Dienstag, 1. Oktober 2019

01.10.19 - Tour durch den Nebelwald


Gestern Abend wurde ich dann noch von einem kleinen kuschelbedürftigen Katzenbaby angefallen und zum Kuscheln gezwungen. Diesen blauen Augen kann man einfach nicht widerstehen ;-) Dann hab ich im Bett noch etwas gelesen. Ich schlief sehr gut, es war angenehm warm.
Um 7 oder so war ich wach, blieb aber noch bis 8 liegen, bevor ich frühstückte. Dann besorgte ich mir was zu essen für den Tag. Gar nicht so leicht, heute war der Markt viel kleiner und die Lady mit den guten Empanadas nicht da. Doch ein bisschen fand ich dann noch und um kurz vor neun stand ich an der Agentur. Mit dabei heute wieder Emily, Julia und Simon aus Frankreich und Julia aus Deutschland. Dazu unser Fahrer von gestern und Guide Carmelo.

Es ging los, dieses Mal in die andere Richtung, aber gefühlt auf der gleichen Straße. Nach etwa 40 Minuten waren wir am Ziel, dem Amboro-Nationalpark. Es ging gleich mal steil bergauf los. Am ersten Aussichtspunkt angekommen, konnte ich genau ein Foto machen, dann trat die Kamera mal wieder in den Streik. 

Leider mit neuer Fehlermeldung, die dafür sorgte, dass auch das Teleobjektiv nicht ging… Ok, mit Tieren war eh nicht wirklich zu rechnen. Heute war der Vorhang zu, wenn ich das Objektiv abmachte, konnte ich nicht in die Kamera kucken, da war heute geschlossen. Sorry, kann ich mit meinem fotografischen Unwissen nicht besser beschreiben ;-)
Jedenfalls war das Handy wieder dran, was soll’s. Witzigerweise hatte die deutsche Julia genau meine Kamera, nur eine neuere Version. Hätte ich also bei der altbekannten Fehlermeldung mal ihr Objektiv testen können, aber nein, meine Kamera ist kreativ! Immerhin reichte mein Unwissen dazu, Julia glücklich zu machen, denn die war bei ihrem neuen Modell immer noch auf der Suche nach dem Makro-Modus.


Grund für die heutige Wanderung waren die hier wachsenden Riesenfarne im Nebelwald. Die gibt’s wohl fast so lange wie die Dinosaurier (ja, ich weiß, die gibt’s nicht mehr…) Hier wachsen 30 verschiedene Arten (von gut 400). Die größten Exemplare werden bis zu 10m hoch. Ist schon echt gigantisch anzuschauen. V.a. wenn man dann noch hört, dass sie pro Jahr (!) ca. 3mm wachsen! Klingt völlig unglaublich, aber ich hab mehrfach nachgefragt.
Wir sahen heute einige verschiedene Arten, die sehen völlig unterschiedlich aus. Alle haben sie gemeinsam, dass sie Stoppersocken an den Blättern tragen. So sieht es zumindest aus, aber es sind die Sporen, durch die sie sich selbst vermehren können.

Nach gut zwei Stunden gemütlichem Auf und Ab machten wir Pause an einem kleinen Bach. Ich unterhielt mich mit Carmelo, erklärte mein Kameraproblem und dass ich vielleicht in La Paz einen Fotoshop suchen muss. Beim Vorführen dann, man glaubt es kaum, Madame Kamera funktionierte wieder, der Vorhang ging auf! Langsam glaub ich, die versteht mich, immer wenn ich androhe, sie auszutauschen oder einzuschicken oder so, geht’s doch wieder! 

Die grinsenden Gesichter sind das Ergebnis der wieder funktionierenden Kamera…
Daraufhin musste ich natürlich nochmal jeden einzelnen Farn fotografieren. Und schließlich sahen wir sogar noch einen hübschen Vogel, das Zoom-Objektiv kam also doch noch zum Einsatz. 

Bis zum Ende der Tour funktionierte die Kamera ohne Macken. Mal abwarten… Morgen kriegt sie Pause, da fahre ich Bus!


Wir liefen immer weiter durch den Nebelwald, bewegten uns auf Höhen zwischen 2000 und 2400m und kamen an einigen spektakulären Aussichtspunkten vorbei. 

Der Wind blies so stark wie gestern, v.a. an dieses ausgesetzten Stellen. Trotzdem sahen wir einige Geyer und Falken kreisen. War insgesamt ein schöner Ausflug. Kann jetzt gar nicht sagen, was mir landschaftlich besser gefallen hat. Definitiv war es heute aber kälter. Gestern brauchte ich keine Jacke, heute war ich sehr froh, dass ich sie mit hatte.


Um kurz nach 3 waren wir wieder am Auto, um 4 zurück in Samaipata. Vor der Agentur trafen wir auf zwei neu angekommene deutsche Mädels, die wir gleich mal beraten konnten. Dann ging ich mit Julia einen Cappuccino trinken und bekam von ihr einen halben Teller Suppe mit Knoblauchbrot. Um kurz nach 5 verabschiedeten wir uns, sie fuhr heute noch zurück nach Santa Cruz. Ich ging ins Hostel und in die Dusche, war doch schon ziemlich frisch und stark bewölkt und der Weg aus der Dusche ins Zimmer echt kühl. Momentan bin ich wieder alleine hier.
Ich zog alle Fotos auf den Computer und packte meine Sachen zusammen, da ich morgen schon kurz nach 7 los muss. Um halb 7 zog ich nochmal los, um ne Kleinigkeit zu essen, großen Hunger hatte ich dank der Suppe eh nicht. Ich landete in einem netten kleinen Burger-und-Co-Laden und hatte ein leckeres Falafel-Sandwich mit selbstgemachter Limonade. Während ich dort saß, begann es draußen leicht zu regnen, aber letztendlich kam ich doch trocken nach Hause. Nur rieche ich leicht frittiert.
Jetzt ist es kurz vor acht, der Blog ist fertig. Mal sehen, vielleicht klaue ich mir dann nochmal das Katzenbaby ;-) Morgen früh geht es dann weiter bergauf nach Cochabamba, für einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg nach La Paz. Wenn alles gut geht, komme ich dort gegen 6 Uhr abends an und kann weiter live berichten!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen