Sonntag, 22. März 2020

22.3.20 - Zurück nach Christchurch


Heute Nacht hab ich sehr gut geschlafen, dank elektrischem Heizkörper war es auch nicht kalt. Gegen halb 8 war ich wach, blieb aber noch ne Stunde liegen. Dann stand ich auf, packte und machte mich auf den Weg. Draußen schien die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und es sollte auch noch richtig warm werden.
Ich überlegte, ob ich nochmal die Summit Road nehmen sollte, entschied mich dann aber doch dagegen. So fuhr ich die Küstenstraße entlang und hatte dort auch einen guten Blick auf die verschiedenen Buchten. Und über den letzten Berg musste ich ja sowieso drüber, dort wurde auch das erste Foto gemacht. Sieht schon besser aus als gestern.


In der nächsten Bucht hielt ich und trank in der Sonne einen Cappuccino. Ich konnte sogar schon den Pulli ausziehen, so warm war es. Dann fuhr ich weiter die Küste entlang in Richtung Christchurch.

Die nächsten Stunden verbrachte ich dann cachend, die Rätselrunde, die ich vor zwei Tagen gelöst hatte, wollte eingesammelt werden. Alle schaffte ich nicht, waren echt viele, irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr und außerdem etwas Hunger und Durst und mein Wasser war leer. Inzwischen war es auch schon halb 2 oder so.
Da der Tank noch leer werden musste, beschloss ich noch mal nach Lyttelton zu fahren, eine kleine Stadt, die den Hafen von Christchurch bildet. Hier kamen vor 200 Jahren die ersten Einwanderer an. Damals mussten die dann – meist zu Fuß – über einen gefährlichen Pass, was einige Stunden dauerte. Heute fährt man bequem im Tunnel unten durch. Lyttelton wurde bei dem großen Erdbeben vor einigen Jahren hier fast vollständig zerstört und seitdem komplett wieder aufgebaut.


Ich fand ein schönes Cafe, wo ich einen „Buddha-Ball“ aß und noch einen Kaffee trank. Der Ball war ein Quinoa-Knödel mit leckerer Soße und Salatbeilage. Später schlenderte ich dann noch einmal durch den Ort, einen wirklich guten Fotospot fand ich leider nicht…

Kurz nach vier fuhr ich dann Richtung Flughafen. Dort angekommen musste erst mal noch mein Chaos der letzten Wochen aus dem Auto entfernt werden. Wenn man im Auto unterwegs ist, wird das halt schnell mal zum erweiterten Rucksack und überall verteilt lagen Sachen rum… Die wurden heute ausnahmsweise ohne System in die Rucksäcke gestopft, darum kann ich mich die nächsten Tage in Ruhe kümmern.

Dann hieß es Abschied nehmen von meinem lieb gewonnenen und jetzt ziemlich eingestaubten Bliwi! Auch wenn’s ein ziemliches Schlachtschiff und sicherlich kein Mini war, hat er mich doch brav fast 4000km über die Südinsel transportiert. Am Ende waren wir ein eingespieltes Team und auch Linksverkehr durch Christchurch war kein Problem mehr. War eh viel schneller abgespeichert als ich befürchtet hatte…
Ich gab also meinen Schlüssel bei der Vermietung ab und verließ den Flughafen mit einem komischen Gefühl. Eigentlich sollte hier die Reise übermorgen weitergehen. Mal sehen, wie lange es nun dauert bis ich das nächste Flugzeug besteige und wohin die Reise dann gehen wird… Btw, Neuseeland ist dabei, alles runter zu fahren, Museen, i-Sites und ähnliches sind ab sofort geschlossen. In Restaurants beginnt man wohl, Gäste namentlich zu erfassen, um im Falle eines neuen Falles eventuelle Kontakte nachvollziehen zu können. Hoffe, dass nächste Woche mein Bus und meine Fähre noch fahren… Aber da bin ich zuversichtlich, v.a. was die Fähre angeht und über Land komme ich schon irgendwie…
Da stand ich nun also wieder, bepackt mit meinen Rucksäcken und dieser unsäglichen neuseeländischen Fresstasche. Nach kurzem Warten kam Deb und holte mich ab. Total schön, sie wiederzusehen, auch wenn die Begrüßung anders ausfiel als sie das noch vor wenigen Wochen wäre. Weiß nicht, ob ich es schon erwähnt hatte, Deb war mit mir in unsrem coolen Überlandtruck durch Ostafrika 2017. Sie hatte mir geschrieben, als sieh sah, dass ich in Neuseeland bin, und mich zu sich eingeladen. Die nächsten drei Nächte darf ich also bei ihr und ihrem Mitbewohner im Haus verbringen.
Dort angekommen tranken wir drei erstmal einen Tee zusammen und quatschten. Die beiden haben einen Hund nach meinem Geschmack: Flora hat Angst vor mir ;-) Ziemlich schüchtern, aber nach einiger Zeit kam sie doch etwas näher. Aber damit kann ich gut leben!
Gegen 7 machten sich die beiden ans Kochen, ich durfte nicht helfen, stattdessen machte ich mich ans Blog schreiben. Kurz darauf gab es leckeres Abendessen, extra vegetarisch für mich ;-) Und danach das erste Osterei der Saison, innen sah es aus wie ein echtes, war aber Marshmallow mit Schoki außenrum. Danach saßen wir noch gemütlich zusammen und tranken ein Glas Wein. Immerhin durfte ich dann beim Abwasch helfen!
Gegen halb 10 verzogen wir uns in unsere Zimmer, Dave muss morgen auch um 6 aufstehen… Jetzt ist der Blog auch gar fertig und ich werde noch etwas lesen, bevor ich schlafe. Mal sehen, was Deb und ich morgen machen (können), viele ihrer guten Ideen haben leider geschlossen… Aber so schlimm ist das nicht, freu mich auch, wenn wir gemeinsam irgendwo im Cafe sitzen und quatschen, haben heute schon einige alte Stories raus gegraben von unserer gemeinsamen Tour…

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