Tja, wenn einmal (!) das Wifi im Bus
auch funktionieren würde, aber mal wieder keine Verbindung zum WWW ;-)
Heute Nacht hab ich gut bei offenem
Fenster geschlafen, war warm, aber nicht zu warm, so dass ich es sogar
irgendwann zu gemacht habe. Gegen 7 war ich wach, packte meine Sachen und saß
um 8 beim Frühstück. Um 9 stand ich an der Bushaltestelle und fuhr zum Parque
das Aves, also dem Vogelpark. Der ist auch gleich ums Eck und auch hier war ich
schon mal. Aber die haben hier in den letzten Jahren schon ganz schön viel
Neues gebaut: Das größte Wachsfigurenmuseum Südamerikas, einen Wasserpark, eine
Eisbar mit -10° (wer’s braucht), Dinosaurierland und was weiß ich nicht alles.
Auch beim Vogelpark konnte man die
Warteschlange im Do-it-Yourself-Modus umgehen. Drinnen war schon ziemlich viel
los und was etwas nervt ist, dass direkt gegenüber ungefähr alle 10 Minuten ein
Heli zum Rundflug abhebt. Arme Vögel. Der Park war auch beim 2. Besuch schön
und dank Zoomobjektiv sind die Bilder auch noch viel besser geworden. Auch wenn
ich beim 1. Mal – wie ich gerade gesehen habe – echt jeden Vogel geknipst habe
;-) Ansonsten hat sich der Park auch etwas weiterentwickelt und ist etwas
anders gestaltet.
Eine Posteule, erholt sich gerade von ihrem Langstreckenflug aus Hogwarts...
Harpie-Adler beim Abflug
Ich liebe diese Frisur!
Den Papagei oben gibt es nicht mehr oft und das Vieh unten ist in freier Wildbahn komplett ausgestorben, es gibt nur noch 5 Exemplare im Park.
Durch viele der Volieren darf man
durch laufen, ein paar freche Exemplare zwicken einen da schon mal ins Bein.
Beim fotogenen Tukan war ordentlich was los und man musste zum Fotografieren
anstehen. Aber da ich ja schon Tukane aus der Nähe hatte, bin ich direkt
weitergegangen.
Das Papageienhaus ist auch richtig
toll, auch hier sitzen einige Vögel da und warten richtig darauf, fotografiert
zu werden.
Ebenfalls der Hammer ist das
Schmetterlingshaus, einige riesige Exemplare fliegen hier rum, dazu auch ein
paar Kolibris.
Am Ende kommt man zu dem Punkt, an dem man mit Papageien
fotografiert wird. Jetzt wohl etwas tierfreundlicher als damals, vielleicht
auch einfach aufgrund der gestiegenen Besuchermenge. Ich erinnere mich, dass
der Vogel mir damals bestimmt 5 Minuten auf dem Arm saß und niemand anstand.
Gut,
heute war natürlich auch noch Samstag und vermutlich noch mehr Andrang. Waren
viele Familien mit kleinen Kindern unterwegs.
Kurz vorm Ausgang gab es dann noch
einen sehr leckeren Açai zur Stärkung. Draußen checkte ich kurz die Lage und
beschloss, für 3€ Uber zu fahren anstatt für 1€ Bus und dann vermutlich 2km zu
laufen und so war ich schon kurz nach 12 wieder am Hostel.
Jetzt war Action angesagt, denn ich
wollte ja endlich Wakeboarden. Etwas nervös war ich schon. Zum einen hatte ich
ja keine Ahnung, ob ich überhaupt noch können würde, ist doch schon über ein
Jahr her. Zum anderen ist die Anlage hier halt mal völlig anders. Bisher war
ich immer auf einer langen Strecke im „Kreisverkehr“ unterwegs. Einmal starten,
drei Runden fahren und dann Pause. Hier kann immer nur einer fahren, denn es
geht hin und her. 20 Minuten am Stück. Am hinteren Ende muss man also irgendwie
eine Kurve hinkriegen und zurück fahren, wenn man rein fällt, wird man
eingesammelt, muss dazu aber natürlich aus dem Wasser starten können. Ob ich
das kann, wusste ich nicht. Wobei es ähnlich schien wie beim Kitesurfen.
Ok, also los ging’s. Ich bekam auch
gleich ein „echtes“ Board. Der erste Start vom Rand klappte perfekt und auch
die Kurve hinten ging super. Auch die späteren Starts aus dem Wasser waren
super einfach, hätte ich nicht gedacht. Nach zweimal hin und her wurde ich
gefragt, ob ich einen Helm möchte. Zu Deutsch: Willst du versuchen zu springen?
Klar wollte ich, auch wenn ich etwas Schiss hatte, denn der Typ meinte, der
große Kicker sei am einfachsten. Der erste Versuch ging auch gleich mal schief,
ich knallte richtig schön auf den Rücken und alle Luft wurde aus mir heraus
gepresst. Beim 2. Mal war es schon besser, ich fiel weicher… Alle guten Dinge
sind 3 und ich saß zwar kurz mit dem Hintern im Wasser, konnte aber weiter
fahren. Und danach klappte es auch ein paar Mal, juhu!
Als meine Zeit um war, war ich
ziemlich platt und brauchte erstmal eine Pause am Ufer im Schatten. Ich las
etwas und sah einem anderen Typen zu, der auf einem ähnlichen Level unterwegs
war. Gegen 3 Uhr startete ich meine 2. Runde. Nach zwei, drei Versuchen sollte
ich auch noch einen 180 ausprobieren, also eine halbe Drehung in der Luft.
Dauerte ein Stück, ich setzte mich immer am Ende auf den Hintern. Aber schließlich
beim letzten Versuch funktionierte es und ich stand, doppelt juhu!
Muss echt sagen, die beiden Typen
wussten, was sie tun und gaben immer die entscheidenden Tipps, die ich auch
meist schnell umsetzen konnte. Somit hat sich das heute echt gelohnt, auch wenn
ich mit 33€ deutlich teurer weg kam als für ein paar Stunden in Deutschland.
Dafür hat man aber die super individuelle Betreuung und muss bei einem Sturz
nicht ans Ufer schwimmen und evtl. weit zurück laufen. Zum Lernen von Tricks
also schon ziemlich genial.
Happy und erledigt lud mich ein etwas
älterer Franzose gleich mal noch auf ein Bier ein und wir unterhielten uns. Der
Typ hat auch alles richtig gemacht. Vier Monate im Jahr bietet er Kajak- und
Canoningtouren in Südfrankreich an, das restliche Jahr hat er Urlaub! Später
sonnte ich mich noch kurz und sah ein paar Anfängern zu, nach dreimal komme ich
mir gar nicht mehr so schlecht vor ;-) Gegen 5 duschte ich und machte mich
abfahrbereit.
Leider ließ Uber mich im Stich, kein
einziges Auto wollte zu mir kommen, also biss ich in den sauren Apfel und lief
los in Richtung Hauptstraße. Die ganze Strecke über versuchte ich es weiter,
erfolglos. Und der blöde Shuttlebus kam jetzt natürlich auch nicht, wenn man
ihn mal wirklich braucht… Erst kurz vor der Hauptstraße sagte eine Fahrerin zu
und – im Gegensatz zu drei anderen vorher – auch nicht wieder ab! Sie sammelte
mich an der Hauptstraße ein – die Dusche hatte sich voll gelohnt!
Kurz nach sechs war ich am Rodoviaria.
Zum Glück war ich so früh gestartete, ich hatte noch gemütlich Zeit, mir ein
Subway-Menü rein zu hauen. Der Busbahnhof ist echt toll, sehr sauber, könnte
problemlos auch in Deutschland sein. Satt gings in meinen Bus, Cama Leito. Die
Fußteile lassen sich wieder komplett flach stellen und auch die Rückenlehne
geht fast komplett waagrecht. Momentan bin ich im unteren Bereich noch völlig
allein, aber das sollte sich noch ändern, als ich gebucht hatte, war hier unten
schon keiner der Einzelsitze mehr frei.
Jetzt ist es dreiviertel acht, der
Blog ist soweit fertig, die Bilder sind gesichtet und aussortiert. Werde jetzt
wohl mal den Kindle auspacken und noch etwas lesen und dann früh schlafen. Ich
glaube, ich krieg nen ordentlichen Muskelkater, juhu, hatte ich schon lange
nicht mehr!!!
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