Gegen halb 11 war gestern das Licht
aus und ich schlief super bis halb 8. Gegen 8 stand ich auf, frühstückte Müsli
und fuhr bei strahlendem Sonnenschein zum Franz Josef Gletscher. Oder vielmehr
dem, was noch davon übrig ist. Ich parkte und lief zum Viewpoint, der liegt
inzwischen 2km vom Gletscherende entfernt. Erschreckend, vor hundert Jahren
reichte der Gletscher noch bis hierher und war auch noch viel breiter und
höher.
Heute kommt man zu Fuß gar nicht mehr
an ihn ran, der einzige Weg ist im Helikopter, ob das nun fürs Klima und somit
für den Gletscher so gut ist, weiß ich jetzt auch nicht. Für den Geldbeutel
sicher nicht, ein 12-Minuten-Flug kostet über 70€, wenn man länger fliegen oder
drauf rumlaufen möchte, ist man schnell bei 300€. Muss der Wahnsinn sein, sagen
alle, die es gemacht haben, aber die Chance, auf dem Gletscher zu laufen, hatte
ich in Argentinien, deutlich günstiger als hier und da habe ich sie nicht
genutzt. Aber ich hatte tolle Gletscher in der Antarktis, ich war nah dran in
Argentinien und ich bin in Ecuador drauf rumgelaufen (ok, da war es finster…).
Jedenfalls bin ich hier am Boden geblieben.
Aber ich bin mir sicher, nirgends auf
der Welt gibt es so viele Helikopter wie in Neuseeland, Rundflüge kann man
quasi überall machen und gerade hier hört und sieht man sie ständig kreisen,
echt verrückt. Aber die müssen hier mitnehmen, was sie kriegen können, in ein
paar Jahren können sie wohl kein Geld mehr mit Gletschern machen :-( Scheiß
Klimawandel! Wer immer noch glaubt, das wäre eine böse Erfindung, soll sich das
hier einfach mal selbst ankucken!
Nach dem ersten (und vollsten)
Walkway, fuhr ich in den Ort, Cappuccino-Time! Inzwischen war es auch schon 11
Uhr. Danach kaufte ich ein paar Kleinigkeiten im Laden nebenan und tankte noch
einmal voll (krass teuer, 30ct mehr als in Motueka vor ein paar Tagen). Dann
fuhr ich zu einem anderen Walkway, auf dem ich fast alleine unterwegs war. Es
ging auf einen kleinen Hügel, von dem aus man den Gletscher auf der einen und
bis zum Meer auf der anderen Seite kucken konnte. Völlig ungestört.
Wieder unten fuhr ich über die drei
Serpentinen-Berge zurück nach Fox und dort zu einem Aussichtspunkt, von dem aus
man den Mt. Cook, den höchsten Berg Neuseelands sehen kann. Eigentlich… Denn
der vorhin noch strahlend blaue Himmel zog immer weiter zu und die Wolke hing
genau vor diesem Berg… Er wäre rechts vom Fox Gletscher hinter dem bewaldeten
Hügel… Ich machte dort eine kleine Brotzeit und beschloss, den Walk um einen
See auszulassen, denn auch von dort würde man den Berg nicht sehen.
Stattdessen fuhr ich noch zum Walkway,
der am nächsten an den Fox Gletscher heranführt. Hier musste man ein ganzes
Stück laufen, der Blick auf dem Gletscher war auch eher ein trauriger. Noch
drei Jahre und man sieht hier nichts mehr… V.a. wenn man sich vorstellt, dass
alles, wo man hier steht, voller Eis war und all die Bäume und Pflanzen erst
seitdem gewachsen sind…
Gegen drei war ich wieder am Auto und
fuhr zum Hostel. Dann lief ich eine Runde durch den Ort und machte auf einer
Parkbank Pläne für morgen. Danach gab es noch einen Kaffee und ich las etwas,
bevor ich zum Hostel zurück lief. Dort wurden Fotos gesichtet und Caches
geloggt. Gegen 6 gab’s Abendessen und ich bereitete eine Thunfisch-Füllung für
meine restlichen Wraps vor, die gibt es morgen dann unterwegs. Danach machte
ich mich ans Blog schreiben. Jetzt ist es acht Uhr, ich werde dann wohl mal
kucken, ob im Jacuzzi noch ein Plätzchen frei ist…
Morgen fahre ich dann weiter Richtung
Süden die Küste entlang und dann ins Landesinnere nach Wanaka.
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