Donnerstag, 5. März 2020

06.3.20 - Gletscher - oder die Reste davon :-(


Gegen halb 11 war gestern das Licht aus und ich schlief super bis halb 8. Gegen 8 stand ich auf, frühstückte Müsli und fuhr bei strahlendem Sonnenschein zum Franz Josef Gletscher. Oder vielmehr dem, was noch davon übrig ist. Ich parkte und lief zum Viewpoint, der liegt inzwischen 2km vom Gletscherende entfernt. Erschreckend, vor hundert Jahren reichte der Gletscher noch bis hierher und war auch noch viel breiter und höher.


Heute kommt man zu Fuß gar nicht mehr an ihn ran, der einzige Weg ist im Helikopter, ob das nun fürs Klima und somit für den Gletscher so gut ist, weiß ich jetzt auch nicht. Für den Geldbeutel sicher nicht, ein 12-Minuten-Flug kostet über 70€, wenn man länger fliegen oder drauf rumlaufen möchte, ist man schnell bei 300€. Muss der Wahnsinn sein, sagen alle, die es gemacht haben, aber die Chance, auf dem Gletscher zu laufen, hatte ich in Argentinien, deutlich günstiger als hier und da habe ich sie nicht genutzt. Aber ich hatte tolle Gletscher in der Antarktis, ich war nah dran in Argentinien und ich bin in Ecuador drauf rumgelaufen (ok, da war es finster…). Jedenfalls bin ich hier am Boden geblieben.


Aber ich bin mir sicher, nirgends auf der Welt gibt es so viele Helikopter wie in Neuseeland, Rundflüge kann man quasi überall machen und gerade hier hört und sieht man sie ständig kreisen, echt verrückt. Aber die müssen hier mitnehmen, was sie kriegen können, in ein paar Jahren können sie wohl kein Geld mehr mit Gletschern machen :-( Scheiß Klimawandel! Wer immer noch glaubt, das wäre eine böse Erfindung, soll sich das hier einfach mal selbst ankucken!
Nach dem ersten (und vollsten) Walkway, fuhr ich in den Ort, Cappuccino-Time! Inzwischen war es auch schon 11 Uhr. Danach kaufte ich ein paar Kleinigkeiten im Laden nebenan und tankte noch einmal voll (krass teuer, 30ct mehr als in Motueka vor ein paar Tagen). Dann fuhr ich zu einem anderen Walkway, auf dem ich fast alleine unterwegs war. Es ging auf einen kleinen Hügel, von dem aus man den Gletscher auf der einen und bis zum Meer auf der anderen Seite kucken konnte. Völlig ungestört.

Wieder unten fuhr ich über die drei Serpentinen-Berge zurück nach Fox und dort zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man den Mt. Cook, den höchsten Berg Neuseelands sehen kann. Eigentlich… Denn der vorhin noch strahlend blaue Himmel zog immer weiter zu und die Wolke hing genau vor diesem Berg… Er wäre rechts vom Fox Gletscher hinter dem bewaldeten Hügel… Ich machte dort eine kleine Brotzeit und beschloss, den Walk um einen See auszulassen, denn auch von dort würde man den Berg nicht sehen.

Stattdessen fuhr ich noch zum Walkway, der am nächsten an den Fox Gletscher heranführt. Hier musste man ein ganzes Stück laufen, der Blick auf dem Gletscher war auch eher ein trauriger. Noch drei Jahre und man sieht hier nichts mehr… V.a. wenn man sich vorstellt, dass alles, wo man hier steht, voller Eis war und all die Bäume und Pflanzen erst seitdem gewachsen sind…


Gegen drei war ich wieder am Auto und fuhr zum Hostel. Dann lief ich eine Runde durch den Ort und machte auf einer Parkbank Pläne für morgen. Danach gab es noch einen Kaffee und ich las etwas, bevor ich zum Hostel zurück lief. Dort wurden Fotos gesichtet und Caches geloggt. Gegen 6 gab’s Abendessen und ich bereitete eine Thunfisch-Füllung für meine restlichen Wraps vor, die gibt es morgen dann unterwegs. Danach machte ich mich ans Blog schreiben. Jetzt ist es acht Uhr, ich werde dann wohl mal kucken, ob im Jacuzzi noch ein Plätzchen frei ist…
Morgen fahre ich dann weiter Richtung Süden die Küste entlang und dann ins Landesinnere nach Wanaka.


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