Nach
einer halbwegs guten, wenn auch irgendwie kurzen Nacht stand ich nach etwas
Rumgammeln um halb 9 auf und ging zum Frühstück. Schade, es fehlt hier echt der
gute Kaffee, dabei gibt’s sogar eine Maschine! Danach packte ich meine Sachen
und deponierte sie, bevor ich zum heutigen Abenteuer startete.
Um
10 Uhr war Treffpunkt in der Agentur, heute stand Hydrospeed auf dem Plan? Noch
nie gehört? Ich auch nicht! Das ist Rafting ohne Boot und ziemlich cool! Ich
hatte das Wort hier überall gelesen und der Typ vom Canyoning meinte, ich soll
es ausprobieren. Wir wurden alle in einen Van verladen und los ging die Fahrt,
wie immer zunächst zu dem Punkt, wo es die Ausrüstung gab: Wieder einmal ein
Neopren, dieses Mal aber im Stil von Motorradkleidung mit Polstern überall.
Klar, wir waren ja in direktem Kontakt mit allem, was da so unter der
Wasseroberfläche war. Dazu gab es Neoprensocken, Flossen (mit einer speziellen
Halterung, so dass man sie nicht verlieren kann, Schwimmweste und Helm. Leider
in Einheitsgröße und enger machen hinten bringt auch nicht so viel, wenn er
seitlich viel zu weit ist…
Etwas
steif stiegen wir wieder in den Van und wurden zum Fluss gebracht. Zusammen mit
zwei Booten voller Rafter. Auch wir hatten noch ein Raft dabei mit Kameramann
drin und für den Fall, dass jemand aussteigen möchte (bzw. einsteigen…).
Zunächst mal bekamen wir am Ufer eine Einweisung. Wie man mit Flossen schwimmt,
wie man die Richtung ändert (nicht anders als beim Tauchen) und v.a. wie man
wieder auf sein Hydrospeed kommt, wenn man es gekentert hat. Ach ja, das
Hydrospeed ist quasi wie ein überdimensionales Schwimmbrett mit Bande und
Löchern für die Arme. Man liegt also bis zum Bauchnabel etwa drauf, Kopf in der
Luft.
Meine
Wasserprüfung habe ich auf Anhieb bestanden, so schwer war’s auch nicht, wenn
man einfach das macht, was man soll. Manch einer brauchte da etwas länger und
unser koreanischer Mitstreiter verabschiedete sich sogleich ins Team Rafting.
Dann
ging es los, Eduardo vorneweg, Romina hinterher. Die nervte mich ganz gewaltig.
Wir sollten eng zusammen bleiben, gut, macht Sinn, genau in der Linie vom Guide
schwimmen. Aber sie wollte uns so eng, dass man quasi auf dem Arsch vom
Vordermann auflag. Und da versuch nun mal mit den Flossen zu wedeln, das ist
unmöglich! Dann hat sie immer mal noch einen am Brett gepackt und irgendwo
hingeschoben, was die Reihe noch mehr außer Form brachte, daraufhin hat sie
wieder geschrien, wir sollen in der Reihe bleiben. Außerdem war sie ganz schön
hektisch mit ihren Ansagen und hat mehr Unruhe als Ordnung reingebracht.
Durch
die ersten Stromschnellen ging es davon abgesehen ziemlich gut. Bis auf die
Tatsache, dass ich gleich am Start einen Krampf in der Wade hatte, vermutlich
aufgrund des eisigen Wassers und des langen Wartens darin. Danach ging’s gut,
aber mir persönlich war das einfach viel zu eng, auf den Bildern recht gut zu sehen...
Und es kam wie es kommen musste, gleich in der zweiten wurde ich ge(k)entert. Wir waren einfach zu dicht aufeinander, du kannst im Fluss schlecht das Tempo kontrollieren und fährst einfach auf den Vordermann auf.
Auch hier war Romina die panische von uns, ich
bin kurz auf dem Rücken getrieben, hab mein Brett umgedreht und weiter ging’s.
Ich meine mit Schwimmweste und Helm, was soll denn auch passieren! Jetzt stieg
übrigens der zweite aus und ins Boot ein.
Und es kam wie es kommen musste, gleich in der zweiten wurde ich ge(k)entert. Wir waren einfach zu dicht aufeinander, du kannst im Fluss schlecht das Tempo kontrollieren und fährst einfach auf den Vordermann auf.
Na, wo bin ich?!? ;-)
Nach
einer kurzen Pause mit Anweisungen für die Stromschnellen der Stärke 3 (die
vorher waren 2, auf dem Nil beim Rafting ging es bis 5) hatte ich dann einen
Krampf auf der anderen Seite, prima! Hab’s aber schnell in den Griff bekommen.
Dann schaffte ich es auch, ein wenig mehr Abstand zu halten (auch wenn das
Romina nicht passte) und siehe da, ich kam völlig unbeschadet und mit viel Spaß
durch! Und konnte sogar noch einem anderen helfen, der gekentert war und das Bord
losgelassen hatte, denn ich konnte es wieder einfangen.
Nun folgte ein recht
flacher Abschnitt, wo man froh über jedes Polster im Neo war, denn manch ein Stein
kam eher unverhofft. Wie gesagt, wenn man so eng schwimmt, sieht man nichts und
kann auch nicht vernünftig davon paddeln…
Hier meine Rettungsaktion ;-)
Danach
kamen noch zwei Stromschnellen, eine der Stärke 2 und zum Abschluss noch eine
der Stärke 3. Da der Typ aus dem Boot wieder im Wasser war, war Romina mit ihm
beschäftigt, wir nutzten die Chance und blieben auf Abstand.
Es machte super viel Spaß, ich konnte genau in der Linie bleiben, seitlich ausweichen und war nie auch nur nahe dran am Kentern! Übrigens waren auch zwei dabei, die so was Ähnliches erst vor wenigen Tagen in Argentinien gemacht hatten. Der Guide dort meinte wohl immer, Abstand voneinander halten wäre wichtig…
Es machte super viel Spaß, ich konnte genau in der Linie bleiben, seitlich ausweichen und war nie auch nur nahe dran am Kentern! Übrigens waren auch zwei dabei, die so was Ähnliches erst vor wenigen Tagen in Argentinien gemacht hatten. Der Guide dort meinte wohl immer, Abstand voneinander halten wäre wichtig…
Wie
auch immer, wir kamen am Ziel an, ich für meinen Teil doch ein bisschen
erfroren, zumindest an Zehen und Händen. Die Socken bekam ich nicht mehr
runter, meine Hände waren komplett taub! Hatte ich heute früh noch überlegt,
Flipflops oder Turnschuhe, Pulli oder nicht, war ich sehr froh, dass ich die
warmen Versionen gewählt hatte. Trotzdem war mir noch ne ganze Zeit lang nicht
wirklich warm.
Alles
in allem war es jedenfalls ne ziemlich coole Tour, die mit einem etwas
relaxteren Guide sicher auch noch schöner ist. Spaß gemacht hat es auch so! Teil der Tour war auch der Typ mit der Kamera, die Bilder kosteten uns pro Nase ca. 2€, was echt fair war.
Gegen
2 waren wir zurück in der Stadt und ich ging erstmal Cappuccino trinken und
Brownie essen, leider nicht ganz so gut wie gestern. Dann lief ich durch den
Ort und besuchte die drei hier vorhandenen Caches.
Einer brachte mich zu dem
weltweit einzigen Holzblumen-Schnitzer, was der Typ zaubert, ist der Hammer
kuckt selbst. Auf dem ersten Bild sind die einen echt, die anderen nicht! Um
das herauszufinden, musste ich ein paar echt anfassen. Gut 2€ kostet eine,
spottbillig, aber leider nicht rucksacktauglich…
Danach
legte ich mich in den Park, las etwas über die Osterinsel und döste vor mich
hin. Gegen 5 machte ich mich auf die Suche nach einem frühen Abendessen und
landete in einem Sandwichladen. Leider war die Veggie-Option auf Toastbrot, mit
vernünftigem Brot wäre das noch viel besser gewesen! Dazu gab es leckeren
Maracujasaft.
Gegen
halb 7 war ich zurück im Hostel. Ich packte die restlichen Sachen ein, dann
wurde – wie ihr seht – die Zeit zum Blog schreiben genutzt. Jetzt ist es kurz nach
7, um halb 8 muss ich zum Bus.
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