Donnerstag, 23. Januar 2020

23.1.20 - Kleine Wanderung mit tollem Blick und blöden Viechern


Die letzte Nacht schlief ich gut, aber leider nicht wirklich lange. Ab halb 7 konnte ich nicht mehr einschlafen. Gegen 8 stand ich endgültig auf und machte mir Müsli mit Obst zum Frühstück (der dicke Hostel-Kater hat mir geholfen). Und dazu gibt es hier ja guten Kaffee! Sehr gute Lösung aus meiner Sicht, kein Frühstück, aber dafür Filterkaffee ;-) Ich quatschte noch mit ein paar Leuten hier, dann machte ich mich auf den Weg.
Um halb 10 stand ich an der Bushaltestelle und schon kurz darauf saß ich im Bus nach Petrohue, ca. 50km östlich von hier an einem anderen kleinen See gelegen. Etwa eine Stunde später kam ich dort an und trug mich im Büro des Nationalparks in eine Liste für Wanderer ein. Dann ging es los, ich erwartete eine gemütliche Runde von knapp 15km, aber mit kaum Steigung.

War ich in Puerto Varas noch mit Wolken losgefahren und der Befürchtung, dass alle Berge verschwunden sind, war der Himmel hier schon fast komplett blau. Super, denn mein Weg führte mich zwischen dem See und dem Vulkan Osorno entlang. 


Und um den zu sehen, bin ich ja hierhergekommen! Der Hinweg verlief mit leichter Steigung etwas vom See entfernt entlang. Etwas nervig war der Untergrund, teilweise lief man im Sand wie am Strand, nicht übermäßig angenehm und ständig waren meine Schuhe voll davon.
Dann umkreisten mich immer wieder miese dicke schwarze Fliegenviecher, größer als haushaltsübliche Wespen, die netterweise auch noch stechen, falls man sie landen lässt. Dass das noch gar nichts war, wusste ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht…


Immer wieder gab es schöne Aussichtspunkte und ich freute mich auf meine Pause auf halber Strecke direkt am See. Doch daraus wurde nichts, denn am Wasser waren die Biester erst richtig aggressiv! Ganze Schwärme umkreisten und verfolgten mich, so dass ich statt Pause immer schneller lief. Man konnte ihnen zwar nicht entkommen, aber irgendwo musste es ja wieder besser werden. Wurde es auch, zumindest zwischenzeitlich, dann führte mein Weg nochmal ans Wasser… Mein Sudokuheft diente als Fliegenklatsche, aber Spaß machte der – wie ich dachte – schönere Rückweg nicht. Deshalb gibt's von der Strecke am Wasser auch nicht ein einziges Foto...
Ich war echt froh, als ich zurück am Hafen des „Ortes“ war. Hier war zwar touristisch die Hölle los, denn hier legen Ausflugsboote ab und es war extrem windig, aber zumindest waren die Viecher weg. Ich setzte mich auf eine Mauer, um endlich meinen Käse mit dem Baguette zu essen, inzwischen war es halb 3…
Danach hatte ich die Schnauze voll und fuhr mit dem nächsten Bus zurück in die Stadt. Ich fuhr am Hostel vorbei und bis ins Zentrum. Dort ging ich zu einer Wassersport-Tour-Agentur, deren Werbung im Hostel liegt, und machte mein Programm für morgen klar. Außerdem bekam ich einen Tipp für einen veganen Foodtruck, wo ich mir zum Abendessen Saft und eine Bowl mit Avocado, Salat, Quinoa, Falafel und Hummus gönnte. Lecker und riesig. Alles in echten Pappbechern und mit Holzbesteck (zugegeben, das Messer kann man vergessen…).



Ich war völlig vollgefressen, deshalb lief ich die 2,5km zum Hostel zu Fuß zurück. Schön am Wasser entlang. Der Strand war selbst jetzt um kurz nach 6 noch richtig voll. Chilenen scheinen ein anderes Verhältnis zu Wassertemperaturen und Badewetter zu haben als z.B. die Brasilianer. Sind da wohl eher sowas wie südamerikanische Hofer…
Vorm Hostel saßen ein paar Leute noch zusammen, da wohl welche heute Nachmittag gegrillt hatten. Ich setzte mich noch kurz dazu, aber dann schrie echt die Dusche, ich war völlig verstaubt. Jetzt ist es 8 Uhr und ich sitze oben mit einem Glas Wein und schreibe Blog. Dann werde ich mal noch was für die Pimpqueens machen und meinen Neuseeland-Zeitplan beginnen. Ich möchte unbedingt von Chile aus noch ein paar Sachen buchen wie Mietwagen, 1-2 Züge, … Damit das dann schon mal fix ist, wenn ich dort ankomme…

Ach ja, hier noch eine kleine Vergleichsstudie zum Thema: "Platzsparend und leicht packen"
Nun überlegt mal, welcher Teil mir gehört! 
(Die kleine rote Tube ist übrigens das geilste Deo der Welt! Verwendung: ca. einmal alle 3-5 Tage. Mit der Probepackung, 15ml, kam ich 7 Monate aus, nun hab ich noch 3 "große" mit 20ml im Rucksack, also viel zu viel Gepäck...)

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