Die
letzte Nacht schlief ich gut, aber leider nicht wirklich lange. Ab halb 7
konnte ich nicht mehr einschlafen. Gegen 8 stand ich endgültig auf und machte mir
Müsli mit Obst zum Frühstück (der dicke Hostel-Kater hat mir geholfen). Und
dazu gibt es hier ja guten Kaffee! Sehr gute Lösung aus meiner Sicht, kein
Frühstück, aber dafür Filterkaffee ;-) Ich quatschte noch mit ein paar Leuten
hier, dann machte ich mich auf den Weg.
Um
halb 10 stand ich an der Bushaltestelle und schon kurz darauf saß ich im Bus
nach Petrohue, ca. 50km östlich von hier an einem anderen kleinen See gelegen.
Etwa eine Stunde später kam ich dort an und trug mich im Büro des Nationalparks
in eine Liste für Wanderer ein. Dann ging es los, ich erwartete eine gemütliche
Runde von knapp 15km, aber mit kaum Steigung.
War
ich in Puerto Varas noch mit Wolken losgefahren und der Befürchtung, dass alle
Berge verschwunden sind, war der Himmel hier schon fast komplett blau. Super,
denn mein Weg führte mich zwischen dem See und dem Vulkan Osorno entlang.
Und
um den zu sehen, bin ich ja hierhergekommen! Der Hinweg verlief mit leichter
Steigung etwas vom See entfernt entlang. Etwas nervig war der Untergrund,
teilweise lief man im Sand wie am Strand, nicht übermäßig angenehm und ständig
waren meine Schuhe voll davon.
Dann
umkreisten mich immer wieder miese dicke schwarze Fliegenviecher, größer als
haushaltsübliche Wespen, die netterweise auch noch stechen, falls man sie
landen lässt. Dass das noch gar nichts war, wusste ich zu dem Zeitpunkt aber
noch nicht…
Immer
wieder gab es schöne Aussichtspunkte und ich freute mich auf meine Pause auf
halber Strecke direkt am See. Doch daraus wurde nichts, denn am Wasser waren
die Biester erst richtig aggressiv! Ganze Schwärme umkreisten und verfolgten
mich, so dass ich statt Pause immer schneller lief. Man konnte ihnen zwar nicht
entkommen, aber irgendwo musste es ja wieder besser werden. Wurde es auch,
zumindest zwischenzeitlich, dann führte mein Weg nochmal ans Wasser… Mein
Sudokuheft diente als Fliegenklatsche, aber Spaß machte der – wie ich dachte –
schönere Rückweg nicht. Deshalb gibt's von der Strecke am Wasser auch nicht ein einziges Foto...
Ich
war echt froh, als ich zurück am Hafen des „Ortes“ war. Hier war zwar
touristisch die Hölle los, denn hier legen Ausflugsboote ab und es war extrem
windig, aber zumindest waren die Viecher weg. Ich setzte mich auf eine Mauer,
um endlich meinen Käse mit dem Baguette zu essen, inzwischen war es halb 3…
Danach
hatte ich die Schnauze voll und fuhr mit dem nächsten Bus zurück in die Stadt.
Ich fuhr am Hostel vorbei und bis ins Zentrum. Dort ging ich zu einer
Wassersport-Tour-Agentur, deren Werbung im Hostel liegt, und machte mein
Programm für morgen klar. Außerdem bekam ich einen Tipp für einen veganen
Foodtruck, wo ich mir zum Abendessen Saft und eine Bowl mit Avocado, Salat,
Quinoa, Falafel und Hummus gönnte. Lecker und riesig. Alles in echten
Pappbechern und mit Holzbesteck (zugegeben, das Messer kann man vergessen…).
Ich
war völlig vollgefressen, deshalb lief ich die 2,5km zum Hostel zu Fuß zurück.
Schön am Wasser entlang. Der Strand war selbst jetzt um kurz nach 6 noch
richtig voll. Chilenen scheinen ein anderes Verhältnis zu Wassertemperaturen
und Badewetter zu haben als z.B. die Brasilianer. Sind da wohl eher sowas wie
südamerikanische Hofer…
Vorm
Hostel saßen ein paar Leute noch zusammen, da wohl welche heute Nachmittag gegrillt
hatten. Ich setzte mich noch kurz dazu, aber dann schrie echt die Dusche, ich
war völlig verstaubt. Jetzt ist es 8 Uhr und ich sitze oben mit einem Glas Wein
und schreibe Blog. Dann werde ich mal noch was für die Pimpqueens machen und
meinen Neuseeland-Zeitplan beginnen. Ich möchte unbedingt von Chile aus noch
ein paar Sachen buchen wie Mietwagen, 1-2 Züge, … Damit das dann schon mal fix
ist, wenn ich dort ankomme…
Ach ja, hier noch eine kleine Vergleichsstudie zum Thema: "Platzsparend und leicht packen"
Nun überlegt mal, welcher Teil mir gehört!
(Die kleine rote Tube ist übrigens das geilste Deo der Welt! Verwendung: ca. einmal alle 3-5 Tage. Mit der Probepackung, 15ml, kam ich 7 Monate aus, nun hab ich noch 3 "große" mit 20ml im Rucksack, also viel zu viel Gepäck...)
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