Gestern
Abend wurde ich dann noch von einem kleinen kuschelbedürftigen Katzenbaby
angefallen und zum Kuscheln gezwungen. Diesen blauen Augen kann man einfach
nicht widerstehen ;-) Dann hab ich im Bett noch etwas gelesen. Ich schlief sehr
gut, es war angenehm warm.
Um
7 oder so war ich wach, blieb aber noch bis 8 liegen, bevor ich frühstückte.
Dann besorgte ich mir was zu essen für den Tag. Gar nicht so leicht, heute war
der Markt viel kleiner und die Lady mit den guten Empanadas nicht da. Doch ein
bisschen fand ich dann noch und um kurz vor neun stand ich an der Agentur. Mit dabei
heute wieder Emily, Julia und Simon aus Frankreich und Julia aus Deutschland.
Dazu unser Fahrer von gestern und Guide Carmelo.
Es
ging los, dieses Mal in die andere Richtung, aber gefühlt auf der gleichen
Straße. Nach etwa 40 Minuten waren wir am Ziel, dem Amboro-Nationalpark. Es
ging gleich mal steil bergauf los. Am ersten Aussichtspunkt angekommen, konnte
ich genau ein Foto machen, dann trat die Kamera mal wieder in den Streik.
Leider mit neuer Fehlermeldung, die dafür sorgte, dass auch das Teleobjektiv
nicht ging… Ok, mit Tieren war eh nicht wirklich zu rechnen. Heute war der
Vorhang zu, wenn ich das Objektiv abmachte, konnte ich nicht in die Kamera
kucken, da war heute geschlossen. Sorry, kann ich mit meinem fotografischen
Unwissen nicht besser beschreiben ;-)
Jedenfalls
war das Handy wieder dran, was soll’s. Witzigerweise hatte die deutsche Julia
genau meine Kamera, nur eine neuere Version. Hätte ich also bei der
altbekannten Fehlermeldung mal ihr Objektiv testen können, aber nein, meine
Kamera ist kreativ! Immerhin reichte mein Unwissen dazu, Julia glücklich zu
machen, denn die war bei ihrem neuen Modell immer noch auf der Suche nach dem
Makro-Modus.
Grund
für die heutige Wanderung waren die hier wachsenden Riesenfarne im Nebelwald.
Die gibt’s wohl fast so lange wie die Dinosaurier (ja, ich weiß, die gibt’s nicht
mehr…) Hier wachsen 30 verschiedene Arten (von gut 400). Die größten Exemplare
werden bis zu 10m hoch. Ist schon echt gigantisch anzuschauen. V.a. wenn man
dann noch hört, dass sie pro Jahr (!) ca. 3mm wachsen! Klingt völlig
unglaublich, aber ich hab mehrfach nachgefragt.
Wir
sahen heute einige verschiedene Arten, die sehen völlig unterschiedlich aus.
Alle haben sie gemeinsam, dass sie Stoppersocken an den Blättern tragen. So
sieht es zumindest aus, aber es sind die Sporen, durch die sie sich selbst
vermehren können.
Nach
gut zwei Stunden gemütlichem Auf und Ab machten wir Pause an einem kleinen
Bach. Ich unterhielt mich mit Carmelo, erklärte mein Kameraproblem und dass ich
vielleicht in La Paz einen Fotoshop suchen muss. Beim Vorführen dann, man
glaubt es kaum, Madame Kamera funktionierte wieder, der Vorhang ging auf!
Langsam glaub ich, die versteht mich, immer wenn ich androhe, sie auszutauschen
oder einzuschicken oder so, geht’s doch wieder!
Die grinsenden Gesichter sind
das Ergebnis der wieder funktionierenden Kamera…
Daraufhin
musste ich natürlich nochmal jeden einzelnen Farn fotografieren. Und
schließlich sahen wir sogar noch einen hübschen Vogel, das Zoom-Objektiv kam
also doch noch zum Einsatz.
Bis zum Ende der Tour funktionierte die Kamera ohne
Macken. Mal abwarten… Morgen kriegt sie Pause, da fahre ich Bus!
Wir
liefen immer weiter durch den Nebelwald, bewegten uns auf Höhen zwischen 2000
und 2400m und kamen an einigen spektakulären Aussichtspunkten vorbei.
Der Wind
blies so stark wie gestern, v.a. an dieses ausgesetzten Stellen. Trotzdem sahen
wir einige Geyer und Falken kreisen. War insgesamt ein schöner Ausflug. Kann
jetzt gar nicht sagen, was mir landschaftlich besser gefallen hat. Definitiv
war es heute aber kälter. Gestern brauchte ich keine Jacke, heute war ich sehr
froh, dass ich sie mit hatte.
Um
kurz nach 3 waren wir wieder am Auto, um 4 zurück in Samaipata. Vor der Agentur
trafen wir auf zwei neu angekommene deutsche Mädels, die wir gleich mal beraten
konnten. Dann ging ich mit Julia einen Cappuccino trinken und bekam von ihr
einen halben Teller Suppe mit Knoblauchbrot. Um kurz nach 5 verabschiedeten wir
uns, sie fuhr heute noch zurück nach Santa Cruz. Ich ging ins Hostel und in die
Dusche, war doch schon ziemlich frisch und stark bewölkt und der Weg aus der
Dusche ins Zimmer echt kühl. Momentan bin ich wieder alleine hier.
Ich
zog alle Fotos auf den Computer und packte meine Sachen zusammen, da ich morgen
schon kurz nach 7 los muss. Um halb 7 zog ich nochmal los, um ne Kleinigkeit zu
essen, großen Hunger hatte ich dank der Suppe eh nicht. Ich landete in einem
netten kleinen Burger-und-Co-Laden und hatte ein leckeres Falafel-Sandwich mit
selbstgemachter Limonade. Während ich dort saß, begann es draußen leicht zu
regnen, aber letztendlich kam ich doch trocken nach Hause. Nur rieche ich
leicht frittiert.
Jetzt
ist es kurz vor acht, der Blog ist fertig. Mal sehen, vielleicht klaue ich mir
dann nochmal das Katzenbaby ;-) Morgen früh geht es dann weiter bergauf nach
Cochabamba, für einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg nach La Paz. Wenn alles
gut geht, komme ich dort gegen 6 Uhr abends an und kann weiter live berichten!
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