Der Jacuzzi war komplett frei, ich
hatte ihn für mich alleine und las noch eine halbe Stunde darin. Dann ging ich
duschen und ins Bett, auch meinen Dorm hatte ich heute Nacht komplett für mich
alleine! Ich schlief wunderbar und bis halb acht. Ohne jemanden zu stören
packte ich und um halb 9 war ich unterwegs.
Wie erwartet war es recht grau,
deshalb fuhr ich auch nicht mehr zu dem Viewpoint für den Mt. Cook. Stattdessen
ging es direkt auf dem eher langweiligen State Highway nach Süden in Richtung
Haast. Das einzige, was es hier zu sehen gab, waren unglaublich viele tote Tiere
auf der Straße.
Auch ein selbstmordgefährdeter Vogel versuchte es bei mir, aber
er hatte wohl nicht mit meiner Reaktionszeit gerechnet ;-) Unterwegs hielt ich
am Ship Creek, wo zwei kleine Walkways zum Beine vertreten einluden. Es ging an
einer kleinen Sanddüne entlang zu einem Dünensee und durch ein kleines
Sumpfgebiet.
Von den Pinguinen und Robben, die hier
manchmal sind, war nichts zu sehen, nur die Sandflies waren anwesend und das
dafür umso zahlreicher! Die krabbeln einem hier sogar in die Nase, wenn sie
sonst keine Angriffspunkte finden. Dementsprechend verdrückte ich mein Müsli
recht schnell, um weiter zu kommen…
Gegen 11 kam ich in Haast an, ein mini
kleines Kaff, immerhin gab es ein Cafe mit vernünftigem Cappuccino. Gestärkt machte
ich mich an die 150km Wegstrecke über den Haast-Pass nach Wakana. Hier wurde
der Weg auch wieder abwechslungsreicher. Erst ging es am Fluss entlang durch
ein immer schmäler werdendes Tal, dann hinauf auf den Pass, vorbei an zwei
schönen Wasserfällen. Hier war immer ordentlich was los und ich war froh, dass
ich nur meinen Bliwi und keinen Camper parken musste (auch wenn mir Corange
hier noch lieber gewesen wäre…).
Auf der anderen Seite des Passes
warteten die Blue Pools als kleines Highlight nach einer halben Stunden
Hinlaufen auf mich. Wunderschön, hier war das Wasser dann mal so türkis wie
angekündigt. Leider hatte ich nicht daran gedacht, meine Badesachen
mitzunehmen, war auch immer noch ziemlich frisch. Dann stand ich aber neben
vier Deutschen auf der Brücke, die gerade dabei waren, übers Geländer zu
klettern und runter zu springen… Wäre schon ganz nett gewesen.
Gegen zwei war ich zurück am Auto,
nach kurzer Fahrt wurde der kleine Fluss neben der Straße zum riesigen
langgezogenen Wanaka-See, auch sehr schön anzusehen. Auch witzig, dass man an
jedem Stopp die gleichen Leute trifft.
Nach dem Wanaka-See auf der rechten
Seite tauchte dann plötzlich der genauso schöne Hawea-See auf der anderen Seite
auf. Ein bisschen war das jetzt schon wie in meinem tollen Bariloche in
Argentinien! Das macht Lust aufs Wandern, denn die Seen sieht man natürlich
dann von oben…
Gegen vier kam ich in Wanaka an meinem
Hostel an, dem Mountain View Backpackers. Das war mir in der Broschüre des
Ortes aufgefallen, da es nur 29 Betten hat und die Bewertungen waren dann auch
sehr gut. Und tatsächlich, ein schönes kleines Hostel, dafür aber auch komplett
voll. Hier bleibe ich drei Nächte. Direkt nach mir kam ein anderer Deutscher in
mein Viererzimmer, den ich kannte, und er wusste auch noch, woher. Er war in
Auckland im gleichen Hostel gewesen, witzig, wie sich die Wege immer wieder
kreuzen. Wir tauschten uns über unsere letzten Wochen aus, dann ging ich
nochmal in den Ort.
Wanaka ist schon sehr touristisch, ein
bisschen wie Taupo auf der Nordinsel. Viele Geschäfte und Restaurants und
direkt am See. Ich schlenderte ein wenig durch die Straßen und entdeckte einige
vielversprechende und recht günstige Foodtrucks. Ich glaube, die nächsten Tage
wird nicht gekocht. Supermarkt ist hier ja auch ziemlich teuer… Heute endete
ich jedenfalls beim Burger-Truck. Es gab Halloumi-Burger mit scharfen Pommes,
lecker und sehr viel, für 10€ kann man echt nicht meckern.
Danach ging’s zurück ins Hostel und
jetzt sitze ich seit zwei Stunden auf der Couch und schreibe mit
Unterbrechungen Blog. Gerade musste ich (leider) die Nachbarskatze vor die Tür
setzen, die kommt wohl immer wieder. Und die Unterhaltung hier gleichzeitig ist
auch nicht blogförderlich.
Inzwischen ist es dreiviertel 9, jetzt
bin ich fast fertig. Morgen soll es wohl regnen, da werde ich mir wohl eine
Indoor-Aktivität suchen (gut, dass ich hier in der Outdoor-Hochburg Neuseelands
angekommen bin…)
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