Meine erste Nacht bei Deb und Dave hab
ich ganz wunderbar geschlafen, super ruhig ohne Ohrenstöpfel! Gegen halb 8 war
ich wach, kurz danach frühstückte ich mit Deb. Mit sehr gutem Kaffee ;-)
Draußen war es schon wieder grau. Wir wuschen meine Wäsche und hängten sie in
den Garten.
Danach fuhren wir nach Lyttelton,
liefen einmal durch den Ort und fuhren dann mit einer kleinen Fähre nach
Diamond Harbour, das ist ein kleiner Ort auf der Banks Peninsula.
Zehn Minuten
mit der Fähre, aber vermutlich über eine Stunde mit dem Auto außenrum.
Eigentlich gibt es dort auch nicht
viel zu tun, aber wir fanden ein hübsches kleines Cafe, tranken Cappuccino und
aßen leckere Brownies.
Um 12 fuhren wir zurück nach Lyttelton und dann in eine
Shopping Mall. Da ich nun länger hier bleibe und es hier ja langsam immer
kälter wird, wollte ich im Kathmandu Shop nach einer dünnen Daunenjacke suchen.
Kathmandu ist die gängige und günstige Outdoormarke hier. Ich fand auch
tatsächlich eine schöne hell türkise Jacke, die sogar fast 50% günstiger
angeboten wurde. Außerdem lässt sie sich auch sehr schön klein zusammenrollen…
Danach fuhren wir zurück nach Hause.
Wir aßen Brot und den restlichen Salat von gestern zu Mittag, dann kam leider
eine erschreckende, wenn auch abzusehende Nachricht: Von jetzt an in 48h wird
jeglicher öffentliche Fernverkehr eingestellt. Fähren, Busse, Flüge, alles,
Schulen schließen sogar schon morgen. Damit reagiert Neuseeland um Welten
schneller als alle europäischen Länder, im Moment gibt es nämlich erst gut 100
Fälle.
Keine Chance für mich, wie geplant
Donnerstag noch auf die Nordinsel zu kommen. Ab diesem Moment versuchten wir so
ziemlich alles. Den Bus hätte ich noch für einen Tag früher bekommen, aber
sämtliche Fähren sind in den beiden nächsten Tagen restlos ausgebucht. Keine
Chance. Auch Flüge waren keine mehr zu finden.
Wir versuchten schließlich unser Glück
direkt am Flughafen, drehten aber postwendend um, bestimmt 100 Leute standen am
Service-Schalter… Und definitiv nicht mit dem nötigen Abstand. Wir
kapitulierten. Stattdessen wollten wir noch einen – vielleicht letzten – Kaffee
trinken gehen, ebenfalls keine Chance, nicht ein Cafe war mehr geöffnet. Gut,
es war auch schon nach 4 und die Neuseeländer schließen Cafes ja
erfahrungsgemäß früh.
Frustriert fuhren wir zurück. Silke,
meine nun wohl Nicht-Vermieterin aus Wellington schrieb dann noch, eine kleine
Airline hätte noch ein paar Tickets. Als ich kuckte, waren sie für 3-400$ zu
haben, wenige Minuten später (und die brauchte ich, um über diesen Preis
nachzudenken, 200€ für eine Stunde Flug…) waren sie auch weg. Eine klitzekleine
Restchance auf ein Ticket gibt es noch, aber ich glaube nicht wirklich dran…
Es hilft alles nichts, es sieht aus,
als würde ich die nächsten 4 Wochen in Christchurch bleiben. So lange soll das
öffentliche Leben in Neuseeland mindestens stillstehen. Zumindest bin ich am
richtigen Ort gestrandet. Ich wollte auch hier nach Airbnbs kucken, aber Deb
sagte sofort, ich soll bei ihr und Dave bleiben! Unglaublich lieb einfach,
diese Kiwis! Und somit habe ich einen neuen Job, ab sofort bin ich nämlich
Hauself! Das ist das Mindeste, was ich tun kann! Und damit habe ich ein
riesiges Glück, wenn man gerade mal in die Facebook-Gruppe neuseeländischer
Backpacker schaut. Einige sind echt verzweifelt, kein Job mehr, keine
bezahlbare Unterkunft oder Schlafen im Van, jetzt, wo hier der Winter kommt, …
Inzwischen war es halb 7 und wir
hatten alle ziemlichen Hunger. Da wir nicht wissen, inwiefern hier
Lieferservices und Take Aways geöffnet bleiben dürfen, bestellten wir
sicherheitshalber noch einmal was beim Inder. Deb und ich fuhren es abholen,
immerhin durfte ich meinen Anteil an den Kosten selbst zahlen! Daran müssen wir
definitiv noch arbeiten, wenn ich hier schon bleiben darf ;-)
Nach dem Essen wuschen wir ab, dabei
gab es einen wunderschönen End-of-the-World-as-we-know-it-Sonnenuntergang.
Ein bisschen Sunset im Küchenfenster...
Jetzt ist es halb 9 und meine Reise geht vorerst irgendwie zu Ende. Mal sehen,
über was ich die nächsten Tage berichten kann und ob ich es tun werde.
Vorschläge werden gerne angenommen, ich weiß ja, dass euch zu Hause mit
Sicherheit allen ziemlich langweilig ist, also werde ich gerne ein paar Sachen „abarbeiten“,
die euch vielleicht interessieren.
Zwei Dinge fallen mir gerade ein:
-
Packliste
für ein Jahr Leben aus dem Rucksack (danach wurde ich ja schon ganz zu Beginn
gefragt)
-
Meine
besten Strände der Welt (nachdem ich ja auf Bora Bora damit geprahlt hatte,
dass ich schon schönere gesehen habe)
Wenn also irgendwem Dinge einfallen,
die man hier ergänzen kann, nur zu, dann verwandeln wir meinen Blog eben
gemeinsam ein wenig. Und ich glaube ganz fest daran: Irgendwann kommt der Punkt,
an dem wir alle wieder reisen dürfen (ok, vielleicht nicht nach Tschechien,
aber andere Länder werden uns wieder offen stehen…)
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