Donnerstag, 5. März 2020

05.3.20 - Minen, Kiwis und viel schöne Natur


Heute Nacht hab ich schon wieder super geschlafen, es war wunderbar ruhig, nur fast etwas kalt. Früh hab ich aber auch gemerkt, dass das Fenster gekippt war… Gegen 7 wachte ich auf und musste aufs Klo nach draußen, da wurde ich mit tollen Farben belohnt.

Ich war heute gemütlich eingestellt, also ging es nochmal unter die Bettdecke. Erst gegen acht stand ich auf, machte mich fertig und war um halb 9 auf der Straße. Auf der Fahrt nach Greymouth kam ich an der ehemaligen Brunner-Mine vorbei. Wie so vieles hier in NZ mit einem kleinen Rundweg und viel Information ausgestattet. Ich drehte eine kleine Runde, völlig allein. Schon krass, bei einer Explosion kamen hier Ende des 19. Jahrhunderts alle 70 Bergleute ums Leben.


Ich fuhr weiter nach Greymouth und ging im Countdown einkaufen, da ich nicht wusste, wie nach Süden hin die Supermarktabdeckung sein würde. Greymouth ist mit 13000 Einwohnern die mit Abstand größte Stadt an der Westküste… Danach ging ich noch einen Kaffee trinken und aß ein Stück Apfelkuchen.
Gegen 11 fuhr ich weiter nach Hokitika, denn ich wollte ins National Kiwi Center, um endlich meinen ersten echten Kiwi zu sehen. In freier Wildbahn ist das so gut wie unmöglich. Außer Kiwis gibt es in dem Center einige Fische, Frösche und Tuataras, die neuseeländischen Reptilien. Und ein großes Becken mit knapp 30 endemischen Aalen, bis zu zwei Meter lang. Alles Weibchen im jugendlichen Alter von 85-110 Jahren… Um zwölf Uhr war dort Fütterung, es ging ganz gesittet zu. Wir durften füttern und streicheln, ganz schön glitschig.


Danach ging es zur Fütterung zu den beiden Kiwis. Dort muss man ganz leise sein und darf auch nicht fotografieren. Kiwis sind nachtaktiv und hier ist es auch ziemlich finster. Das Männchen war auch recht neugierig und ständig sichtbar, das Weibchen versteckte sich gut. Kiwis sind definitiv eine gefährdete Art, aber ihre Zahlen steigen, dank solcher Zentren und vieler Freiwilliger. Hauptfeinde der flugunfähigen Viecher sind halt mal Hunde und Katzen…

Von den Kiwis fuhr ich ein Stück weiter zur Hokitika-Schlucht. Die bestätigte wieder einmal meinen Verdacht: Die vermarkten hier auch einfach alles. Keine Frage, die Schlucht ist echt schön, aber auch nicht der Brüller. Klein und überschaubar, findet man in Österreich oder Slowenien an jeder Ecke. Hier ist sie schon Kilometer vorher ausgeschildert, es gibt einen großen Parkplatz und perfekt angelegte Wege. Wie vieles hier, es ist schön, aber definitiv nicht so einzigartig, wie man immer den Eindruck erwecken möchte. Wobei ich nicht weiß, ob die Neuseeländer das dann selbst glauben oder nur den Touri glauben lassen wollen…




Gegen halb zwei machte ich mich dann wieder auf den Weg, noch lagen 190km vor mir, ca. 3 Stunden Fahrt. Es ging nach Süden und plötzlich hieß die Straße nicht mehr Great Coast Road, sondern Glacier Road… 

In Ross legte ich nochmal einen Stopp ein, hier ist im 19. Jahrhundert der Goldrausch ausgebrochen. Man kann sich aber noch immer das Equipment ausleihen und sein Glück versuchen, angeblich liegen noch 700 Mio. Dollar unter dem Ort… Ich versuchte es nicht, ging nur eine Runde über den Goldgräber-Walkway.



Danach machte ich mich an den letzten Abschnitt des heutigen Tages, die Fahrt ging in die Gletscherregion. In Franz-Josef-Gletscher Village wollte ich noch ins i-Site, aber das war schon zu, kurz nach 5, auch wenn der Lonely Planet da anderer Meinung war. Also fuhr ich weiter nach Fox-Gletscher Village, eine halbe Stunde über eine steile Passstraße, dann war ich am Ziel, im Ivory-Tower Hostel. Sehr hübsch, gemütlich, sauber und top ausgestattet. Ich bezog mein noch leeres Viererzimmer und recherchierte etwas für die nächsten Tage. Morgen bleibe ich in der Gegend und kucke mir die Gletscher an.
Gegen 7 machte ich mich ans Kochen, die Küche ist die beste, die ich bisher hatte, hier findet man alles, schneidende Messer, ein volles Gewürzregal und einen ganzen Stapel trockener Geschirrtücher… Es gab heute Nudeln mit Tomaten-Pilz-Soße und Parmesan, super lecker. Nachdem ich aufgewaschen hatte, sprang ich in meinen Bikini und in den Jacuzzi hinterm Haus, in dem schon zwei Deutsche saßen. Wir unterhielten uns echt gut. Gegen 9 ging ich dann duschen und mit dem Notebook ins Bett. Irgendwie sind jetzt zwei Betten hier belegt, also zumindest sind die Decken zurück geschlagen. Unter dem Bett liegt ne Tüte mit Zahnpasta und so, auf einem Bett eine Jacke, ansonsten kein Gepäck. Sehr suspekt… Jetzt ist es dreiviertel 10, ich lade den Blog noch hoch, dann lese ich noch etwas, aber alt werde ich nicht mehr. Gute Nacht!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen