Gestern
Abend saß ich noch bis halb 12 bei Pisco Sour auf der Dachterrasse und
unterhielt mich mit ein paar Brasilianerinnen und Melanie aus Köln. Cool, mein
Portugiesisch geht noch ;-) Dann bin ich ins Bett, leider sind Brasilianerinnen
aber einfach nicht dormtauglich, bis halb 1 war das Licht noch an und es wurde
laut geredet und mit den Türen geknallt, obwohl ca. die Hälfte des Zimmers
offensichtlich schlafen wollte… Leider ging es auch nicht besser weiter, gegen
3 suchte eine scheinbar etwas unter ihrem Bett, um 6 klingelte der erste
Wecker. Und die beiden (die gleichen wie abends) brauchten eine geschlagene
Stunde bis sie aus dem Zimmer waren. Bad auf, Bad zu, Tasche auf, Tasche zu…
Naja, kurz gesagt, die Nacht war echt kurz! Dabei war das Bett echt super
bequem!
Der Balkon ganz oben, das ist der vom Hostel
Gegen
8 stand ich auf und ging frühstücken. Bzw. erst ließ ich mir meinen Shuttle für
später bestellen, leider schon um Viertel 3, mein Flug geht um Viertel 7… Nach
dem Frühstück packte ich meine Sachen, kurz vor 10 startete ich mit Melanie zur
Free Walking Tour, die quasi direkt vor der Haustür startete.
Total ungewohnt,
es waren gerade mal drei Leute für die englische Tour da (da Melanie kaum
Spanisch kann), für die spanische aber auch nicht mehr. Der Guide war
offensichtlich hin und hergerissen, aber dann fand die Tour doch statt.
War
wieder einmal sehr interessant und es war toll, in Flipflops und kurzen
Klamotten unterwegs zu sein. Leider hab ich das Beweisfoto von mir vergessen.
Es ging durch interessante Gegenden und wir erfuhren viel über die Geschehnisse
der letzten Wochen und Monate hier. Wer es nicht mitbekommen hat, in Chile gibt
es seit ein paar Monaten quasi täglich Demonstrationen und Proteste, die
schlimmste Phase mit Ladenplünderungen und Straßensperren ist zwar vorbei, aber
von Normalität kann keine Rede sein. Tagsüber ist man komplett sicher auf den
Straßen, ab 4 Uhr beginnen dann die Proteste rund um den Plaza Italia, der
jetzt kurzerhand in Platz der Würde umbenannt wurde.
Was
man überall sieht, sind Graffitis, alle erst seit etwa drei Monaten, vorher
waren die Häuser weitgehend sauber. Die Graffitis sind echt überall, auf
Denkmälern, an Kirchen, Wohnhäusern, … Je näher man ins Zentrum der Proteste
kommt, desto größer (und teils auch hübscher) werden sie. Man findet auch viele
Bilder der Zerstörung, verbrannte Mülleimer und Bushaltestellen, die Ampeln um
den Platz existieren nicht mehr. Hier „arbeiten“ nun Männer in Warnwesten mit
Pfeife, die den Verkehr regeln und mehr oder weniger gut beachtet werden. Dafür
bekommen sie – von denen, die sie ausbremsen – ein Trinkgeld.
In
den letzten Wochen kamen hier auch einige Menschen ums Leben, oft erschossen
von der Polizei, hier eine kleine Gedenkstätte an den letzten Toten von vor
einer Woche. Ist schon echt krass, so was hautnah zu erleben. Die Gedenkstätten
werden wohl täglich neu hergerichtet, da die Polizei sie immer wieder entsorgt.
Das kenne wir doch: Somos pueblo - Wir sind das Volk!
Nach
etwa drei Stunden (etwas schneller als mit den normalen größeren Gruppen) waren
wir am Ende der Tour. Perfekt für mich. Ich lief zurück in Richtung Hostel und
gönnte mir unterwegs noch ein Eis. Um dreiviertel 2 war ich zurück. Ich zog
mich schnell um (die Flipflops drückten dann doch, ich glaube, das letzte Mal
hatte ich welche in Brasilien oder vielleicht Uruguay an…). Kurz darauf stand
ich an der Straße, mein Minivan kam auch recht pünktlich. Die haben hier eine
lustige Preispolitik. Herwärts zahlte ich 7500 und bekam für die Rückfahrt
einen 30%-Rabatt-Coupon. Da ich in Mathe immer gut aufgepasst habe (hüstel),
weiß ich, das macht dann 5250 Pesos, ich sollte aber 5950 zahlen, was einem
30%-Rabatt bei einem Originalpreis von 8500 Pesos entspricht (hab ich ganz
allein im Kopf rausgefunden!). Ich fragte nach und erfuhr: Der Preis für die
Rückfahrt ist höher als für die Hinfahrt (wie praktisch, somit muss man quasi
nur 20% Rabatt geben).
Gegen
3 war ich am Flughafen und suchte meinen Check-In-Schalter. Ich bekam einen
Schock, dort standen riesige Menschenmassen, doch dann merkte ich, es ist die
Billig-Airline nebenan, bei meiner stand niemand ;-) Nachdem ich meinen
Rucksack losgeworden bin, suchte ich was zu essen und landete bei dem
geschmacklosesten Gemüse-Käse-Baguette aller Zeiten. Ehrlich, das hat
geschmeckt wie mit einer starken Erkältung, nach echt nichts! Sehr schade um
die guten Zutaten. Immerhin, das Brot war knusprig und der Maracujasaft dazu
umso geschmacksintensiver. Ich ging durch die Sicherheitskontrollen und holte
mir zum Nachtisch noch ne Portion Pommes vom McDonalds. Hatte schon lange kein
Fastfood mehr ;-) Jetzt ist es halb fünf, ich hab immer noch viel Zeit und
soeben schon mal mit dem Blog begonnen. Nun werde ich noch einen
Pimpqueen-Entwurf machen und dann hoffentlich irgendwann zum Bording kommen…
Das Bording ging schnell und wir saßen heute pünktlich im - dieses Mal - kalten Flieger. Gerade mal eineinhalb Stunden später - kurz vor acht - landeten wir in Puerto Montt. Und ich bin stolz auf mich, es ist echt die Stadt, die ich gestern dafür gehalten hatte! Mein Rucksack war schnell da und auch hier gab es einen Minibus-Shuttle, der mich in die Stadt brachte. Dieses Mal dauerte es etwas länger, obwohl Puerto Montt viel kleiner ist, aber wir machten erst noch eine Stadtrundfahrt ;-)
Mein Hostel heißt Old House, das trifft es auch ganz gut. Es ist das private Wohnhaus einer Familie, die das eher so Airbnb-mäßig betreiben. Die Hausherrin Alejandra begrüßte mich erstaunt, sie meinte, meine Reservierung wäre doch erst für morgen. Tatsächlich, ich habe mich verbucht und das, wo ich doch heute früh noch auf Facebook für mein Organisationstalent beim Buchen und so gelobt wurde ;-) Aber es war kein Problem, es gab noch ein freies Bett.
Ist echt ganz putzig hier, wir haben ein Dreierzimmer mit Zweier-Nebenraum und sind zu viert hier, je ein Belgier, Holländer und Deutscher. Sehr entspannt und vermutlich auch ruhig, aber ich will es nicht verschreien...
Jetzt ist es zehn, der Blog ist fertig, alle liegen auf ihren Betten und lesen oder kucken ins Handy. Werde jetzt noch ein (zweites) Hostel für morgen buchen, auf Chiloe, und dann auch mal den Kindle raus holen bzw. die Infos lesen, die Alejandra mir über die Insel gegeben hat.
Das Bording ging schnell und wir saßen heute pünktlich im - dieses Mal - kalten Flieger. Gerade mal eineinhalb Stunden später - kurz vor acht - landeten wir in Puerto Montt. Und ich bin stolz auf mich, es ist echt die Stadt, die ich gestern dafür gehalten hatte! Mein Rucksack war schnell da und auch hier gab es einen Minibus-Shuttle, der mich in die Stadt brachte. Dieses Mal dauerte es etwas länger, obwohl Puerto Montt viel kleiner ist, aber wir machten erst noch eine Stadtrundfahrt ;-)
Mein Hostel heißt Old House, das trifft es auch ganz gut. Es ist das private Wohnhaus einer Familie, die das eher so Airbnb-mäßig betreiben. Die Hausherrin Alejandra begrüßte mich erstaunt, sie meinte, meine Reservierung wäre doch erst für morgen. Tatsächlich, ich habe mich verbucht und das, wo ich doch heute früh noch auf Facebook für mein Organisationstalent beim Buchen und so gelobt wurde ;-) Aber es war kein Problem, es gab noch ein freies Bett.
Ist echt ganz putzig hier, wir haben ein Dreierzimmer mit Zweier-Nebenraum und sind zu viert hier, je ein Belgier, Holländer und Deutscher. Sehr entspannt und vermutlich auch ruhig, aber ich will es nicht verschreien...
Jetzt ist es zehn, der Blog ist fertig, alle liegen auf ihren Betten und lesen oder kucken ins Handy. Werde jetzt noch ein (zweites) Hostel für morgen buchen, auf Chiloe, und dann auch mal den Kindle raus holen bzw. die Infos lesen, die Alejandra mir über die Insel gegeben hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen