Heute hab ich unglaublich gut und bis
fast halb 8 geschlafen. Dann bin ich ganz gemütlich aufgestanden, hab meine
Sachen gepackt und noch einen guten Cappuccino getrunken.
Um halb 9 machte ich mich auf den Weg.
Es war ziemlich grau draußen und nieselte ab und zu. Bevor ich nach Südwesten
fuhr, wollte ich einen kleinen Abstecher nach Norden, Takaka, machen. Das sind
gerade mal 60km, aber dafür brauchte ich über eine Stunde, denn dazwischen
liegt der über 700m hohe Berg… Auf dem war es auch ziemlich ungemütlich,
regnerisch, grau und stellenweise echt sehr neblig.
Auf der anderen Seite war das Wetter
auch nicht besser. Ich machte einen kleinen, nicht wirklich erfolgreichen Stopp
an einem Viewpoint, es war halt grau. Die Felsen dort erinnerten mich aber
stark ans Labyrinth im Fichtelgebirge.
Bevor ich weiterfuhr, aß ich mein
vorbereitetes Müsli, dann ging es zu den Te Waikoropupu Quellen. Kennt ihr
nicht? Das sind die größten Süßwasserquellen der südlichen Hemisphäre, hier
sprudeln pro Sekunde bis zu 14000 Liter (!) Wasser aus dem Boden. Bis heute
sind sich die Wissenschaftler nicht so ganz sicher, wo das genau herkommt…
Nun ja, heute sprudelte es nicht nur
aus dem Boden, es kam dazu auch noch von oben. Daher war die Sicht leider nicht
so gut, denn eigentlich ist das Wasser super klar und man sieht die ganze
Pflanzen- und Tierwelt unter Wasser. Auf dem einen Bild sieht man aber
trotzdem, wie das Wasser hoch sprudelt.
Gleichzeitig mit mir war eine echte
Maori da, die dem Wasser etwas vorgesungen hat. Oder so. Denn die Quellen sind
heilig, man darf das Wasser nicht berühren. Sie hatte ihre beiden Kinder mit,
der kleine, vielleicht drei Jahre ließ nach kurzer Zeit meine Hand nicht mehr
los und so spazierten wir zusammen bis zum Ausgang. Echt ein süßes Kerlchen,
ich bekam sogar einen Abschiedskuss ;-)
Danach fuhr ich den ganzen Weg wieder
zurück, entgegen meiner Hoffnung hatte sich das Wetter auf dem Berg auch noch
nicht gebessert. Schade, ich hatte doch auf einen schönen Blick gehofft…
Auf dem Weg nach unten waren einige
einspurige Baustellen, immerhin sagte mir diese Ampel ganz klar, es ist genug
Zeit, den Kindle auszupacken…
Gegen Viertel 2 war ich wieder in
Motueka, der etwas größeren Stadt mit Supermarkt und europäischer Bäckerei.
Dort gab es Cappuccino mit Nussschnecke und ein gutes deutsches Brot zum
Mitnehmen. Inzwischen war es auch trocken und warm. Von hier aus ging meine
Fahrt 200km nach Südwesten. Die Straße ging abwechselnd durch flacheres Gelände
und dann wieder durch Berge. Viel Verkehr war hier nicht. Gegen drei fuhr ich
an einem Rastplatz raus, das sind hier immer kleine Fleckchen schönes Land, oft
auch mit guter Sicht.
Ich landete auf einer Wiese und legte
mich eine dreiviertel Stunde mit Kindle flach. Dann ging die Fahrt weiter und
es wurde wieder grauer und schließlich regnete es auch wieder. Die Bullet Gorge
ist eigentlich ziemlich spektakulär anzusehen, aber ich blieb doch meist lieber
im Auto…
Gegen Viertel 6 kam ich an meinem
heutigen Tagesziel an: Ich wohne in Berlin(s), das hat nicht mehr als 5 Häuser
und ein Cafe/Restaurant mit einem Motel-ähnlichen Hostel.
Als ich ankam, war
ich der einzige Gast, ein paar Camper sind draußen noch. Alles ist schon etwas
in die Jahre gekommen, aber gut gepflegt. Ich bezog mein Zimmer und kochte mir
mein Abendessen. Heute gab es Indisch: Paneer Vindaloo mit Gemüse und Reis. Ok,
das Vindaloo kam aus dem Glas… Haben hier echt eine gute Auswahl indischer
Fertigsoßen ;-) Und es war echt so scharf, dass ich nicht nachwürzen musste ;-)
Danach las ich meinen letzten Band „Jamie“
von Diana Gabaldon zu Ende (wer das nicht kennt, dem sagt die Serie Outlander vielleicht
etwas). Die acht Bände habe ich über das letzte halbe Jahr endlich mal wieder
(und zum ersten Mal alle fast am Stück) gelesen, wobei mir die letzten
stellenweise gar nicht mehr bekannt vorkamen… Nun brauche ich neues Lesefutter.
Und da ich jetzt zweimal darauf angesprochen wurde, dass man die Orte aus
meinem Blog aus Büchern kennt, werde ich mich also mal an die Geschichten von
Sarah Lark machen, die wohl in Neuseeland spielen…
Jetzt ist es kurz vor 9, gerade habe
ich noch zwei Mitbewohner bekommen. Aber nicht in meinem Zimmer, scheint, als
hätte ich mal wieder ein günstiges Einzelzimmer! Das werde ich nutzen und noch
etwas lesen, zunächst einmal, was ich morgen machen werde. Es geht auf jeden
Fall wieder viel auf die Straße, einen groben Plan hab ich schon und eine
Unterkunft auch…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen