Die erste Nacht in Curitiba war gar nicht so gut, bin es
wohl nicht mehr gewöhnt, mit anderen Leuten das Zimmer zu teilen. Erst war ewig
lang das Licht an, trotz Augenklappe bin ich nicht eingeschlafen, dann bin ich
dauernd aufgewacht und um kurz nach 6 ist die unter mir aufgebrochen und ich
war auch wach…
Hab mich noch bis 8 etwa rumgewälzt, dann bin ich zum
Frühstück gegangen. Gar nicht schlecht, nur etwas wenig Obst. Danach bin ich
noch etwas rumgegammelt, weil es draußen nieselte. Außerdem musste ich mir doch
glatt für meine letzten beiden Nächte hier ein anderes Hostel suchen, weil
meines aufgrund eines Feiertages am Samstag einfach mal zu macht!
Gegen zehn ging es dann nach draußen, heute war v.a.
Geocaching angesagt. Curitiba ist erwartungsgemäß voll mit Dosen und die werden
auch recht oft gefunden, somit sind die Chancen immer ganz gut. Der dritte war
auch gleich ein richtiges Highlight, mit Abstand der beste Cache außerhalb
Europas, den ich bisher hatte. „Puzzle Room“, in Briefkastengröße an der
Außenmauer eines Escape-Rooms erforderte ein mehrstufiges Rätsellösen, klasse
gemacht!
Die übrigen Dosen waren eher durchschnittlich, führten
mich aber schön durch die Innenstadt. Die ist ziemlich europäisch, wie wohl der
ganze Süden Brasiliens. Alles auch sehr sauber. Unterwegs kaufte ich mir einen
Regenschirm, scheint für hier und vermutlich auch für Argentinien nicht die
schlechteste Investition.
So cachte ich mich bis etwa ein Uhr durch die Gegend,
dann begann es wieder stärker zu regnen, außerdem hatte ich Hunger.
Mit einem Uber fuhr ich wieder ein Stück zurück, ich war
ziemlich one-way unterwegs gewesen. Ziel war ein auf Facebook gelobtes veganes
Restaurant. Das Menü des Tages waren Spaghetti mit Tomatensoße und Hackbällchen
aus Linsen. War ok, aber der Sache fehlten eindeutig ein paar Gewürze. Auch
erstaunlich die Speisekarte, alle möglichen veganen Fälschungen von Burger bis
Currywurst, aber nicht ein Salat…
Danach ging ich um die Ecke noch einen guten Cappuccino trinken,
bevor ich meine heutige Tagesaufgabe erledigen ging. Um drei Uhr hatte ich
einen Termin bei Marcellao Tattoo. Gestern hatte ich ein paar Tattoo-Studios
rausgesucht und angeschrieben, dieses war das erste (und gerade mal eines von
zweien), das geantwortet hatte. Der Inhaber begrüßte mich super nett und sprach
ein sehr gut verständliches Spanisch, deutlich leichter als Portugiesisch.
Eigentlich wollte ich meine Weltkugel auf den Fußknöchel, doch er riet mir
davon ab, weil da wohl mit der Zeit sehr leicht die Farbe verblassen kann. Somit
wurde mein Welt etwas nach oben verschoben. Und auch mein Spruch „The world is
a book and those who do not travel read only one page“ musste etwas gekürzt
werden, die Schrift wäre zu klein gewesen, um lesbar zu sein bzw. das ganze
wäre mir zu groß geworden und somit beschränkten wir uns auf den Anfang. Der
ganze Laden und v.a. der Chef machten eine perfekten Eindruck auf mich, 25
Jahre Erfahrung waren auch nicht zu vernachlässigen. Und so dauerte unsere
gemeinsame Weltreise auch gerade mal eine halbe Stunde und schon waren wir
angekommen! War auch gut auszuhalten bis auf ein paar kleinere Stellen,
ansonsten eher das Gefühl eines Epilierers. Hm, wenn ich mir das Foto so
anschaue, wäre das auch mal wieder eine Überlegung wert!
Ordentlich in Frischhaltefolie verpackt wurde ich um 4
Uhr entlassen mit ein paar Anweisungen, die ich nicht 100%ig, aber doch
größtenteils verstanden hatte. Der ganze Spaß kostete mich nicht mal 35€, echt
der Hammer! Ich kaufte mir in der Apotheke die entsprechende Salbe und dann noch
ne Rolle Frischhaltefolie. Und der Regenschirm wurde eingeweiht, denn jetzt war
es gerade ziemlich eklig. Dann lief ich in Richtung Hostel und ging noch in der
Nähe in einen auf Obst und Gemüse spezialisierten Supermarkt gleich nebenan.
Krass, hier kriegt man auch zig verschiedene Gewürze, Nüsse, Cerealien, … offen
(wenn auch leider nicht umweltfreundlich verpackt) und in der entsprechenden
Menge. Ich kaufte ein für einen Salat mit Oliven und Süßkartoffeln, dazu noch
etwas Obst für morgen oder so.
Dann gings ins Hostel, inzwischen war es auch schon halb
sechs. Ich recherchierte noch etwas Tattoo-Pflege, fand auf fünf Seiten sechs
verschiedene Versionen und entscheide mich nun für eine Lösung in der Mitte… Falls also jemand noch ne 7. oder 8. Version hat, nur her damit ;-)
Gegen sechs startete ich mein heutiges Kochen, schnibbelte den Salat, kochte
die Kartoffeln und briet sie etwas an. Die Küche hier ist echt gut
ausgestattet, es gibt sogar Essig! Mit mir zusammen kochte ein netter
Engländer. Das Ergebnis war lecker, ein kleiner Rest kam für morgen in den
Kühlschrank.
Jetzt ist es kurz nach acht, ich sitze immer noch in der
Küche. Draußen ist es jetzt fast schon kalt, wir haben mal die Türen zugemacht.
Viel wird heute nicht mehr passieren, gibt nur noch ein Glas Wein, das ich
gegen ein paar meiner Oliven eingetauscht habe ;-)
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