Dienstag, 3. März 2020

03.3.20 - Regentag sinnvoll genutzt: On the road


Heute hab ich unglaublich gut und bis fast halb 8 geschlafen. Dann bin ich ganz gemütlich aufgestanden, hab meine Sachen gepackt und noch einen guten Cappuccino getrunken.

Um halb 9 machte ich mich auf den Weg. Es war ziemlich grau draußen und nieselte ab und zu. Bevor ich nach Südwesten fuhr, wollte ich einen kleinen Abstecher nach Norden, Takaka, machen. Das sind gerade mal 60km, aber dafür brauchte ich über eine Stunde, denn dazwischen liegt der über 700m hohe Berg… Auf dem war es auch ziemlich ungemütlich, regnerisch, grau und stellenweise echt sehr neblig.
Auf der anderen Seite war das Wetter auch nicht besser. Ich machte einen kleinen, nicht wirklich erfolgreichen Stopp an einem Viewpoint, es war halt grau. Die Felsen dort erinnerten mich aber stark ans Labyrinth im Fichtelgebirge.


Bevor ich weiterfuhr, aß ich mein vorbereitetes Müsli, dann ging es zu den Te Waikoropupu Quellen. Kennt ihr nicht? Das sind die größten Süßwasserquellen der südlichen Hemisphäre, hier sprudeln pro Sekunde bis zu 14000 Liter (!) Wasser aus dem Boden. Bis heute sind sich die Wissenschaftler nicht so ganz sicher, wo das genau herkommt…

Nun ja, heute sprudelte es nicht nur aus dem Boden, es kam dazu auch noch von oben. Daher war die Sicht leider nicht so gut, denn eigentlich ist das Wasser super klar und man sieht die ganze Pflanzen- und Tierwelt unter Wasser. Auf dem einen Bild sieht man aber trotzdem, wie das Wasser hoch sprudelt.


Gleichzeitig mit mir war eine echte Maori da, die dem Wasser etwas vorgesungen hat. Oder so. Denn die Quellen sind heilig, man darf das Wasser nicht berühren. Sie hatte ihre beiden Kinder mit, der kleine, vielleicht drei Jahre ließ nach kurzer Zeit meine Hand nicht mehr los und so spazierten wir zusammen bis zum Ausgang. Echt ein süßes Kerlchen, ich bekam sogar einen Abschiedskuss ;-)

Danach fuhr ich den ganzen Weg wieder zurück, entgegen meiner Hoffnung hatte sich das Wetter auf dem Berg auch noch nicht gebessert. Schade, ich hatte doch auf einen schönen Blick gehofft…

Auf dem Weg nach unten waren einige einspurige Baustellen, immerhin sagte mir diese Ampel ganz klar, es ist genug Zeit, den Kindle auszupacken…

Gegen Viertel 2 war ich wieder in Motueka, der etwas größeren Stadt mit Supermarkt und europäischer Bäckerei. Dort gab es Cappuccino mit Nussschnecke und ein gutes deutsches Brot zum Mitnehmen. Inzwischen war es auch trocken und warm. Von hier aus ging meine Fahrt 200km nach Südwesten. Die Straße ging abwechselnd durch flacheres Gelände und dann wieder durch Berge. Viel Verkehr war hier nicht. Gegen drei fuhr ich an einem Rastplatz raus, das sind hier immer kleine Fleckchen schönes Land, oft auch mit guter Sicht.
Ich landete auf einer Wiese und legte mich eine dreiviertel Stunde mit Kindle flach. Dann ging die Fahrt weiter und es wurde wieder grauer und schließlich regnete es auch wieder. Die Bullet Gorge ist eigentlich ziemlich spektakulär anzusehen, aber ich blieb doch meist lieber im Auto…

Gegen Viertel 6 kam ich an meinem heutigen Tagesziel an: Ich wohne in Berlin(s), das hat nicht mehr als 5 Häuser und ein Cafe/Restaurant mit einem Motel-ähnlichen Hostel. 


Als ich ankam, war ich der einzige Gast, ein paar Camper sind draußen noch. Alles ist schon etwas in die Jahre gekommen, aber gut gepflegt. Ich bezog mein Zimmer und kochte mir mein Abendessen. Heute gab es Indisch: Paneer Vindaloo mit Gemüse und Reis. Ok, das Vindaloo kam aus dem Glas… Haben hier echt eine gute Auswahl indischer Fertigsoßen ;-) Und es war echt so scharf, dass ich nicht nachwürzen musste ;-)
Danach las ich meinen letzten Band „Jamie“ von Diana Gabaldon zu Ende (wer das nicht kennt, dem sagt die Serie Outlander vielleicht etwas). Die acht Bände habe ich über das letzte halbe Jahr endlich mal wieder (und zum ersten Mal alle fast am Stück) gelesen, wobei mir die letzten stellenweise gar nicht mehr bekannt vorkamen… Nun brauche ich neues Lesefutter. Und da ich jetzt zweimal darauf angesprochen wurde, dass man die Orte aus meinem Blog aus Büchern kennt, werde ich mich also mal an die Geschichten von Sarah Lark machen, die wohl in Neuseeland spielen…
Jetzt ist es kurz vor 9, gerade habe ich noch zwei Mitbewohner bekommen. Aber nicht in meinem Zimmer, scheint, als hätte ich mal wieder ein günstiges Einzelzimmer! Das werde ich nutzen und noch etwas lesen, zunächst einmal, was ich morgen machen werde. Es geht auf jeden Fall wieder viel auf die Straße, einen groben Plan hab ich schon und eine Unterkunft auch…

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