Montag, 20. Januar 2020

20.1.20 - Holzkirchen auf Chiloe


Heute Nacht hab ich wieder richtig gut geschlafen. Gegen 8 wachte ich auf, zog mich an und ging nach unten. Das Frühstück kostete fast 5€, dafür gab es nicht wirklich viel, ich hatte aber ja noch meinen Salat, also trank ich erstmal nur einen Tee. 

Danach packte ich meine Sachen zusammen und ging ins nahegelegene Info-Zentrum zu den berühmten Holzkirchen der Insel. Von denen gibt es über 60, 16 davon gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Im Zentrum sind einige in Miniatur nachgebildet. Manche wurden von Grund auf saniert, andere sind noch relativ im Originalzustand von Ende 19. Jahrhundert. Insofern man von Original sprechen möchte, die meisten stehen schon seit viel längerer Zeit, sind aber immer mal wieder eingestürzt oder abgebrannt.


Das Spannende an ihnen ist, sie sind wirklich komplett aus Holz. Nicht ein Nagel wurde verwendet! Die einzelnen Teile fügen sich wie beim Tetris ineinander:


Nachdem ich mit der Ausstellung durch war, ging ich einen Kaffee trinken und aß dazu eine Zimtschnecke. Dabei wurde die Neuseelandplanung vorangetrieben. 

Echt Handarbeit!

Dann kaufte ich mein Busticket – schon praktisch, wenn der gegenüber hält – und ging zurück ins Hostel. Mit meinem Salat und dem Kindle setzte ich mich noch eine Stunde in den Garten, es war schon wieder richtig schön warm!


Um eins fuhr mein Bus ab, günstig gelegen, aber kein Vergleich zum gestrigen! Eineinhalb Stunden später war ich in Castro, der Hauptstadt der Insel. Mein Hostel war zwei Blocks weiter, das La Minga, ein süßes kleines Häuschen mit vielleicht 25 Betten. Ich checkte ein und bekam gleich einen ausführlichen Bericht über alles, was hier so zu tun ist. Meinen Plan, morgen in den Nationalpark zu fahren, warf ich kurz darauf über den Haufen, der ist wohl nur ganz klein und nicht wirklich besonders. Da mache ich lieber eine kleine kulturelle Tour und kucke mir noch ein paar Kirchen an (Opa wird’s freuen!). Die gibt es halt echt nur hier so.
Zunächst einmal ging ich zu einer Eisdiele, sie war mir als die beste in ganz Chile empfohlen worden. Und wirklich, das Eis war überragend lecker. Und was mindestens genauso gut war: Kein Plastik! Holzlöffel und echte Pappbecher (hier gibt es fast überall Styropor-Eisbecher…). Mit dem Eis setzte ich mich in den Park. Danach ging’s in die erste Kirche. Von außen ganz schön hässlich gestrichen, innen dafür nur echtes Holz zu sehen.


Dann schlenderte ich durch den Ort und ging in einen echt großen Supermarkt. Der war fast besser als ein Museum, so einen hatte ich schon seit Monaten nicht mehr betreten! Fast wie zu Hause! Eigentlich wollte ich gar nichts kaufen, aber dann entdeckte ich Pesto und damit war das Abendessen geklärt… Außerdem hab ich frische (!) Champignons entdeckt, jetzt weiß ich schon, was ich morgen mit den restlichen Nudeln anstelle ;-)
Mit einem Bus fuhr ich ein paar Kilometer südlich aus der Stadt raus zu einer weiteren, viel kleineren Holzkirche, die im Lonely Planet empfohlen wurde. Die war eher noch im Originalzustand, dafür leider montags geschlossen… 

Auf dem Rückweg stieg ich kurz vorm Zentrum aus, bei den Palafitos. Das sind ganz bekannte Stelzenhäuser hier an der Küste. Theoretisch hätte man jetzt drunter durch laufen können, das Wasser war weg… Aber ich habe keinen Zugang gefunden.


Zurück zum Hostel ging es steil bergauf, aber nicht weit, denn das Hostel liegt quasi direkt hinter dem Aussichtspunkt gegenüber. Es war schon 6 und ich hatte Hunger. Mit meinen Nudeln und dem Pesto sah ich heute alt aus, zwei Koreaner waren auch am Kochen. Da wurde der rohe Lachs hauchdünn geschnitten (ein Berg von Fisch), eine Soße dazu gerührt, da konnte ich nicht mithalten! Aber meine Nudeln waren lecker!

Ehrlich gesagt, inzwischen gehen die beiden mir gehörig auf den Senkel! Jetzt ist es dreiviertel 9 und die schmatzen noch immer! Erst den Berg Fisch, dann irgendwelche Chips, dann wurden noch stinkenden Würste gebraten. Dazu ne Flasche Wein und jetzt Bier, ich dachte Asiaten vertragen keinen Alkohol?!? Und anscheinend haben sie gelernt, dass man Anstoßen muss und das bei jedem Schluck!
Ich sitze jetzt hier im gemütlichen Wohnzimmer, es ist etwas kalt gerade (ich musste aber das Fenster aufreißen…) und der Blog ist fast fertig. Außerdem hab ich schon wieder was für die Pimpqueens gearbeitet und das nächste Hostel ist auch schon gebucht! Jetzt wird der Blog noch hochgeladen, dann gehe ich duschen und mit dem Kindle ins Bett!

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