Samstag, 21. März 2020

21.3.20 - Banks Peninsula und: Ich werde sesshaft!


Gestern hab ich dann echt nur noch etwas gelesen und um 11 das Licht in meiner Zelle ausgemacht. Ich hab super geschlafen bis etwa halb 8. Um halb 9 bin ich aufgestanden, hab erst noch mit meinem Opa telefoniert bis meine letzten Freiminuten weg waren (danke, liebe sinnlose Airline-Hotline…) und dann meine Sachen gepackt, ausgecheckt und gefrühstückt. Danach unterhielt ich mich noch mit zwei deutschen Mädels über das momentan Übliche, so war es schon 11, als ich endlich loskam.
Draußen war es immer noch grau, wenn auch trocken. Aber nicht so schön wie die liebe Wetterapp meinte… Naja, lässt sich ja nicht ändern. Ich fuhr also los, vom Hostel aus eigentlich nur geradeaus, denn das war schon der Highway auf die Banks Peninsula. Nach etwa einer Stunde war ich im ersten Örtchen dort angekommen, Little River, wo ich meinen obligatorischen Cappuccino trank.

Gut gestärkt ging es dann mal wieder steil bergauf, mit vielen Serpentinen. Am Pass oben angekommen ging dann der direkte Weg wieder bergab nach Akaroa, ich entschied mich aber für die Summit Road, eine kurvige, wenig befahrene Strecke, die sich am Kraterrand des ehemaligen Vulkans entlang windet. 


Ziemlich schön zu fahren, außer mir waren fast nur Rennradler und ein paar andere Touris unterwegs. Leider war die Sicht nicht perfekt, aber immerhin sah man überhaupt etwas. Wobei jedes Foto eine Herausforderung war, es blies ein orkanartiger Wind und es nieselte teils waagrecht. Echt kein Wetter, wo ich freiwillig aufs Fahrrad gestiegen wäre ;-)

Im Auto war’s ok und so näherte ich mich ganz gemütlich der kleinen Stadt Akaroa. Hier landeten vor bald 200 Jahren die Franzosen und die haben bis heute ihre Spuren hinterlassen… Ich spazierte eine Runde durch den Ort und bis zum Leuchtturm, dann drehte ich um und ging auf dem gleichen Weg zurück. Das I-Site hatte auch nicht wirklich was Tolles zu bieten, daher war ich um kurz nach drei an meinem Hostel.



Das betreibt sich (corona-sicher) von selbst, ich hatte einen Code für Haus- und Zimmertür zugeschickt bekommen und checkte mich also selbst ein. Ein eher altes Haus, aber innen recht freundlich und sauber. Klein und nicht viel los. In meinem Dreierzimmer sind nur zwei Betten belegt. Es ist ziemlich kalt, zugige Fenster, wie so oft hier. Ich frage mich, gibt’s nur in Europa vernünftig isolierte Häuser?!? Immerhin steht eine Elektroheizung im Zimmer, die ich gleich mal anschaltete. Ich las ein wenig, später machte ich mich noch mal auf den Weg zu einer französischen Bäckerei, ein weiterer guter Kaffee musste her.
Um fünf war ich wieder zurück und im Faul-Modus auf dem Bett. Spaßeshalber kuckte ich mal nach Langzeit-Airbnb-Optionen in Wellington, dort hatte es mir ja echt gut gefallen, auch wenn das Hostel Scheiße war. Naja, was soll ich sagen, ich hab ein Inserat gefunden (ein einziges, das ich mir angeschaut habe) und damit war die Sache für mich so gut wie erledigt. Spontan verliebt! Zufälligerweise gehört das Haus einer Deutschen, die ausgewandert ist. Ich hab ihr geschrieben und schon Minuten später war die Zusage da, hier könnt ihr einen Eindruck davon bekommen:
Zunächst mal für eine Woche, aber wenn’s passt, bleibe ich länger. Liegt ein wenig außerhalb, aber traumhaft mit großer Terrasse und Blick über die Bucht! Natürlich teurer als im Hostel, aber falls die neuseeländische Regierung nur ein bisschen was gelernt hat aus dem, was in Europa abgeht, wird hier sicher auch bald alles runter gefahren. Momentan darf ja schon überhaupt niemand (außer Einheimische) mehr einreisen und es wird darum gebeten, unnötige Reisen bleiben zu lassen. Und wenn ich schon festsitze, ist Wellington sicher ein guter Standort. Viele Parks und Wälder, Küste und eine riesige Menge an Geocaches, mit denen ich die Zeit schon rumkriegen werde…
Nachdem das erledigt war, was ich überhaupt nicht geplant hatte, galt es, einen Flug zu finden. Ja, gestern waren da ja noch zig Angebote unter 30€ für einen Flug. Die waren heute auch noch da, nur wenn ich sie buchen wollte, waren sie gaaanz plötzlich ausverkauft oder kosteten auf einmal 100€ mehr. Ääääh, nee! Also Planänderung, dann eben doch Bus und Fähre, ich hab ja Zeit!
Somit zur offiziellen Planung: Morgen geht’s nach Christchurch zu Deb, die mich hoffentlich auch bis Mittwoch statt Dienstag bei sich behält ;-) Mittwochnachmittag fahre ich dann mit dem Bus nach Picton, der war heute deutlich günstiger als bei der Herfahrt… In Picton schlafe ich eine letzte Nacht in einem Hostel, Donnerstag geht es dann nachmittags mit der Fähre nach Wellington. So die Planung. Mal sehen, ob mir da wieder jemand dazwischen funkt… Und dann bleibe ich dort und harre der Dinge, die da kommen werden. Ehrlich gesagt, hab ich gerade eh so einen Reise-Durchhänger. Das ist unglaublich anstrengend, wenn man versucht, was zu organisieren und der Plan eh täglich durcheinander kommt. Aber wem erzähle ich das…
Ich werde dann jedenfalls mehr oder weniger die bayrische Ausgangssperre beherzigen, raus nur zum Geocachen (also Spazieren bzw. Sport) und – solange es möglich ist – für meinen Cappuccino. Aber wer weiß, vielleicht hat meine neue Bleibe ja auch eine gute Kaffeemaschine, dann entfällt sogar dieser Grund rauszugehen ;-)
Als dann endlich alles fertig war, war es halb 7 und ich hatte Hunger. Also ging’s in die (kalte und leere) Küche und ich machte mir Nudeln warm und einen Tee dazu. Danach surfte ich noch etwas durchs Internet und las etwas, inzwischen ist es doch schon halb 10.
Morgen verbringe ich den letzten Tag mit meinem Bliwi, ein bisschen fehlen wird er mir letztendlich wohl schon…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen