Das war die mit Abstand beste Nacht in
einem Bus aller Zeiten! Hab besser geschlafen als in manch einem Hostelbett.
War auch fast leer, zumindest im unteren Bereich des Busses.
Gegen 9, über eine Stunde zu früh, waren wir am Ziel in Florianopolis. Das liegt ziemlich im Süden Brasiliens, auf einer etwa 50km langen Insel, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Ne ziemlich große und recht europäische und saubere Stadt.
Gegen 9, über eine Stunde zu früh, waren wir am Ziel in Florianopolis. Das liegt ziemlich im Süden Brasiliens, auf einer etwa 50km langen Insel, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Ne ziemlich große und recht europäische und saubere Stadt.
Mein Hostel, das ich kurz zuvor
reserviert hatte, das Eco-Box-Hostel, lag nur wenige hundert Meter entfernt vom
Busbahnhof, so dass ich also problemlos hinlaufen konnte. Dort angekommen
konnte ich auch direkt einchecken und durfte schon meine Box beziehen. Nicht
ganz so toll wie in La Paz, selbstgebaute Boxen mit einer Matratze drin, Strom,
Licht und Vorhang. Ich bin weit weg von der AC, dafür dummerweise direkt neben
der Rezeption, ich fürchte, ich höre heute Nacht immer die Klingel… Für die
oberen Boxen zahlt man weniger. Dummerweise hab ich den Muskelkater in meinen
Armen nicht berücksichtigt und die Leitern sind senkrecht montiert, das zwickt
ganz schön. Im Übrigen schon mal wieder interessant festzustellen, wo ich so
überall Muskeln besitze…
Nachdem ich meine Box bezogen hatte,
durfte ich auch gleich umsonst frühstücken, es gab Obst, Kuchen, Toast und
Kaffee in der Küche. Danach verzog ich mich samt Laptop noch ein wenig in die
Box, bevor ich mich gegen 11 mal auf den Weg nach draußen machte.
Der Plan war zunächst einmal, mich ein
bisschen an der Küste entlang zu cachen. Dabei war ich so semi-erfolgreich, die
meisten Dosen waren schon seit über einem Jahr nicht mehr gefunden worden, das
reduziert immer die Wahrscheinlichkeit, dass sie überhaupt noch da sind.
Außerdem hatte ich nicht auf dem Schirm, dass an der Küste die Promenade lang
geht und da am Sonntag ordentlich was los ist… Überall Fußgänger, Jogger,
Radfahrer, E-Scooter-Fahrer…
Irgendwann stand da so ein E-Scooter
direkt vor mir auf dem Weg und wollte mitgenommen werden. Ich war neugierig und
hab mir mal die App installiert. Knapp 50ct zahlt man zum Entsperren, dann
ungefähr 11 Minuten für 1€. Was soll’s ich wollte das mal testen, entsperrte
die Kiste und los ging die Fahrt. Erstmal den Radweg entlang und wieder zurück.
Und ein Stück weiter. Dummerweise haben die hier eine recht begrenzte Zone,
außerhalb kann man ihn nicht abstellen. Kann man schon, aber man kann ihn auf
der App nicht zurückgeben und die Uhr läuft weiter.
Also umrundete ich einmal das Zentrum
und fuhr dann quer durch zur Küstenpromenade zurück. Das war gar nicht
schlecht, ins Zentrum wollte ich eh noch zu Fuß, doch das konnte ich mir nun
sparen. Total ausgestorben heute, die einzigen Menschen dort, waren ein paar
schlafende Obdachlose. Hatte sich das Sightseeing also auch schon erledigt. An
der Promenade durfte ich dann parken, war ich doch eine halbe Stunde unterwegs
gewesen, vergeht ziemlich schnell.
Die App zeigte mir dann auch noch an,
wie viel Kohlendioxid ich durch meine Fahrt eingespart hatte. Klasse, beim
Rollern spart man, was man beim Zu-Fuß-Gehen verschwenden würde ;-)
Fazit: Spaß macht es definitiv, das
momentane Konzept vieler Großstädte ist aber kompletter Schwachsinn. Sich ein
solches Teil zulegen, um kurze Autostrecken (Bäcker, kleiner Einkauf, Stadt)
damit zu ersetzen, ist sicher nicht verkehrt.
Im Anschluss kaufte ich mir erstmal
einen Açai an einem der vielen Futterstände. Leider war der ziemlich flüssig… Danach
gönnte ich mir eine Mini-Bootsfahrt, für gerade mal 2€ tuckerte man eine halbe
Stunde die Küste entlang und unter der alten (und momentan im Bau befindlichen)
Brücke hindurch und wieder zurück.
Am Ende kam das Angebot, zahlen oder schwimmen. War verlockend, wäre es nicht dank dunkler Wolken und Wind recht kühl gewesen, denn wir waren nur vielleicht 100m vom Ufer und ich hatte meine Sachen ja trocken im Oceanpack ;-) Aber so teuer war’s ja nicht…
Am Ende kam das Angebot, zahlen oder schwimmen. War verlockend, wäre es nicht dank dunkler Wolken und Wind recht kühl gewesen, denn wir waren nur vielleicht 100m vom Ufer und ich hatte meine Sachen ja trocken im Oceanpack ;-) Aber so teuer war’s ja nicht…
Zurück an Land suchte ich mir ein
kleines Kaffee, der Macchiato war stark, aber nicht übermäßig lecker. Dann
gönnte ich mir noch ein Acarajé, eines dieser frittierten Teile mit Gemüse und
Garnelchen drin. Da der Himmel echt dunkel war und es überm Festland stark nach
Regen aussah, beschloss ich zum Hostel zurück zu gehen. Ok, dann stand da
wieder dieser Scooter und lächelte mich an. Und ich hatte eh noch etwas
Guthaben übrig… Keine schlechte Entscheidung, so war ich schneller, und kaum
war ich zurück, begann das Gewitter. Und hörte wieder einmal nicht auf.
Inzwischen war es fast fünf und ich
verzog mich samt Notebook in meine Box. Da der Regen auch später nicht
aufhörte, fuhr ich mit einem Uber zum Abendessen zur Forni. Oder ihrer
Verwandschaft, denn es gab eine leckere Pizza in der Forneria. Dort unterschied
man zwischen Margherita und Margherita Italiana. Ich wollte kein Risiko
eingehen und entschied mich für die letztere. Sehr lecker und wie immer hier,
bekam man ein Stück auf den Teller gelegt, der Rest blieb unter einer Haube.
Und die Kellner waren hier echt schnell, sobald ich die Haube hob, stand einer
da und belud meinen Teller mit dem nächsten Stück. Auch wenn ich den Sinn immer
noch nicht so ganz verstehe…
Gestärkt fuhr ich auch zurück mit
einem Uber, es war immer noch nass draußen. Im Hostel gab es eine warme Dusche.
Jetzt ist es neun, ich liege in der Box. Muss jetzt mal ein Hostel für die
nächsten Tage suchen. Irgendwas am Strand, wenn ich nur wüsste, wo jetzt der
schönste ist…
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