Gestern Abend hab ich mich dann mit Pulli
und Kapuze ins Bett gekuschelt und noch etwas gelesen. Heute Nacht schlief ich
gut, aber wachte immer wieder auf. Um halb 8 war endgültig Schluss. Gegen 8
stand ich auf und frühstückte, aber nur etwas Toast und Tee. Eine Stunde später
hatte ich alles gepackt und war auf der Straße.
Zunächst ging es die Küste entlang
Richtung Norden, nach knapp einer Stunde war ich in Moeraki, einem kleinen Ort
am Strand, der durch ein paar, von Riesen versenkte Murmeln berühmt geworden
ist. Verrückt oder? Da liegen ein paar (ok, echt beeindruckend rund geformte) Steine
im Wasser und schon kann man ein Restaurant und einen riesigen Parkplatz daneben
bauen und Souvenirs verkaufen. Instagram und #moerakiboulders macht’s möglich…
Ok, hat bei mir ja auch gezogen, hab
gehalten, fotografiert und danach einen Kaffee getrunken. Das Wetter heute ist
echt toll, strahlender Sonnenschein, nur zum draußen Sitzen war’s noch zu
frisch mit knapp 10 Grad am Morgen…
Nachdem ich noch ein Stück weiter die
Küste hochfuhr, bog ich ins Landesinnere ab. Die Straße verlief zunächst äußerst
langweilig und geradlinig. Das Highlight hier waren schon ein paar Maori
Felsmalereien aus dem 19. Jahrhundert, von denen ein großer Teil in
irgendwelchen Museen verschwunden ist.
Kurz darauf machte ich an einem
Spielplatz mit Picknicktisch Rast, danach wurde die Landschaft viel
ansprechender, neben mit zog sich ein Fluss dahin, der mit einigen Dämmen zu
hübschen Seen aufgestaut war. In Twizel ging ich schnell noch einkaufen, da ich
nicht wusste, was mein heutiges Ziel an Supermärkten zu bieten hat.
Gegen zwei Uhr kam ich dann zum
vielleicht schönsten See Neuseelands, dem Lake Pukaki. Zumindest heute zeigte
er sich von seiner allerbesten Seite und strahlte in einem Türkis, das kann
selbst das Meer vor Bora Bora nicht besser! Und das Highlight: Der Mt. Cook,
höchster Berg des Landes mit gut 3700m, zeigte sich ebenfalls und das tut er
hier wohl nicht allzu oft. Heute war die Sicht einfach nur bombastisch.
Da es inzwischen auch halbwegs warm
war (18°), zumindest in der Sonne, blieb ich hier über eine Stunde auf den
Felsen sitzen bzw. liegen, las ein wenig und genoss weiterhin die Aussicht.
Dann fuhr ich weiter, brauchte aber
noch ganze zwei Stopps bis ich das Seeufer und den Berg hinter mir hatte…
Eine
halbe Stunde später war ich am Ziel, dem YHA Hostel am Lake Tekapu. Ähnlich
hübsch wie der andere, nur der schneebedeckte Berggipfel fehlt. Der Ort ist
sehr, sehr klein und sehr touristisch, überall wird außerdem gebaut. Ich
checkte in einem riesigen Hostel ein, das aber (gerade nachgekuckt) erst ein
halbes Jahr alt ist. Dementsprechend toll ist es auch ausgestattet, warm und
freundlich, riesige, gut strukturierte Kochecke, Wohnbereich… Ich bekam ein
kostenloses Upgrade vom 8er- in ein 4er-Mädelszimmer. Vermutlich logistische
Gründe, das Hostel ist ausgebucht. Außerdem wurden alle ankommenden gefragt,
wie lange sie schon in Neuseeland sind. Erst dachte ich, reine Freundlichkeit,
aber dann kam mir die Sache mit den zwei Wochen Quarantäne, die ja manch einer
nicht akzeptieren möchte…
Ich bezog mein Zimmer, klein, aber
warm und mit eigenem Bad. Strom und Licht am Bett, große Locker, ebenfalls mit
Strom und USB-Anschluss innen (man kann also z.B. das Notebook einsperren, aber
gleichzeitig aufladen). Danach lief ich noch ein wenig am See entlang. Auch
wenn es keinen Mt. Cook gibt, dafür gibt es eine fototaugliche Brücke und eine
süße kleine Kapelle.
Später setzte ich mich noch ein wenig
ans Seeufer und chillte. Leider gab es kein Cafe am See, nur an der Straße…
Gegen sechs wurde der Hunger zu groß,
ich lief die paar Meter zum Hostel rüber und machte mich ans Kochen. Die Küche
ist echt eine der besten und durchdachtesten. Viele Herde mit je zwei Flammen,
dazwischen Arbeitsfläche, super sortierte Kochutensilien (allein schon mind. 3
Käsereiben). Und wenn man den versteckten Schalter findet, geht sogar der Herd
samt Lüftung an ;-)
Heute gab es nochmal Nudeln mit
Zucchini-Knobi-Olivenöl in Gedenken an meine Francy in Norditalien. Lecker war’s,
danke fürs Rezept, mal wieder ;-) Danach ging’s unter die Dusche und dann samt
Notebook auf die Couch, wo ich bis jetzt immer noch sitze. Gleich ist es neun,
werde noch etwas hier rumhängen und dann in mein kuscheliges Bett krabbeln.
Morgen will ich ne kleine Runde
wandern und dann ein gutes Stück in Richtung Christchurch fahren, um Freitag
dann früh bei der Airline am Flughafen aufzuschlagen…
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