Mittwoch, 15. Januar 2020

13.1.20 - Tag 3: Mirador Britanico, die Mitte des Ws

Auch heute Nacht schlief ich wieder richtig gut. Gegen sechs wachte ich auf, blieb aber bis dreiviertel 7 liegen. Dann machte ich mich schnell fertig, packte meine Sachen komplett ein und ging samt Rucksack zum Frühstück. Und wieder gab es Berge von Eiern und Brot, leider nur Instant-Kaffee, also trank ich einmal wieder Tee.
Um halb acht war ich abmarschbereit. Heute sah es ganz schön grau am Himmel aus. Regen lag in der Luft. Aber das ließ sich nicht ändern und so stapfte ich los. 

Drei Stunden dauert es bis ganz nach oben, sagten die anderen gestern beim Abendessen. Nach einer halben Stunde kam ich beim Campo Italiano an. Da gibt es nur Zelte  aber man kann seine Sachen abstellen weil man auf dem Rückweg dort wieder vorbei kommt. Vom Camp ging es ziemlich lange an einem reißenden Fluss entlang, meist recht steil bergauf. Unterwegs traf ich Kerstin, die nur beim ersten Aussichtspunkt war und schon zurück lief. Sie und Marlene waren aber auch schon um fünf gestartet. 


Um viertel 10 stand ich am Mirador Francès und der Ausblick war schon mal gigantisch. Auf einer Seite Gletscher in einer Felswand, hier kam prompt ein Stück Eis runter, als ich da stand. Auf der anderen Seite die Rückseite vom Torres del Paine. Und außer mit kein Mensch hier! 

Nach ein paar Fotos ging es weiter, jetzt eher flach, immer rauf und runter, eigentlich recht monoton. Auf den freien Flächen war es unglaublich windig. Kurze Zeit später kam mir Marlene entgegen. Sie war wohl die erste gewesen, sonst sah ich nur noch einen runter kommen und einer saß oben, als ich nach 2h 45min am Mirador Britanico ankam. Die Aussicht war echt der Hammer, kuckt am besten selbst! 



Das Wetter hielt, es tröpfelte immer mal ganz leicht und die Wolken blieben brav hinter den Bergen. 


Ich blieb eine halbe Stunde hier, aß das Studentenfutter aus meinem Lunchpakete und genoss die Aussicht. Es war aber echt windig, so dass ich dann doch wieder weiter laufen wollte. 

Der Rückweg ging doch etwas schneller, wobei ich irgendwann Musik brauchte. Mit der Playlist von Kilimandscharo lief es sich gleich viel schneller. Bis zum ersten Viewpoint kamen mir nur 40 Leute entgegen, dort selbst und danach war aber echt schon viel los. 


Früh starten lohnt sich echt hier. Aber der Himmel in Richtung See sah jetzt freundlicher aus, hinter mir im Tal war es aber grauer. Ich sag nur Microklima, überall im Park ist das Wetter anders. Als falls meine Erdkunde-Kollegen das im Unterricht behandeln, da kenne ich mich jetzt echt aus... Um halb eins war ich zurück bei meinen liegen gelassenen Sachen. Hier klaut keiner was, denn das müsste er dann ja auch noch tragen. Außer vielleicht das Lunchpaket ;-) 
Ich packte alles wieder ein, wechselte auf Turnschuhe und aß mein Sandwich und die Orange. Kurz vor eins startete ich in die letzte Etappe des Tages zum Refugio Paine Grande. Erstmal musste ich über eine Hängebrücke, auf die immer nur eine Person darf. In der Gegenrichtung staute es sich, da warteten bestimmt 50 Leute, auf meiner Seite nur drei. Danach ging es ganz entspannt dahin. Dank Schuhwechsel flog ich aber nur so dahin, außerdem hatte ich keine Lust mehr und wollte einfach nur ankommen. Unterwegs überholte ich sogar noch Kerstin und Marlene. 

Immer wieder gab es einen tollen Blick auf die verschiedenen Seen und auch die Sonne schaute ab und zu raus. Leider sind hier alle Bäume tot, das hat ein Idiot aus Israel geschafft vor ein paar Jahren, der verbotenerweise Feuer gemacht hat und mal eben einen großen Teil des Nationalparks abgefackelt hat... 



Um dreiviertel 3 war ich am Ziel, 21km zeigte Gipsy an. Das Refugio ist riesig und liegt am wunderschönen richtig türkisen See. Ich konnte direkt einchecken und durfte mir sogar das Bett aussuchen, da ich die erste war. Hier ist alles schon etwas älter als in den anderen Unterkünften, aber durchaus gut in Schuss. Ich ging direkt duschen, das Wasser war super warm. In allen Duschen gab es Shampoo, das müsste man halt mal vorher wissen... 
Sauber ging ich dann ins Bett und döste erstmal, ich war doch ziemlich platt. Langsam merkt man die Tour schon in den Beinen. Den Füßen geht es recht gut, dank der Phasen in Turnschuhen, aber die Knie melden sich auch so langsam. Wahrscheinlich werde ich aber einfach nur alt... 
Jetzt ist es kurz vor sechs und ich hab mal eben den Blog ins Handy getippt. Ich quälte mich aus dem Bett und ging in die Bar, mein Welcome-Bier trinken. Dort saß ich mit ein paar anderen zusammen, zwei Australier und zwei Engländer, die ich im letzten Camp kennengelernt hatte. Das ist echt schön hier, tagsüber sieht man gar nicht so viele Leute, abends trifft man immer wieder die gleichen Gesichter!
Um 7 gingen wir gemeinsam zum Abendessen, hier gibt es alles im Buffet. Für Veggies nicht wirklich viel Auswahl (Reis, Kartoffeln, Bohnen, Gemüse, eher trocken), aber das Salatbuffet war super. Nach dem Essen saßen wir noch kurz zusammen, aber gegen 9 verzog ich mich ins Bett. Ich las vielleicht noch ne halbe Stunde, aber dann zog es mir echt die Augen zu! Der letzte Tag wird ja auch nochmal lang!

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