Auch
die letzte Nacht in meinem ungeplanten Einzelzimmer war gut, auch wenn ich um
halb 7 wach war. Ich blieb aber noch bis nach 8 liegen, bis ich zum Frühstück
ging. Dort traf ich auf Christian aus der Schweiz, der eigentlich seit 7 im Bus
nach San Pedro sitzen sollte, doch dieser fuhr nicht. Wie ich später erfuhr,
hatte ich wohl ordentlich Glück mit meinem Reise-Timing! Bolivien und Chile
befinden sich im Ausnahmezustand! In Bolivien aufgrund der Wahlen am Sonntag,
wie zu erwarten gab es Probleme, das Ergebnis sind Straßensperren und die
Menschen horten Lebensmittel, da keiner weiß, wie lange die Blockaden anhalten.
In Chile gab es anscheinend Ausschreitungen aufgrund einer unverschämten
Preiserhöhung der Metro in Santiago, vermutlich der berühmte Tropfen, der das
Fass zum Überlaufen gebracht hat. Es ist alles geboten von Plünderungen,
Tränengas, … Zum Glück fahre ich gerade in die andere Richtung. Bis ich dahin
zurückkomme, hat sich die Lage hoffentlich beruhigt.
Da
Christian als gestrandet war, machte er sich gegen halb 10 mit mir gemeinsam
auf den Weg ins Stadtzentrum. Unser Ziel war die Free Walking Tour, die um zehn
an der Kathedrale losging. Juan, unser Guide, führte uns zu den wichtigsten
Sehenswürdigkeiten Saltas. Gefolgt von zwei Hunden, von denen einer die Tour
wohl schon seit zwei Jahren anführt.
Gegen
12 war die Tour zu Ende und wir gingen in das archäologische Museum, das als
besonderes Highlight in Salta gilt. Grund dafür sind drei Kinderleichen…
Gefunden wurden diese auf dem 6700m hohen Vulkan hier in einer alten
Inkastätte. Alle drei Kinder wurden dort erst mit Maisbier betrunken gemacht
und dann lebendig begraben! Aufgrund des Eises und der dünnen Luft wurden sie
perfekt konserviert, ähnlich wohl dem Ötzi. Nun werden sie wechselweise „ausgestellt“,
wir hatten das Vergnügen mit dem sechsjährigen Mädchen… Schon sehr skurril…
Nach
dem Museum gingen wir in der Nähe essen, es gab Gemüseravioli mit Tomatensoße.
Die heißt hier „Filete“, klang für mich jetzt nicht wirklich fleischfrei.
Frisch gestärkt liefen wir zur Seilbahn, die auch hier mal wieder auf einen
Aussichtsberg fährt. Ein eher älteres schweizer Modell.
Der Blick von oben war,
schön, aber auch nicht so spektakulär. Gegen halb 3, 3 waren wir wieder unten
und liefen gemütlich zurück in Richtung Hostel. Unterwegs hielten wir noch auf
einen Cappuccino bzw. Saft.
Um
halb 5 waren wir dann zurück im Hostel, ich zog mich um, putze Zähne und machte
mich abfahrbereit. Um fünf fuhr ich dann mit dem Taxi zum Busbahnhof, kaufte
mir noch zwei leckere kleine Käse-Empanadas und zwei Croissants, dann ging es
zum Nachtbus, der um sechs Uhr Richtung Resistencia abfuhr. Jetzt bin ich
unterwegs, der Blog ist fertig geschrieben, hochgeladen wird er dann wohl
morgen Abend…
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