Heute
Nacht hab ich wieder richtig gut geschlafen. Gegen 8 wachte ich auf, zog mich
an und ging nach unten. Das Frühstück kostete fast 5€, dafür gab es nicht
wirklich viel, ich hatte aber ja noch meinen Salat, also trank ich erstmal nur
einen Tee.
Danach packte ich meine Sachen zusammen und ging ins nahegelegene
Info-Zentrum zu den berühmten Holzkirchen der Insel. Von denen gibt es über 60,
16 davon gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Im Zentrum sind einige in Miniatur nachgebildet.
Manche wurden von Grund auf saniert, andere sind noch relativ im Originalzustand
von Ende 19. Jahrhundert. Insofern man von Original sprechen möchte, die
meisten stehen schon seit viel längerer Zeit, sind aber immer mal wieder
eingestürzt oder abgebrannt.
Das
Spannende an ihnen ist, sie sind wirklich komplett aus Holz. Nicht ein Nagel
wurde verwendet! Die einzelnen Teile fügen sich wie beim Tetris ineinander:
Nachdem
ich mit der Ausstellung durch war, ging ich einen Kaffee trinken und aß dazu
eine Zimtschnecke. Dabei wurde die Neuseelandplanung vorangetrieben.
Echt Handarbeit!
Dann
kaufte ich mein Busticket – schon praktisch, wenn der gegenüber hält – und ging
zurück ins Hostel. Mit meinem Salat und dem Kindle setzte ich mich noch eine
Stunde in den Garten, es war schon wieder richtig schön warm!
Um
eins fuhr mein Bus ab, günstig gelegen, aber kein Vergleich zum gestrigen!
Eineinhalb Stunden später war ich in Castro, der Hauptstadt der Insel. Mein
Hostel war zwei Blocks weiter, das La Minga, ein süßes kleines Häuschen mit
vielleicht 25 Betten. Ich checkte ein und bekam gleich einen ausführlichen
Bericht über alles, was hier so zu tun ist. Meinen Plan, morgen in den
Nationalpark zu fahren, warf ich kurz darauf über den Haufen, der ist wohl nur
ganz klein und nicht wirklich besonders. Da mache ich lieber eine kleine
kulturelle Tour und kucke mir noch ein paar Kirchen an (Opa wird’s freuen!).
Die gibt es halt echt nur hier so.
Zunächst
einmal ging ich zu einer Eisdiele, sie war mir als die beste in ganz Chile
empfohlen worden. Und wirklich, das Eis war überragend lecker. Und was
mindestens genauso gut war: Kein Plastik! Holzlöffel und echte Pappbecher (hier
gibt es fast überall Styropor-Eisbecher…). Mit dem Eis setzte ich mich in den
Park. Danach ging’s in die erste Kirche. Von außen ganz schön hässlich
gestrichen, innen dafür nur echtes Holz zu sehen.
Dann
schlenderte ich durch den Ort und ging in einen echt großen Supermarkt. Der war
fast besser als ein Museum, so einen hatte ich schon seit Monaten nicht mehr
betreten! Fast wie zu Hause! Eigentlich wollte ich gar nichts kaufen, aber dann
entdeckte ich Pesto und damit war das Abendessen geklärt… Außerdem hab ich frische
(!) Champignons entdeckt, jetzt weiß ich schon, was ich morgen mit den
restlichen Nudeln anstelle ;-)
Mit
einem Bus fuhr ich ein paar Kilometer südlich aus der Stadt raus zu einer
weiteren, viel kleineren Holzkirche, die im Lonely Planet empfohlen wurde. Die
war eher noch im Originalzustand, dafür leider montags geschlossen…
Auf dem
Rückweg stieg ich kurz vorm Zentrum aus, bei den Palafitos. Das sind ganz
bekannte Stelzenhäuser hier an der Küste. Theoretisch hätte man jetzt drunter
durch laufen können, das Wasser war weg… Aber ich habe keinen Zugang gefunden.
Zurück
zum Hostel ging es steil bergauf, aber nicht weit, denn das Hostel liegt quasi
direkt hinter dem Aussichtspunkt gegenüber. Es war schon 6 und ich hatte
Hunger. Mit meinen Nudeln und dem Pesto sah ich heute alt aus, zwei Koreaner
waren auch am Kochen. Da wurde der rohe Lachs hauchdünn geschnitten (ein Berg
von Fisch), eine Soße dazu gerührt, da konnte ich nicht mithalten! Aber meine
Nudeln waren lecker!
Ehrlich
gesagt, inzwischen gehen die beiden mir gehörig auf den Senkel! Jetzt ist es
dreiviertel 9 und die schmatzen noch immer! Erst den Berg Fisch, dann
irgendwelche Chips, dann wurden noch stinkenden Würste gebraten. Dazu ne
Flasche Wein und jetzt Bier, ich dachte Asiaten vertragen keinen Alkohol?!? Und anscheinend haben sie gelernt, dass man Anstoßen muss und das bei jedem Schluck!
Ich
sitze jetzt hier im gemütlichen Wohnzimmer, es ist etwas kalt gerade (ich
musste aber das Fenster aufreißen…) und der Blog ist fast fertig. Außerdem hab
ich schon wieder was für die Pimpqueens gearbeitet und das nächste Hostel ist
auch schon gebucht! Jetzt wird der Blog noch hochgeladen, dann gehe ich duschen
und mit dem Kindle ins Bett!
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