Die
letzte Nacht war irgendwie scheiße, hab total schlecht geschlafen und um halb 5
konnte ich gar nicht mehr schlafen. Um viertel 7 klingelte dann (endlich) der
Wecker, ich machte mich fertig und ließ mich zum Busbahnhof fahren. Dort
angekommen musste ich erstmal das richtige Eck finden, der ist echt riesig und
in über- und innerstaatlich unterteilt. Um 7 saß ich im Bus nach Morretes.
Statt 2 Stunden Fahrtzeit waren wir schon um kurz vor halb 9 am Ziel. Bereits
auf dem Weg gab es einen tollen Blick auf die umliegenden, wolkenverhangenen
Berge.
Morretes
ist ein kleines, verschlafenes Kaff mit nicht mal 20000 Einwohnern.
Ich lief in
sehr langsamem Tempo einmal quer durch die Stadt und ein Stück auf den Gleisen
entlang. Das ist ja in Südamerika selten ein Problem, so viele Züge fahren da
ja nicht.
Und das hier, auf dem ich unterwegs war, sah sowieso verlassen aus.
Dafür hingen zwei Caches darunter. Schon kurz vor zehn war ich mit meinem
Sightseeing Programm durch. Das „Zentrum“ ist schon echt süß, besteht aber fast
nur aus Restaurants, die noch geschlossen hatten.
Dann
fand ich ein schönes kleines Café, wo es sehr guten Cappuccino gab und dazu ein
echtes Baguette mit Tomate, Mozzarella, … Sehr lecker. Ich blieb eine Zeitlang
dort und loggte meine Caches von gestern und löste online die ersten drei
Labcaches fürs Wochenende (für die Muggel: das sind Caches, bei denen man eine
Frage (vor Ort) beantworten muss und die es nur zeitweise gibt). Erst gegen
kurz vor zwölf zog ich weiter, nach einer weiteren kleinen Runde durch den Ort
setzte ich mich ein wenig an den Fluss. Der scheint ziemlich Hochwasser zu
haben, wie ich finde. Danach ging ich noch einen Açai essen, inzwischen war es
auch schon halb zwei.
Gestärkt
schlenderte ich in Richtung Bahnhof und setzte mich noch ein wenig in den Park
davor. Um drei Uhr fuhr ich mit den Sendo Verde Express zurück. Der hatte
bestimmt 20 Wagons, ist mir ein Rätsel, dass der angeblich immerzu ausverkauft
ist. Heute waren in meinem Wagon definitiv noch mindestens 10 Plätze frei.
Lustigerweise ist der auch noch günstiger als der Bus. Dafür braucht er auch
ein paar Stunden länger… Schon vor dem Zug traf ich auf die erste
Cacherfamilie, der Papa war deutlich am T-Shirt als Geocacher zu erkennen.
Francis aus Foz do Iguacu, von dem ich schon einige Caches gemacht hatte.
Pünktlich
ging die Fahrt los, zunächst ein ganzes Stück durch dicken Regenwald. Und
pünktlich begann es auch zu regnen. Als der Zug anfuhr, sprangen ein paar von
der linken auf die rechte Seite, wo Plätze frei waren. Alle, die ihre
Hausaufgaben gemacht hatten, denn auf der Seite sieht man wohl mehr. Zunächst
mal sah ich aber gar nicht viel, irgendwie standen wir mehr als dass wir fuhren
und wenn wir fuhren, dann so unglaublich langsam, dass ich selbst die
angekündigten vier Stunden Fahrzeit in Frage stellte.
Dann
hat das blöde Teil nach etwa eineinhalb Stunden völlig den Geist aufgegeben,
wir saßen eine Stunde fest bis eine neue Lock aus Morretes kam und angedockt
hatte… Wenigstens gab es ein paar Snacks als Entschädigung, ich hatte Hunger.
Als es endlich weiterging, war es dreiviertel 6. Die Dunkelheit arbeitete gegen
uns, aber zumindest hatte der Regen aufgehört. Die nächsten Kilometer der
Strecke waren echt atemberaubend, der Blick der Hammer. Der Zug hängt am
Berghang wie die Death Road, Wahnsinn, wie diese Strecke vor weiß nicht wie
langer Zeit gebaut wurde!
Dass
der Himmel wolkig war, machte gar nix, die tief hängenden Wolken über den
Tälern sahen genial aus. Highlight war wohl die alte Brücke, über die wir
fuhren.
Später
riss auch die Wolkendecke etwas auf und die Sonne färbte die Wolken einfach nur
richtig geil!
Gut,
die letzten Sachen, die auf der Karte, die wir bekommen hatten, eingezeichnet
waren, sahen wir nicht mehr, ab 7 war es finster. Aber die Highlights hatte wir
noch rechtzeitig erreicht. Die letzten Kilometer zogen sich dann wie Kaugummi
und in Curitiba hätte man den Zug problemlos zu Fuß überholen können, aber
schließlich, um kurz vor halb 9 waren wir zurück.
Ich
sprang in ein Uber und ließ mich direkt zum ersten Cacherevent des Nicht-Mega-Mega-Eventwochenendes
fahren, das in einer kleinen Bar/Restaurant stattfand. Dort traf ich auf Jiri
sowie auf viele, mit denen ich schon geschrieben oder von denen ich Caches
gehoben hatte. Der Hauptorganisator, der Cacher aus Blumenau und Rogerio aus
Porto Alegre, mit dem ich am Sonntag für drei Tage zum Ape-Cache fahre (Der Nikolaus ohne Kostüm auf dem Foto) Außerdem auch die beiden Franzosen, die dorthin mitkommen.
Ich
bestellte mir erstmal ein Bier und ein Nudelgericht. Das war etwas
enttäuschend, lecker, aber fast nur Käsesoße und minimal Nudeln drin. Wir saßen
noch ein Stück zusammen und unterhielten uns zweisprachig, um halb 11 brach ich
aber auf und fuhr zurück, ich war echt müde. Schnell noch durch die Dusche und
dann ging es direkt ins Bett, den Blog hatte ich schon im Zug angefangen, der Rest
muss warten. Gute Nacht.
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