Heute Nacht hab ich sehr gut
geschlafen, dank elektrischem Heizkörper war es auch nicht kalt. Gegen halb 8
war ich wach, blieb aber noch ne Stunde liegen. Dann stand ich auf, packte und
machte mich auf den Weg. Draußen schien die Sonne von einem strahlend blauen
Himmel und es sollte auch noch richtig warm werden.
Ich überlegte, ob ich nochmal die
Summit Road nehmen sollte, entschied mich dann aber doch dagegen. So fuhr ich
die Küstenstraße entlang und hatte dort auch einen guten Blick auf die
verschiedenen Buchten. Und über den letzten Berg musste ich ja sowieso drüber,
dort wurde auch das erste Foto gemacht. Sieht schon besser aus als gestern.
In der nächsten Bucht hielt ich und
trank in der Sonne einen Cappuccino. Ich konnte sogar schon den Pulli
ausziehen, so warm war es. Dann fuhr ich weiter die Küste entlang in Richtung
Christchurch.
Die nächsten Stunden verbrachte ich
dann cachend, die Rätselrunde, die ich vor zwei Tagen gelöst hatte, wollte
eingesammelt werden. Alle schaffte ich nicht, waren echt viele, irgendwann
hatte ich einfach keine Lust mehr und außerdem etwas Hunger und Durst und mein
Wasser war leer. Inzwischen war es auch schon halb 2 oder so.
Da der Tank noch leer werden musste,
beschloss ich noch mal nach Lyttelton zu fahren, eine kleine Stadt, die den
Hafen von Christchurch bildet. Hier kamen vor 200 Jahren die ersten Einwanderer
an. Damals mussten die dann – meist zu Fuß – über einen gefährlichen Pass, was
einige Stunden dauerte. Heute fährt man bequem im Tunnel unten durch. Lyttelton
wurde bei dem großen Erdbeben vor einigen Jahren hier fast vollständig zerstört
und seitdem komplett wieder aufgebaut.
Ich fand ein schönes Cafe, wo ich
einen „Buddha-Ball“ aß und noch einen Kaffee trank. Der Ball war ein
Quinoa-Knödel mit leckerer Soße und Salatbeilage. Später schlenderte ich dann
noch einmal durch den Ort, einen wirklich guten Fotospot fand ich leider nicht…
Kurz nach vier fuhr ich dann Richtung
Flughafen. Dort angekommen musste erst mal noch mein Chaos der letzten Wochen
aus dem Auto entfernt werden. Wenn man im Auto unterwegs ist, wird das halt
schnell mal zum erweiterten Rucksack und überall verteilt lagen Sachen rum… Die
wurden heute ausnahmsweise ohne System in die Rucksäcke gestopft, darum kann
ich mich die nächsten Tage in Ruhe kümmern.
Dann hieß es Abschied nehmen von
meinem lieb gewonnenen und jetzt ziemlich eingestaubten Bliwi! Auch wenn’s ein
ziemliches Schlachtschiff und sicherlich kein Mini war, hat er mich doch brav
fast 4000km über die Südinsel transportiert. Am Ende waren wir ein
eingespieltes Team und auch Linksverkehr durch Christchurch war kein Problem
mehr. War eh viel schneller abgespeichert als ich befürchtet hatte…
Ich gab also meinen Schlüssel bei der
Vermietung ab und verließ den Flughafen mit einem komischen Gefühl. Eigentlich
sollte hier die Reise übermorgen weitergehen. Mal sehen, wie lange es nun
dauert bis ich das nächste Flugzeug besteige und wohin die Reise dann gehen
wird… Btw, Neuseeland ist dabei, alles runter zu fahren, Museen, i-Sites und
ähnliches sind ab sofort geschlossen. In Restaurants beginnt man wohl, Gäste
namentlich zu erfassen, um im Falle eines neuen Falles eventuelle Kontakte
nachvollziehen zu können. Hoffe, dass nächste Woche mein Bus und meine Fähre
noch fahren… Aber da bin ich zuversichtlich, v.a. was die Fähre angeht und über
Land komme ich schon irgendwie…
Da stand ich nun also wieder, bepackt
mit meinen Rucksäcken und dieser unsäglichen neuseeländischen Fresstasche. Nach
kurzem Warten kam Deb und holte mich ab. Total schön, sie wiederzusehen, auch
wenn die Begrüßung anders ausfiel als sie das noch vor wenigen Wochen wäre. Weiß
nicht, ob ich es schon erwähnt hatte, Deb war mit mir in unsrem coolen
Überlandtruck durch Ostafrika 2017. Sie hatte mir geschrieben, als sieh sah,
dass ich in Neuseeland bin, und mich zu sich eingeladen. Die nächsten drei
Nächte darf ich also bei ihr und ihrem Mitbewohner im Haus verbringen.
Dort angekommen tranken wir drei
erstmal einen Tee zusammen und quatschten. Die beiden haben einen Hund nach
meinem Geschmack: Flora hat Angst vor mir ;-) Ziemlich schüchtern, aber nach
einiger Zeit kam sie doch etwas näher. Aber damit kann ich gut leben!
Gegen 7 machten sich die beiden ans
Kochen, ich durfte nicht helfen, stattdessen machte ich mich ans Blog
schreiben. Kurz darauf gab es leckeres Abendessen, extra vegetarisch für mich
;-) Und danach das erste Osterei der Saison, innen sah es aus wie ein echtes,
war aber Marshmallow mit Schoki außenrum. Danach saßen wir noch gemütlich
zusammen und tranken ein Glas Wein. Immerhin durfte ich dann beim Abwasch
helfen!
Gegen halb 10 verzogen wir uns in
unsere Zimmer, Dave muss morgen auch um 6 aufstehen… Jetzt ist der Blog auch
gar fertig und ich werde noch etwas lesen, bevor ich schlafe. Mal sehen, was
Deb und ich morgen machen (können), viele ihrer guten Ideen haben leider
geschlossen… Aber so schlimm ist das nicht, freu mich auch, wenn wir gemeinsam
irgendwo im Cafe sitzen und quatschen, haben heute schon einige alte Stories
raus gegraben von unserer gemeinsamen Tour…
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