Montag, 7. Oktober 2019

07.10.19 - Reif für die Insel

Heute morgen klingelte um dreiviertel 7 der Wecker, ich packte meine Sachen zusammen, bekam eine Banane und eine Tasse Tee und setzte mich zum Warten in die Rezeption. Mit nur minimaler Verspätung kam mein Pickup und brachte mich und ein paar andere zum Busbahnhof. Super für 30 Bolivianos inklusive Bus, hatte mich das Taxi vom Busbahnhof zum Hostel herwärts schon 20 Bolivianos gekostet.
Um Viertel 9 fuhr der Bus los Richtung Copacabana. Nicht das, was ihr jetzt denkt, Copacabana heißt die Stadt in Bolivien, die am Titicacasee liegt.
Es ging bestimmt eine Stunde lang durch La Paz und El Alto, die Stadt zieht sich unendlich. Oben auf der Höhe hat man einen tollen Blick über die umliegenden Berge inklusive Huayna Potosi, der "leichte" 6000er (keine Sorge, ich werde keinesfalls rückfällig).

Nach etwa 2 Stunden kamen wir dort an, wo man mit der Fähre über den See übersetzen muss. Der Bus wird auf eine wackelige Konstruktion verladen, die Passagiere werden für zwei Bolivianos auf kleinen Boden übergesetzt.

Um dreiviertel 12 waren wir in Copacabana, schon im Bus wurden uns von einem Agenturmitarbeiter Tickets für das Boot zur Isla del Sol verkauft. 

Da dieses erst um halb 2 abfuhr, lief ich die Straße lang und suchte mir ein Plätzchen für ein warmes Getränk. So ein bolivianischer Bus hat zwar eine Heizung, das heißt aber nicht, dass die auch eingeschaltet wird. Mir war also ziemlich kalt. Ich landete bei einem Kokatee und einer Tomatensuppe, gut und danach war es mir warm. 


Um 1 Uhr war Treffpunkt an der Agentur und wir wurden zum Boot gebracht. Mit etwas Glück ergatterte ich einen der letzten Plätze im Inneren, auf 2 Stunden im Freien mit Fahrtwind hatte ich echt keine Lust. Dummerweise war unser Boot mit Abstand das langsamste. Und dann hielt es auch noch am Südzipfel der Insel, dort sind berühmte Ruinen und auf unserem Boot waren leider auch Tagesausflügler... Also saßen wir dort auch noch mal fast eine halbe Stunde fest. 
Es war also schon halb 4, bis wir im Hafen von der Isla del Sol ankamen. Wenn man das so nennen möchte. Wir mussten 10 Bolivianos Eintritt bezahlen, um auf die Insel zu dürfen. Dann ging es erstmal steil bergauf, die berühmte Inka Treppe. Und das in einer Höhe von gut 3800m. Noch bin ich nicht allzu gut akklimatisiert, also zog sich der Weg zu meinem Hostel doch ein bisschen. Zum Glück ist es nicht ganz oben, sondern eher in der Mitte.
Es scheint ein bisschen chaotisch zuzugehen, reserviert hatte ich für einen 3er-Dorm doch ich endete in einem Doppelzimmer. Auch recht. Ganz schön kalt hier drinnen, gut dass ich den Schlafsack dabei habe. Ich kippte alle unnötigen Sachen aus meinem Rucksack und machte mich dann wieder auf dem Weg nach draußen. 

Inzwischen war es kurz nach 4 Uhr, mir war nach einem Kokatee auf einer sonnigen Terrasse, die ich wenige Meter weiter fand. 

Ein bisschen wie beim Skifahren, von vorne scheint die Sonne und es ist super warm, aber mein Rücken friert. Die Aussicht über den See und den Ort ist aber grandios. 

Gegen 5 Uhr machte ich mich auf den steilen Weg bis ganz nach oben ins Dorf. Von dort aus hat man einen Blick in die andere Richtung, also Richtung Peru und Sonnenuntergang. 


Hier reiht sich ein Restaurant ans nächste, die Karte ist überall dieselbe. Ich setzte mich auf eine schöne Terrasse und bestellte mir ein Bier und eine Pizza. 

War tatsächlich noch recht angenehm von der Temperatur her, aber als die Sonne dann so langsam verschwand, wurde es frisch. Die Pizza war bolivianisch, naja.

Nachdem die Sonne um halb 7 untergegangen war, machte auch ich mich davon, jetzt war es echt kalt. 

Ich lief zurück zu meinem Hostel, trank noch einen Cocatee und krabbelte schon um 8 Uhr in meinen Schlafsack mit allen Decken oben drüber. Ich brauchte einige Zeit um wieder aufzutauen. Gegen 9 Uhr zog es mir die Augen zu und das Kindle wurde weggelegt. Gute Nacht!

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