Freitag, 27. März 2020

27.3.20 - Lockdown Tag 2: Mission "Klöße"


Auch heute Nacht hab ich super geschlafen. Gegen halb 8 wachte ich auf, blieb aber bis nach 9 liegen und las. Im Moment kommt mir das hier vor wie Urlaub vom Urlaub, sehr entspannend! Dann stand ich auf und frühstückte, Deb und Dave waren auch eher im entspannten Modus, auch wenn Deb ein wenig Homeoffice machen musste.
Nach dem Frühstück vollendete ich das Puzzle, dummerweise hab ich gerade versehentlich das Foto gelöscht, da muss ich es wohl zum Beweis nochmal puzzlen… Im Übrigen hab ich mir gestern über Amazon noch eines mit 5000 Teilen für zu Hause bestellt, ich bin erstaunt, angeblich braucht die Lieferung im Moment ja länger, aber heute früh war schon die Versandbestätigung da. Somit hab ich was für meine Quarantäne, sobald ich zurück bin ;-)
Später trank ich einen Kaffee, wiederholte meine Portugiesisch-Vokabeln und machte ein paar Sudokus. Außerdem war ich ein braver Hauself und machte den Abwasch. Draußen war es heute grau, aber es regnete nicht, hatte es nachts schon.
Gegen halb 1 machte ich mich auf den Weg zum Supermarkt, die Mission „Klöße“ startete. Ich lief meinen üblichen Weg am Strand entlang, heute war sehr wenig los, Autos sah ich fast gar keine bis zum Parkplatz vom Countdown. Dort angekommen musste ich mich erstmal anstellen, weiß gar nicht, wie viele Leute die hier gleichzeitig reinlassen, vielleicht 30 oder so. Außen standen alle brav mit 2m Abstand. Im Supermarkt war es dementsprechend entspannt, kein Gedränge und gemütliches Einkaufen. Leider fand ich nirgends die dringend gebrauchte Kartoffelstärke, nicht mal Maisstärke entdeckte ich. Mission „Klöße“ gescheitert!
Ich switchte um auf „Mission“ Semmelknödel und kaufte stattdessen zwei eh schon recht harte Baguettes. Außerdem erstand ich einen frischen Saft aus dem Kühlregal mit dem vielversprechenden Namen „Survive“ und ein weiteres Sudoku-Heft. Sicher ist sicher. Dann lief ich durch den Park zurück, inzwischen war es tatsächlich schon nach 2!
Ich schnitt das Brot in Scheiben zum Trocknen und aß einen Teil davon als Mittagessen, dazu gab’s den Überlebenssaft. Oder das Elixier des Lebens?!? Nach einer kurzen Entspannungsphase mit Kindle auf der Couch öffnete unser „Bubble-Gym“, also unser Blasen-Fitnessstudio. Dazu muss ich etwas ausholen. Hier werden die einzelnen Haushalte als Bubbles bezeichnet. Wenn in einem Haushalt z.B. beide Eltern in wichtigen Sektoren arbeiten müssen, kommt ein anderer Erwachsener in diesen Haushalt, um auf die Kids aufzupassen, wodurch beide Haushalte zu einer großen Bubble werden. Die nächsten Wochen darf man also nur Kontakt zu Personen aus der eigenen Bubble haben.
Unsere Bubble öffnete also das hauseigene Fitnessstudio, Dave machte Online-Yoga, ich die Aufgaben der Fitness-Challenge und Deb lachte über uns beide… Den Rest des Nachmittags verbrachte ich dann mit Lesen, etwas Sudoku und dem Versuch, ein Spanisch-Programm zu starten. Das hab ich seit Bariloche auf dem Laptop, als zwei Jungs es von einem Handy auf das andere gespielt haben und ich es als Zwischenhändler auch behalten habe. Es ist ein reines Audio-Programm und ich wollte schon lange mal reinhören. Endlich habe ich Zeit dazu, aber das war wirklich nicht mein Stil. Es hieß zwar noch von wegen, nichts aufschreiben, nicht versuchen, sich was bewusst zu merken, sondern nur Fragen beantworten, wobei die Lösungen im Anschluss vorgesagt werden. Klang soweit ok, doch die Fragen (auf den ersten 8 CDs) waren alle auf Englisch im Stil von „Was heißt … auf Spanisch“… Also man sollte quasi immer übersetzen, was der Typ gesagt hat. Völlig bescheuert! Ich hab das also ganz schnell wieder gelassen…
Gegen halb 6 matschte ich dann einen Knödelteig zusammen aus Brot, Milch, Eiern, angebratenen Zwiebeln und Käsewürfeln, wir hatten uns für Kaspressknödel entschieden. Danach tranken wir noch einen Kaffee, bevor ich mich mit meinem Küchenhelfer Deb ans Kochen machte. Sie schnibbelte alles und ich machte den Rest. Ich hielt mich – dachte ich – ans Rezept, das Wasser war kurz vorm Kochen, kochte aber nicht, und ich versenkte den ersten Probeknödel. Das Ergebnis ist hier zu sehen…

Hm, wohl doch nicht so… Aber wir hatten ja noch Plan B (oder mittlerweile C), die Ösis werfen die Dinger anscheinend in die Pfanne und das klappte auch ganz wunderbar.

Die Pilze dazu waren das geringere Problem und so gab es also kurz darauf „Kaspressknödel an Pilzragout“ (wir üben noch die Aussprache…), dazu gab es ein Glas Wein.

Meine zwei Kiwis waren rundum begeistert vom Endergebnis und der guten Möglichkeit, altes Brot zu verwerten. Gut möglich, dass ich meine Stellung hier als Hauself länger behalten muss als ich wollte ;-)
Beim Aufwasch durfte ich heute nicht helfen. Nach dem Essen ging’s aufs Sofa, Nachrichten wurden gekuckt, Facebook-Videos geteilt… Nachdem die Knödel halb verdaut waren, durfte ich noch als Personal Coach ran, denn hier mussten ja zwei noch ihre Challenge absolvieren…

Jetzt ist es gleich halb 10, der Blog ist so gut wie fertig. Werde dann wohl noch etwas lesen. Bisher ist das immer noch alles sehr entspannt.

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