Gestern
verbrachte ich den Abend dann noch mit Sudoku, lesen und ratschen mit meinem
oberpfälzer „Kollegen“. Kurz nach 10 war ich im Bett, ich war echt müde. Heute
schlief ich doch etwas besser, wahrscheinlich schon, weil das chinesische
Viererzimmer nebenan ausgezogen war, die waren unglaublich laut für so ein
hellhöriges Haus. Und weil einer meiner Mitbewohner rausgefunden hat, wie man
unsere Tür leise auf und zu bekommt. Früh wurde ich aber trotzdem um
dreiviertel 7 von einem Fön „neben meinem Bett“ aus dem Schlaf gerissen.
Um
halb 8 stand ich auf, nicht wirklich wach, aber hilft nix. Draußen schien die
Sonne, auch wenn es mega windig war. Ich packte meine Sachen und ging nach
unten frühstücken. Und musste wieder feststellen, dass es dort früh noch ungemütlicher
ist… Ich kaufte etwas Brot für meinen Käse und um Viertel 9 war ich unterwegs.
Mein
heutiges Ziel: Die Laguna Torre vor dem gleichnamigen bekannten Berg Cerro
Torre. Gleich aus dem Ort raus ging es ziemlich steil bergauf und ich war heute
absolut unfit! Einerseits fühlte ich mich total vollgefressen, dann vom Kopf
her total müde, kurz gesagt, die ersten Kilometer zogen sich echt!
Dieses Denkmal hier müsste echt nicht sein. Man kann es nicht gut lesen, drunter steht in etwa, dass es durch eine Zigarrettenkippe geschaffen wurde...
Nach
knapp eineinhalb Stunden erreichte ich den Mirador, von dem aus man
(eigentlich) den Torre sehen kann. Eigentlich. Wenn es nicht bewölkt ist… Aber
natürlich zogen genau von dort die Wolken her. Rechts neben dem Gletscher
sollten drei Felsnadeln zu sehen sein… Soll aussehen wie in Herr der Ringe,
kann ich jetzt nicht beurteilen. So sieht er auf Wiki aus:
Auf
dem weiteren Weg wurde es immer kälter und v.a. wolkiger. Zwischendurch
tröpfelte es auch mal leicht, aber letztendlich hielt das Wetter. Ab dem
Aussichtspunkt ging es fast nur ebenerdig dahin. Es war auch einiges los, da es
auch ein Camp dort gibt, kamen mir auch viele schwer bepackte Wanderer
entgegen. Nee, das wäre echt nicht meines, Zelt und alles auch noch rum zu
schleppen… Aber immerhin, ich fühlte mich nicht mehr ganz so schlapp.
Gegen
11 war ich an der Laguna Torre.
Naja, der Berg war nicht zu sehen, es war super
windig und eiskalt, ein paar Fotos und weiter ging es. Ich musste noch ein
Stück über eine Art Kamm, um in einen anderen Weg zurück zu kommen, dabei wurde
ich fast weg geblasen. Im Rückweg wurde es aber dann ganz schnell wieder
angenehmer und im Wald war der Wind so gut wie weg.
Leider
musste ich den größten Teil der Strecke auf dem gleichen Weg zurück laufen, ist
kein Rundweg. Auf einem schönen Baumstamm machte ich Pause und aß meinen Käse
mit Brot. Jetzt kamen mir echt viele Leute entgegen, mit und ohne Zelt. Ich war
recht gemütlich unterwegs, die Sonne kam auch wieder etwas raus und Zeit hatte
ich ja mehr als genug.
Bei
meinem zweiten Besuch am Aussichtspunkt war die Sicht nicht besser, dafür waren
mehr Menschen da. Für das letzte Wegstück konnte ich wieder einen neuen Weg
kennenlernen, denn dank Gipsy war ich herwärts nicht auf dem offiziellen
gelaufen.
Der ging ganz schön steil hinunter, kein Wunder, dass ich auf dem
Herweg so kämpfen musste.
Nach
6 Stunden Laufzeit und ziemlich genau 20km war ich zurück in El Chalten. Und
ging schnurstracks ins Bett. Um halb 3 ist das Hostel angenehm ruhig! Ich
glaube, ich war die einzige, die schon zurück war. Ohrenstöpfel rein, Vorhang
runter und dann hab ich mal zwei Stunden mehr oder weniger geschlummert. Danach
fühlte ich mich definitiv erholter und verpasst habe ich auch nichts dabei.
Nach meinem Nickerchen wurden die Fotos gesichtet und der Blog angefangen, dann noch etwas am Computer gedaddelt.
Gegen 6 wurde der Hunger groß und ich ging runter, meine Nudeln aufwärmen. Nachdem ich mit der hochmodernen Mikrowelle klar kam, klappte das auch. Heute ist es hier unten fast angenehm, keiner brät Fisch oder Fleisch und man kann daher von einer Seite zur anderen kucken! Jetzt bin ich satt und irgendwie ist immer noch eine Portion übrig. Waren wohl recht viele Nudeln in der herrenlosen Packung...
Jetzt werde ich nochmal kurz raus gehen, vielleicht ein Eis essen oder so, mal sehen. Oder irgendetwas süßes... Und hoffentlich kommt morgen die Sonne wieder raus und es ist nicht so wolkig, denn ich will in Richtung Fitz Roy wandern...
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