Heute Nacht war‘s kalt und das ganz
ohne AC! Hab mit Pulli und langer Hose geschlafen ;-) Gegen halb acht war ich
wach, ne Stunde später gab’s Frühstück. Dann gammelte ich noch kurz rum, denn
der Shuttlebus zur Hauptstraße fuhr erst um kurz nach 10. Mit dem „echten“ Bus
ging es dann zur brasilianischen Seite der Wasserfälle, das ist von mir aus
direkt ums Eck. Dort angekommen merkte ich, dass ich auch hier das Ticket
online hätte buchen können… Doch zum Glück gab es hier neben den langen
Schlangen an den Ticketschaltern auch die Do-it-yourself-Version mit
Kreditkartenzahlung, so ganz ohne Schlange. Und so war ich um dreiviertel 11
schon im Park. Mit einem Bus ging es nochmal eine ziemlich weite Strecke hinein,
bis wir abgesetzt wurden.
Die brasilianische Seite der Wasserfälle
ist definitiv die überschaubarere. Und das in doppelter Hinsicht. Es gibt hier
nur einen einzigen Rundweg, denn die Fälle selbst sind zum größten Teil auf
argentinischer Seite, also keine Option, unten und oben an den Fällen lang zu
laufen. Zum anderen überschaubar, weil man hier einen wahnsinnig guten Blick
über alle Wasserfälle hat, weil man doch etwas weiter weg ist. Angeblich sind
das um die 260 einzelne Wasserfälle. Wer die wie gezählt haben will, ist mir
ein Rätsel!
Menschenmengen sind hier genauso
viele. An manchen Stellen kann man zum Fotografieren anstehen oder man sucht
sich eben selbst seine guten Spots, denn die gab es auch wo anders…
Auf der Plattform rechts im Bild stand ich gestern mit deutlich weniger Menschen. Der unscheinbare weiße Streifen links daneben ist der gigantische Garganta del Diablo! Sieht ganz schön harmlos aus oder?
Mit einigen
Geocaches, die ich unterwegs mitnahm, lief ich also den ganzen Weg entlang bis
zum Ende, wo eine Vielzahl an Restaurants, Fastfood-Ständen usw. die Touris
abfüttert. Ich entdeckte eine neue Art von Açai, nämlich wie ein Softeis in
einer Waffel, auch lecker. Die Konsistenz eignet sich dazu ja perfekt. Damit
gestärkt ging es auf den Aussichtsturm, man steht direkt oben neben einem der
riesigen Fälle, dann wieder unten direkt am Rand. Gigantisch.
Und schließlich ging es auf den
Abkühlungssteg, denn der verläuft vor den Fällen und man kommt nicht trocken
davon. Aber auch nicht wirklich durchnässt, sehr angenehm, denn heute schien
die Sonne gar wunderbar. Aber auch hier kann man sich einen Regenponcho kaufen.
Unverständlich, da geh ich zu Wasserfällen und möchte nicht nass werden! Das ist
ja wie Skifahren wollen, aber Schnee doof finden! Ich fand es jedenfalls sehr
erfrischend.
Nur mit den Fotos muss man schnell sein, bevor die Linse komplett
vollgespritzt ist. Das Gefühl hier zu stehen ist einfach der Hammer! Auch wenn
ich mir immer wieder gedacht habe, dass man hier auf einem von Menschenhand
gebauten mickrig kleinen Metallsteg steht, inmitten tobender Wassermassen, die
einen in Sekundenschnelle wegspülen wollen!
Wieder zurück auf fester Erde lief ich
den gleichen Pfad zurück, auch wenn man das nicht muss und stattdessen Bus
fahren kann. Als Zugabe gab es ein paar dieser lustigen kleinen Rancoons. Vor
denen wird aber überall gewarnt, sie warten nur darauf, dass irgendein doofer
Touri sein Pausenbrot zu locker hält… Dann sah ich auch noch ein paar kleinere Äffchen
und ein Leguan oder sowas lief auch ganz gemütlich den Weg entlang.
Mit dem Bus ging es wieder zurück und
um 2 Uhr war ich am Ausgang. Klar, heute war das Wetter perfekt! Hätte ich das
gewusst, hätte ich die beiden Tage getauscht, heute war noch viel Zeit übrig.
Ich fuhr mit dem nächsten Bus bis in die Stadt und ging erstmal einen
Cappuccino trinken. Ohne Zimt, ohne Schokolade, einfach nur Cappuccino. Danach
suchte ich ein Zentrum, nicht so wirklich existent, immerhin, eine größere
Einkaufsstraße war zu finden. Dafür haben sie klasse Straßennamen, diese
portugiesischen Nachnamen sind einfach toll!
Später duschte ich und setzte mich
aufs Sofa zum Blog schreiben. Jetzt ist es gleich halb 9, muss noch ein Hostel
für übermorgen suchen. Morgen fahre ich abends weiter nach Florianopolis, an
der südlichen Küste Brasiliens, es geht also zurück ans Meer! Der Bus fährt um
7, kann gut sein, dass es morgen also erstmal keinen Blog gibt, mal sehen!
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