Auch
die zweite Nacht hier schlief ich wunderbar. Um 7 war ich wach, ne Stunde
später stand ich auf. Was ich irgendwie schon seltsam und auch ein wenig eklig
finde, von vier Mädels in meinem Dorm wissen gerade mal zwei, warum man zu der
dicken Steppdecke ein Betttuch dazu bekommt. Die beiden anderen nutzen die
Decke, das Betttuch liegt zusammen gefaltet in der Ecke. Und da wundere ich
mich jedes Jahr, dass ich Sechstklässlern im Skilager die Bedeutung eines
Bettüberzuges erklären muss…
Beim
Frühstück traf ich wieder auf den Deutschen von gestern, danach packte ich und
um halb 10 fuhr ich mit dem Bus zum Plaza de la Independencia.
Dort startete um
halb 11 die Free Walking Tour. Die war wieder richtig gut, informativ,
interessant und unterhaltsam. Jorge, der Guide, sprach auch ein sehr
verständliches Spanisch, was in Südsüdamerika nicht unbedingt normal ist. Er
erzählte zunächst viel über die Geschichte Uruguays, wie es quasi als Barriere
zwischen Brasilien und Argentinien entstanden ist. Später auch über die
aktuelle Situation, auch hier waren am Sonntag Wahlen und es zeichnet sich ein
Regierungswechsel ab.
Man zählt aber immer noch, scheint sehr knapp zu sein. In
Uruguay herrscht übrigens Wahlpflicht und die Lage scheint, verglichen mit
vielen anderen Ländern des Kontinents, sehr stabil zu sein. Daneben ist Uruguay
eines von ganz wenigen Ländern, wo Kirche und Staat wirklich getrennt sind. 50%
der Einwohner haben keine Religion. Weihnachten darf auch nicht so heißen,
sondern heißt Fest der Familie, daher wohl auch kaum Weihnachtsdeko. Die einzig
echte Religion heißt Fußball und die ist richtig heilig. Man ist sehr stolz auf
die beiden Weltmeistertitel, wobei man da viel mit Deutschland gemeinsam hat:
Argentinien im Finale schlagen, Brasilien in Brasilien besiegen. Und hier
rechnet man anders, denn da Uruguay nur 3 Mio. Einwohner hat, haben sie pro
Kopf die meisten Weltmeistertitel…
Die
Tour ging durch das historische Viertel und endete kurz vor 1 mit einer Liste
empfehlenswerter Restaurants am Mercado. Ich suchte mir ein vegetarisches aus,
Green to go klang irgendwie gut. Das entpuppte sich als kleines fast
Fast-Food-Restaurants mit Salaten, Säften, Wraps, … Ich entschied mich für eine
große Schüssel Salat mit Vollkornnudeln, Pesto, Oliven, Parmesan, Tomaten und
was weiß ich noch, lecker. Dabei unterhielt ich mich mit einem netten
Einheimischen, der bei mir am Tisch saß.
Aus
Zeitgründen fuhr ich mit einem Uber zum Hostel, holte meinen Rucksack und stieg
ins nächste Uber. Jetzt war auf der Straße was los, das Wahlergebnis war nun
amtlich und man feierte es wie den 3. Weltmeistertitel: Autokorso auf den Straßen.
Laut hupend kamen wir aber schnell am Busbahnhof an, es war kurz nach 2, und
ich bekam ein Ticket für den nächsten Bus um halb 3.
Der
brachte mich in knapp zweieinhalb Stunden nach Colonia, 180km westlicher und
50km übers Wasser von Buenos Aires entfernt. Ein kleines koloniales Städtchen,
mein Hostel war vielleicht fünf Minuten vom Bus- und Bootbahnhof entfernt. Ein
ziemlich großes Hostel in einem alten Haus mit hohen Decken und großem Innenhof.
Ich bezog mein Bett im Sechserzimmer, momentan sind nur zwei belegt.
Danach
schlenderte ich ein erstes Mal durch den Ort und setzte mich an einen
klitzekleinen Strand, wo ich vielleicht eine Stunde blieb. Dann schlenderte ich
weiter an der Küste entlang und endete in einem Restaurant mit ganz guter
Aussicht. Inzwischen war es auch fast 7. Ich bestellte ein Bier und gegrilltes
Gemüse, das sich als kleine Berge mit Kartoffeln, Gemüse und Käse entpuppten.
Nicht schlecht.
Danach
setzte ich mich auf eine Mauer und wartete auf den Sonnenuntergang.
Irgendwie
seltsam, dass es hier um 8 noch hell ist, das bin ich gar nicht mehr gewöhnt. Die Sonne ging brav und sehr schön unter, über der Skyline von Buenos Aires.
Danach
lief ich Richtung Hostel. Das liegt an der einzigen größeren Straße und auf der
war schon wieder mächtig was los: Autokorso rauf und runter, schon echt süß,
die freuen sich richtig über das Ergebnis.
Im Hostel zurück war die AC an… Versteh ich halt einfach nicht, klar, im Moment war es ziemlich heiß im Zimmer, aber wir sind im oberen Stockwerk, vorne Tür zum Hof, hinten Fenster, ich sag nur Durchzug… Nachts hat es nur knapp 20°, was muss ich da künstliche Kälte produzieren??? Ich duschte, dann setzte ich mich unten in den Wohnbereich. Schon ordentlich was los hier, aber anscheinend füllen die die Zimmer gleichmäßig auf. Gibt auch Hostels, da stehen drei Zimmer leer und das vierte ist randvoll. Spart natürlich Putzarbeit…
Im Hostel zurück war die AC an… Versteh ich halt einfach nicht, klar, im Moment war es ziemlich heiß im Zimmer, aber wir sind im oberen Stockwerk, vorne Tür zum Hof, hinten Fenster, ich sag nur Durchzug… Nachts hat es nur knapp 20°, was muss ich da künstliche Kälte produzieren??? Ich duschte, dann setzte ich mich unten in den Wohnbereich. Schon ordentlich was los hier, aber anscheinend füllen die die Zimmer gleichmäßig auf. Gibt auch Hostels, da stehen drei Zimmer leer und das vierte ist randvoll. Spart natürlich Putzarbeit…
Jetzt
ist es kurz vor zehn, die Dezember-Planung steht kurz vorm Abschluss, hoffe
dass das morgen alles klappt, dann berichte ich euch!
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