Nach drei Mal planen und vier Mal
umplanen lag ich kurz nach 10 im Bett und las noch kurz. Dann schlief ich echt
gut, es war super leise, sogar ohne Ohrenstöpfel! Heute früh wachte ich gegen 7
auf, draußen sah es schon viel freundlicher aus, gestern Abend hatte es noch so
richtig geschüttet. Gegen halb 8 packte ich meine Sachen zusammen und um
dreiviertel war ich wieder auf der Straße.
Mein Weg führte mich westwärts durch
die Bullet Gorge, auch mit Wolken – oder gerade deshalb – gab es einige
spektakuläre Ausblicke.
Für eine kleine private antike
Goldmine war ich leider noch zu früh und ich wollte nicht warten.
Daher fuhr
ich weiter nach Süden, entlang der Great Coast Road in Richtung Greymouth. Auch
hier gab es tolle Fotomotive, man hätte ständig halten können.
Hier entdeckte
ich auch mein bisheriges Lieblingsverkehrszeichen, das vor kreuzenden Pinguinen
warnt. Leider hab ich keinen gesehen.
Kurz vor 10 kam ich am Highlight
dieser Straße an, den Pancake Rocks. Warum die so heißen, ist gut zu erkennen,
denke ich. Hier machte ich mich mit allen anderen auf einen kleinen Rundweg,
schon eine unglaubliche Felsformation! Wissenschaftler können sich immer noch
nicht so ganz ihre Entstehung erklären.
Nach den Felsen trank ich im Cafe
gegenüber meinen obligatorischen Cappuccino. Verkaufsschlager sind hier aber
drei übereinander geschichtete Pfannkuchen mit verschiedenen Toppings. Waren
mir für 20$ aber definitiv zu teuer! Und im Auto lag ja das gute deutsche Brot!
Die Fahrt ging weiter Richtung
Greymouth. Dort angekommen kaufte ich ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt,
dann fuhr ich Richtung Reefton und somit fast einen Kreis. Es ging im
Landesinneren wieder nach Norden. Deshalb auch dieses Planungsproblem gestern
Abend, da ich nicht wusste, wie ich es am dümmsten anstellen sollte. Hier nahm
ich für ein paar Kilometer einen einheimischen Anhalter mit. Zunächst fuhr ich
in eine alte Minenstadt, Waiuta, heute eine echte Geisterstadt. Die letzten
sechs Kilometer war die Straße nur noch eine schmale Schotterpiste bergauf und
ich hoffte (mit Erfolg), dass mir niemand entgegen kommt.
Der Ort war dann aber doch leicht
enttäuschend, ich hatte ein paar Häuser mehr erwartet oder wenigstens Ruinen
davon. Die Stadt wurde vor etwa 70 Jahren aufgegeben, als die Mine und damit
der einzige Arbeitsplatz geschlossen wurden. Außer mir war kein Mensch hier,
nur unglaublich viele Hummeln umflogen mich.
Nachdem ich kurz durch die
Überbleibsel geschlendert bin, fuhr ich wieder zurück auf die Hauptstraße und
noch ein Stück weiter bis Reefton, wo ich gegen 3 Uhr ankam. Reefton ist die
Stadt des Lichts, denn hier wurde der erste Strom Neuseelands produziert.
Ungefähr auf dem damaligen Stand ist die Stadt aber auch heute noch… Mit einem
Plan aus dem I-Site machte ich mich auf einen kleinen Rundgang, nett, aber
nichts Besonderes. Und das groß angekündigte und ausgeschilderte Kraftwerk ist
nur noch eine Ruine…
Gegen vier machte ich mich wieder auf
den Rückweg in Richtung Greymouth, am Ortseingang sammelte ich noch Jose aus
Spanien ein. Wir unterhielten uns gut und entdeckten schnell einige
Gemeinsamkeiten: gleiches Baujahr, gleicher Beruf (fast), gleiches
Lieblingsland und gleiches Weiterflugdatum vom gleichen Flughafen ;-)
Da ich dann aber zum Lake Brunner
abbog, setzte ich Jose kurz vor Greymouth am Straßenrand ab. Dann fuhr ich die
letzten Kilometer zum See und meinem dortigen Hotel (nein, ich habe kein S
vergessen). Ich schlafe im Hotel Lake Brunner, in einem Vierer-Einzelzimmer,
denn auch hier ist kein Mensch. Das Hotel ist super, ich habe vom Bett aus
Blick auf den See!
Inzwischen war es kurz nach fünf,
nachdem ich eingezogen war, ging ich noch eine Runde am See spazieren, echt
wunderschön, könnte auch in den europäischen Alpen liegen!
Eine kleine Hängebrücke führt über
einen Fluss, die Beschilderung ist mal wieder neuseeländisch eindeutig ;-)
Zurück im Hotel gab’s die Reste von
gestern aus der Mikrowelle auf der Terrasse. Doch es war schon recht frisch,
wie den ganzen Tag, deshalb verzog ich mich zum Blogschreiben in mein Bett.
Allerdings muss ich jetzt erstmal Internet suchen gehen, das Gelände ist recht
weitläufig, wo immer das Wifi ist, hier nicht…
Morgen geht es dann an der Westküste weiter
nach Süden, wohin genau, muss ich noch rausfinden und genau das werde ich dann
mal tun!
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