahrer versehentlich knapp über 100 kommt, geht ein lautes Piepsen los! Zum Glück war unser Fahrer ein ganz lieber, es piepste nur einmal, als ich noch wach war. Aber sorry, wie bescheuert ist das denn? Kann man dann nicht einfach den Bus so drosseln, dass bei 100 Schluss ist?!? Völlig bekloppt, nervig und scheiße, da zu einem positiven Feedback nicht aufgerufen wird…
Naja, trotz Rotlicht, Film und Enge, dank Augenklappe und Ohrenstöpfeln schlief ich doch halbwegs gut, wenn auch nicht so gut wie in meinem geliebten Catarinhense… Um sechs weckte uns der „Steward“ und das helle Licht, denn wir waren in Santiago. Nicht so, dass mich das interessiert hätte… Bis Valparaiso waren es noch zwei Stunden. Mit leichter Verspätung kamen wir um kurz nach 8 an.
Mein Hostel hatte mir geschrieben, welchen Bus ich nehmen müsste, der kam auch direkt und 10 Minuten später war ich an der richtigen Haltestelle. Ein paar Meter bergauf (hier ist es echt steil) und ich stand vor meinem Hostel, frisch eröffnet, die Casa Victoria. Begrüßt wurde ich von meinen „Gasteltern“, dem schon älteren Besitzerehepaar. Total lieb und fürsorglich. Das Hostel ist in einem alten Haus mit hohen Stuckdecken und Kronleuchter im Wohnzimmer. Es ist wohl noch recht unbekannt und ziemlich leer. Ich durfte direkt meinen 8er-Dorm beziehen, er war leer. Und dann bekam ich doch sogar noch Frühstück angeboten, echt super! Auch wenn es nur ein Instant-Kaffee und eine Semmel war, aber das bekommt man nicht oft so.
Nach dem Frühstück packte ich meine Sachen und meine Dreckwäsche und zog los. Die Wäsche lieferte ich in einer Laundry ums Eck an, dort wurde ich namentlich begrüßt, mein Hostelpapi hatte mich telefonisch angekündigt ;-) Dann ging es wenige Meter weiter zur ersten Walking-Tour des Tages mit „Tour4Tips“, unterwegs gab es einen Cappuccino-to-go im echten Pappbecher, sieht man hier immer mehr. Drei Guides empfingen uns, letztendlich reichte einer, denn wir waren nur ca. 12 Leute. 

Die Tour führte uns zunächst durch das erste Viertel Valparaisos, das eher arme Hafenviertel. Hier steht viel unter dem Schutz der Unesco. Zumindest die Fassade, was dahinter passiert, interessiert dann nicht so sehr…

Mit einem Bus, Linie Rollercoster, ging es bergauf, der Name war Programm. Die Stadt steht auf nicht weniger als 45 Hügeln, da kann Rom sich warm anziehen! Wir stiegen am Bismarckplatz an der Avenida Alemana aus, von wo aus wir einen tollen Blick über den Hafen hatten. 



In dem lag im Übrigen schon mal wieder ein Kreuzfahrtschiff. Auf dem Weg nach unten erzählte und Felipe einiges über die Zeit der Diktatur und vor allem natürlich über die vielen Graffitis, die die Stadt zieren. Eigentlich ist das illegal, interessiert aber natürlich niemanden und alles wird mit Tags zugesprayt. So wissen viele Hausbesitzer sich nicht anders zu helfen, als Graffiti-Künstler zu engagieren, denn ein tolles Bild wird eher selten übersprayt. Und somit wurde die Stadt bunt.



Gegen halb 1 war die Tour auf halber Höhe offiziell beendet. Wir hatten nun die Option, mit einem langen Umweg nach unten zu kommen oder die chilenische: Mitten durch durchs Tränengas und somit um eine Erfahrung reicher werden. Die meisten entschieden sich dafür. Der Geruch ist ziemlich seltsam, irgendwie säuerlich scharf. Uns kamen schon einige Leute mit Mundschutz oder Tuch und tränenden Augen entgegen. Es war letztendlich für mich gar nicht so schlimm, ich vermute, da helfen die Kontaktlinsen, genau wie beim Zwiebelschneiden. Und das meiste war wohl schon verflogen. Trotzdem eine krasse Erfahrung. 


Um 1 waren wir zurück am Plaza Sotomayor, Felipe gab uns einen heißen Tipp für die besten Empanadas und der war echt gut. Auswahl aus 80 verschiedenen Varianten plus die Möglichkeit, eigene zu bauen, alles frisch zubereitet und frittiert. Und recht günstig, für 4€ war ich pappsatt. Danach setzte ich mich in eines kleines Cafe für den nächsten Cappuccino.
Um 3 ging der Walking-Tour-Tag weiter, denn die Tour am Nachmittag war eine völlig andere. Und da ich doch etwas müde war, war das für mich am einfachsten… Ich holte mir noch einen frischen Saft auf dem Markt, dann konnte es losgehen, dieses Mal mit 2 Guides, denn wir waren ein paar Leute mehr.

Zunächst ging es zum Hafen, dann wieder über den Platz und nach einigen weiteren Infos mit einer der vielen Standseilbahnen auf einen der vielen Hügel. Cerro Alegria und Cerro Concepcion, die beiden Unesco-Hügel standen auf dem Plan. Und mit ihnen die vielen, vielen Graffitis. Die Stories und Botschaften waren teilweise echt interessant, aber die krieg ich nicht mehr alle zusammen, wird auch zu viel sonst.


Ach ja, wir hatten einen Straßenhund als Begleitung (nicht der vom Bild, aber der war einfach so relaxt mitten auf dem Gehweg…). „Unserer“ begleitete uns die halbe Tour über und „beschützte“ uns vor allen anderen Menschen. Das wirkt wohl auch, wenn man nachts mal allein unterwegs ist, einfach einen Hund streicheln und schon passt der auf einen auf ;-)




Gegen 6 waren wir zum 2. Mal zurück im unteren Teil der Stadt. Felipe gab mir noch einen Tipp für ein Restaurant, das für Fischspezialitäten bekannt ist und dafür, den Fisch sehr ökologisch zu beschaffen. Ich holte meine super duftende Wäsche und suchte das Lokal. Sah recht edel aus, war aber preislich völlig in Ordnung. Für nicht mal 10€ bekam ich eine riesige Paella mit ordentlichem Fisch- und Meeresfrüchteanteil. Leider auch mit ordentlich Koriander, daran denke ich einfach immer noch nicht…

Super gesättigt ging es dann zurück zum Hostel, das ja nicht weit weg war. Ich verpackte meine Wäsche und ging duschen, danach lernte ich ein paar wesentliche Kniffe, wie ich auf den nächsten Busfahrten und Flügen die Zeit rumbekomme und gleichzeitig HdR-technisch für Neuseeland vorbereitet bin, vielen Dank für die entsprechende Nachhilfe ;-) Danach sichtete ich Fotos von gestern und heute und schrieb den Blog fertig. Jetzt ist es kurz nach 10, ich gehe wohl bald ins Bett, bin jetzt echt müde…
Morgen wollte ich ja eigentlich früh nach Santiago, aber ich bleibe den Tag über wohl doch noch hier, denn die Stadt ist echt toll und ich will mir noch ein paar Stellen genauer ankucken, für die heute keine Zeit war. Und der Bus fährt eh etwa alle halbe Stunde, also bin ich völlig flexibel… Damit ist dann auch schon mein letzter Tag auf dem südamerikanischen Kontinent gekommen, krass, wie die Zeit vergeht!


Mittwoch, 29. Januar 2020

29.1.20 - Hydrospeed, nass und lustig


Nach einer halbwegs guten, wenn auch irgendwie kurzen Nacht stand ich nach etwas Rumgammeln um halb 9 auf und ging zum Frühstück. Schade, es fehlt hier echt der gute Kaffee, dabei gibt’s sogar eine Maschine! Danach packte ich meine Sachen und deponierte sie, bevor ich zum heutigen Abenteuer startete.
Um 10 Uhr war Treffpunkt in der Agentur, heute stand Hydrospeed auf dem Plan? Noch nie gehört? Ich auch nicht! Das ist Rafting ohne Boot und ziemlich cool! Ich hatte das Wort hier überall gelesen und der Typ vom Canyoning meinte, ich soll es ausprobieren. Wir wurden alle in einen Van verladen und los ging die Fahrt, wie immer zunächst zu dem Punkt, wo es die Ausrüstung gab: Wieder einmal ein Neopren, dieses Mal aber im Stil von Motorradkleidung mit Polstern überall. Klar, wir waren ja in direktem Kontakt mit allem, was da so unter der Wasseroberfläche war. Dazu gab es Neoprensocken, Flossen (mit einer speziellen Halterung, so dass man sie nicht verlieren kann, Schwimmweste und Helm. Leider in Einheitsgröße und enger machen hinten bringt auch nicht so viel, wenn er seitlich viel zu weit ist…
Etwas steif stiegen wir wieder in den Van und wurden zum Fluss gebracht. Zusammen mit zwei Booten voller Rafter. Auch wir hatten noch ein Raft dabei mit Kameramann drin und für den Fall, dass jemand aussteigen möchte (bzw. einsteigen…). Zunächst mal bekamen wir am Ufer eine Einweisung. Wie man mit Flossen schwimmt, wie man die Richtung ändert (nicht anders als beim Tauchen) und v.a. wie man wieder auf sein Hydrospeed kommt, wenn man es gekentert hat. Ach ja, das Hydrospeed ist quasi wie ein überdimensionales Schwimmbrett mit Bande und Löchern für die Arme. Man liegt also bis zum Bauchnabel etwa drauf, Kopf in der Luft.
Meine Wasserprüfung habe ich auf Anhieb bestanden, so schwer war’s auch nicht, wenn man einfach das macht, was man soll. Manch einer brauchte da etwas länger und unser koreanischer Mitstreiter verabschiedete sich sogleich ins Team Rafting.
Dann ging es los, Eduardo vorneweg, Romina hinterher. Die nervte mich ganz gewaltig. Wir sollten eng zusammen bleiben, gut, macht Sinn, genau in der Linie vom Guide schwimmen. Aber sie wollte uns so eng, dass man quasi auf dem Arsch vom Vordermann auflag. Und da versuch nun mal mit den Flossen zu wedeln, das ist unmöglich! Dann hat sie immer mal noch einen am Brett gepackt und irgendwo hingeschoben, was die Reihe noch mehr außer Form brachte, daraufhin hat sie wieder geschrien, wir sollen in der Reihe bleiben. Außerdem war sie ganz schön hektisch mit ihren Ansagen und hat mehr Unruhe als Ordnung reingebracht.


Durch die ersten Stromschnellen ging es davon abgesehen ziemlich gut. Bis auf die Tatsache, dass ich gleich am Start einen Krampf in der Wade hatte, vermutlich aufgrund des eisigen Wassers und des langen Wartens darin. Danach ging’s gut, aber mir persönlich war das einfach viel zu eng, auf den Bildern recht gut zu sehen...


Und es kam wie es kommen musste, gleich in der zweiten wurde ich ge(k)entert. Wir waren einfach zu dicht aufeinander, du kannst im Fluss schlecht das Tempo kontrollieren und fährst einfach auf den Vordermann auf. 
Na, wo bin ich?!? ;-)

Auch hier war Romina die panische von uns, ich bin kurz auf dem Rücken getrieben, hab mein Brett umgedreht und weiter ging’s. Ich meine mit Schwimmweste und Helm, was soll denn auch passieren! Jetzt stieg übrigens der zweite aus und ins Boot ein.
Nach einer kurzen Pause mit Anweisungen für die Stromschnellen der Stärke 3 (die vorher waren 2, auf dem Nil beim Rafting ging es bis 5) hatte ich dann einen Krampf auf der anderen Seite, prima! Hab’s aber schnell in den Griff bekommen. Dann schaffte ich es auch, ein wenig mehr Abstand zu halten (auch wenn das Romina nicht passte) und siehe da, ich kam völlig unbeschadet und mit viel Spaß durch! Und konnte sogar noch einem anderen helfen, der gekentert war und das Bord losgelassen hatte, denn ich konnte es wieder einfangen. 
Hier meine Rettungsaktion ;-)

Nun folgte ein recht flacher Abschnitt, wo man froh über jedes Polster im Neo war, denn manch ein Stein kam eher unverhofft. Wie gesagt, wenn man so eng schwimmt, sieht man nichts und kann auch nicht vernünftig davon paddeln…



Danach kamen noch zwei Stromschnellen, eine der Stärke 2 und zum Abschluss noch eine der Stärke 3. Da der Typ aus dem Boot wieder im Wasser war, war Romina mit ihm beschäftigt, wir nutzten die Chance und blieben auf Abstand. 


Es machte super viel Spaß, ich konnte genau in der Linie bleiben, seitlich ausweichen und war nie auch nur nahe dran am Kentern! Übrigens waren auch zwei dabei, die so was Ähnliches erst vor wenigen Tagen in Argentinien gemacht hatten. Der Guide dort meinte wohl immer, Abstand voneinander halten wäre wichtig…
Wie auch immer, wir kamen am Ziel an, ich für meinen Teil doch ein bisschen erfroren, zumindest an Zehen und Händen. Die Socken bekam ich nicht mehr runter, meine Hände waren komplett taub! Hatte ich heute früh noch überlegt, Flipflops oder Turnschuhe, Pulli oder nicht, war ich sehr froh, dass ich die warmen Versionen gewählt hatte. Trotzdem war mir noch ne ganze Zeit lang nicht wirklich warm.
Alles in allem war es jedenfalls ne ziemlich coole Tour, die mit einem etwas relaxteren Guide sicher auch noch schöner ist. Spaß gemacht hat es auch so! Teil der Tour war auch der Typ mit der Kamera, die Bilder kosteten uns pro Nase ca. 2€, was echt fair war.
Gegen 2 waren wir zurück in der Stadt und ich ging erstmal Cappuccino trinken und Brownie essen, leider nicht ganz so gut wie gestern. Dann lief ich durch den Ort und besuchte die drei hier vorhandenen Caches. 

Einer brachte mich zu dem weltweit einzigen Holzblumen-Schnitzer, was der Typ zaubert, ist der Hammer kuckt selbst. Auf dem ersten Bild sind die einen echt, die anderen nicht! Um das herauszufinden, musste ich ein paar echt anfassen. Gut 2€ kostet eine, spottbillig, aber leider nicht rucksacktauglich…




Danach legte ich mich in den Park, las etwas über die Osterinsel und döste vor mich hin. Gegen 5 machte ich mich auf die Suche nach einem frühen Abendessen und landete in einem Sandwichladen. Leider war die Veggie-Option auf Toastbrot, mit vernünftigem Brot wäre das noch viel besser gewesen! Dazu gab es leckeren Maracujasaft.



Gegen halb 7 war ich zurück im Hostel. Ich packte die restlichen Sachen ein, dann wurde – wie ihr seht – die Zeit zum Blog schreiben genutzt. Jetzt ist es kurz nach 7, um halb 8 muss ich zum Bus.