Die
Nacht in meinem Einzelzimmer schlief ich tief und fest bis kurz vor 7. Ich
packte meine Sachen zusammen und um halb 8 fuhren wir zum Frühstück ins
Restaurant. Das kostet extra, war aber echt ein richtig großes Buffet mit
Rührei, Müsli, Kuchen, … Um 8 starteten wir vier in den Ape-Tag.
Kurzer
Exkurs für Nicht-Cacher: Es gibt verschiedene Typen von Caches, die einfachen
heißen Tradis, Multis haben mehrere Stationen, bei Mysteries muss man zunächst
ein Rätsel lösen, Virtuelle haben keine Dosen und, und und. Fast alle
Cachetypen findet man weltweit, am häufigsten sind natürlich Tradis. Doch bei
einem ist das anders: DER Ape-Cache. Versteckt wurde er und gut 10 weitere auf
der ganzen Welt verteilt im Jahr 2001, also kurz nach der Erfindung des
Geocachens, Ape, weil sie sich auf Planet of the Apes beziehen. Von diesen
Caches blieb bis heute nur ein einziger erhalten: Mission 4 – Southern Bowl.
Vor kurzem wurde ein weiterer in den USA reaktiviert, aber es bleibt dabei, es
gibt nur noch zwei Ape-Caches auf der ganzen Welt, dieser hier ist quasi eine
Legende und das Ziel vieler Cacher, die nur dafür nach Brasilien reisen (kann
man von mir jetzt ja nicht behaupten).
Ok,
also das war das Ziel des Tages. Wir starteten aber zunächst mit einem
sogenannten Wherigo, das ist wie ein Multi, aber man spielt ihn virtuell auf
dem Handy, beantwortet man an einem Ort eine Frage richtig, wird man zur
nächsten Stage geführt, am Ende gibt’s ne Dose. Unterwegs machten wir
verschiedene Caches, die uns immer näher ans Ziel führten. Es ging mitten durch
den Dschungel, wir sind hier im atlantischen Regenwald. Man muss also durchaus
kucken, wo man hin tritt, ich weiß da von einem Cacher, der kurz vorm Ziel
aufgrund einer Schlange vor ihm umdrehen musste ;-)
Das
Wetter spielte recht gut mit, es war grau und manchmal gab es minimalen Nieselregen,
aber die Temperaturen waren angenehm. Um 11 Uhr war es soweit: Wir erreichten
den Ape-Cache. Nicht ganz mein 10000. Fund, aber das kann ja jeder! Der Cache
ist eine ziemlich große Box, die natürlich auch schon in die Jahre gekommen
ist, trotzdem, definitiv ein besonderer Cache!
Danach
ging es weiter durch den Regenwald und ein anderer Cache brachte uns zu einer
Aussichtsform und einem recht speziellen Wegweiser (GC HQ heißt
Geocaching-Headquater, auch ein spezieller Cachetyp im Headquater von Groundspeak
in Seattle und Ziel vieler Cacherreisen). Die Sicht war etwas getrübt, aber
trotzdem schön.
Und mein nächstes Ziel ist schon in Sicht, nur noch 3774km!
Mittags
machten wir Pause im Restaurant, wobei Rogerio und ich nichts aßen, hatten ein
paar Snacks dabei. Am Nachmittag ging die Tour weiter, ein neuer Pfad mit neuen
Dosen. Hier gibt es einige echt schön gemachte Caches entlang der sogenannten
Geotour. Der Park hier ist halt echt klasse zum Cachen, es gibt hier nur zwei
Gruppen von Leuten: Vogel-Kucker und Geocacher, man ist also quasi in einem
geschützten Raum unterwegs. Vögel und ein paar Tiere sahen wir heute auch.
Mitte
des Nachmittags gaben die Franzosen auf, vielleicht waren sie auch angepisst
von mir, aber mir platzte der Kragen und ich musste mal meine Meinung sagen.
Der Franzose fand es schon den ganzen Tag super lustig, dass ich von Zecken
bevölkert wurde, ich ziehe die nun mal magisch an. Ich fand mehr Zecken als
Caches heute (und das waren über 30). Weiß jetzt nicht, was da so witzig ist,
wenn sich eine bei mir anzeckt. Wo es mir dann reichte war, als ich von
Rogerios Räuberleiter (um an eine Dose zu kommen) rückwärts runterfiel. Nichts
passiert, aber zum Lachen finde ich das jetzt auch nicht. Zumindest könnte man
sich ja erstmal erkundigen, ob alles in Ordnung ist, dann kann man auch
gemeinsam drüber lachen. Naja, wie auch immer, die zwei verschwanden und
Rogerio und ich zogen alleine weiter. Wir fanden noch eine ganze Reihe schöner
Dosen, bevor wir gegen halb 6 Feierabend machten.
Zurück
in unserem Haus ging ich erstmal auf Zeckenjagd und fand auch tatsächlich noch
zwei weitere Mistviecher. Dann duschte ich und warf mich aufs Bett, um Blog und
Logs zu schreiben. Um halb acht gab es Abendessen, wieder sehr reis- und
bohnenlastig. Aber ok. Danach wurden die restlichen Logs geschrieben und auch
der Blog. Kurz nach 9 fuhren wir zurück und ich ging mit dem Kindle ins Bett.
Gute Nacht.
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