Dienstag, 3. März 2020

04.3.20 - West Coast und Ghost Town


Nach drei Mal planen und vier Mal umplanen lag ich kurz nach 10 im Bett und las noch kurz. Dann schlief ich echt gut, es war super leise, sogar ohne Ohrenstöpfel! Heute früh wachte ich gegen 7 auf, draußen sah es schon viel freundlicher aus, gestern Abend hatte es noch so richtig geschüttet. Gegen halb 8 packte ich meine Sachen zusammen und um dreiviertel war ich wieder auf der Straße.
Mein Weg führte mich westwärts durch die Bullet Gorge, auch mit Wolken – oder gerade deshalb – gab es einige spektakuläre Ausblicke.

Für eine kleine private antike Goldmine war ich leider noch zu früh und ich wollte nicht warten. 

Daher fuhr ich weiter nach Süden, entlang der Great Coast Road in Richtung Greymouth. Auch hier gab es tolle Fotomotive, man hätte ständig halten können. 

Hier entdeckte ich auch mein bisheriges Lieblingsverkehrszeichen, das vor kreuzenden Pinguinen warnt. Leider hab ich keinen gesehen.

Kurz vor 10 kam ich am Highlight dieser Straße an, den Pancake Rocks. Warum die so heißen, ist gut zu erkennen, denke ich. Hier machte ich mich mit allen anderen auf einen kleinen Rundweg, schon eine unglaubliche Felsformation! Wissenschaftler können sich immer noch nicht so ganz ihre Entstehung erklären.




Nach den Felsen trank ich im Cafe gegenüber meinen obligatorischen Cappuccino. Verkaufsschlager sind hier aber drei übereinander geschichtete Pfannkuchen mit verschiedenen Toppings. Waren mir für 20$ aber definitiv zu teuer! Und im Auto lag ja das gute deutsche Brot!
Die Fahrt ging weiter Richtung Greymouth. Dort angekommen kaufte ich ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt, dann fuhr ich Richtung Reefton und somit fast einen Kreis. Es ging im Landesinneren wieder nach Norden. Deshalb auch dieses Planungsproblem gestern Abend, da ich nicht wusste, wie ich es am dümmsten anstellen sollte. Hier nahm ich für ein paar Kilometer einen einheimischen Anhalter mit. Zunächst fuhr ich in eine alte Minenstadt, Waiuta, heute eine echte Geisterstadt. Die letzten sechs Kilometer war die Straße nur noch eine schmale Schotterpiste bergauf und ich hoffte (mit Erfolg), dass mir niemand entgegen kommt.


Der Ort war dann aber doch leicht enttäuschend, ich hatte ein paar Häuser mehr erwartet oder wenigstens Ruinen davon. Die Stadt wurde vor etwa 70 Jahren aufgegeben, als die Mine und damit der einzige Arbeitsplatz geschlossen wurden. Außer mir war kein Mensch hier, nur unglaublich viele Hummeln umflogen mich.
Nachdem ich kurz durch die Überbleibsel geschlendert bin, fuhr ich wieder zurück auf die Hauptstraße und noch ein Stück weiter bis Reefton, wo ich gegen 3 Uhr ankam. Reefton ist die Stadt des Lichts, denn hier wurde der erste Strom Neuseelands produziert. Ungefähr auf dem damaligen Stand ist die Stadt aber auch heute noch… Mit einem Plan aus dem I-Site machte ich mich auf einen kleinen Rundgang, nett, aber nichts Besonderes. Und das groß angekündigte und ausgeschilderte Kraftwerk ist nur noch eine Ruine…


Gegen vier machte ich mich wieder auf den Rückweg in Richtung Greymouth, am Ortseingang sammelte ich noch Jose aus Spanien ein. Wir unterhielten uns gut und entdeckten schnell einige Gemeinsamkeiten: gleiches Baujahr, gleicher Beruf (fast), gleiches Lieblingsland und gleiches Weiterflugdatum vom gleichen Flughafen ;-)
Da ich dann aber zum Lake Brunner abbog, setzte ich Jose kurz vor Greymouth am Straßenrand ab. Dann fuhr ich die letzten Kilometer zum See und meinem dortigen Hotel (nein, ich habe kein S vergessen). Ich schlafe im Hotel Lake Brunner, in einem Vierer-Einzelzimmer, denn auch hier ist kein Mensch. Das Hotel ist super, ich habe vom Bett aus Blick auf den See!

Inzwischen war es kurz nach fünf, nachdem ich eingezogen war, ging ich noch eine Runde am See spazieren, echt wunderschön, könnte auch in den europäischen Alpen liegen!


Eine kleine Hängebrücke führt über einen Fluss, die Beschilderung ist mal wieder neuseeländisch eindeutig ;-)

Zurück im Hotel gab’s die Reste von gestern aus der Mikrowelle auf der Terrasse. Doch es war schon recht frisch, wie den ganzen Tag, deshalb verzog ich mich zum Blogschreiben in mein Bett. Allerdings muss ich jetzt erstmal Internet suchen gehen, das Gelände ist recht weitläufig, wo immer das Wifi ist, hier nicht…
Morgen geht es dann an der Westküste weiter nach Süden, wohin genau, muss ich noch rausfinden und genau das werde ich dann mal tun!

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