Nach
einer sehr erholsamen Nacht ganz allein klingelte um dreiviertel 7 der Wecker.
Ich zog mich an, machte mich fertig und setzte mich vor zur Rezeption. Obwohl
es eigentlich erst ab 8 Frühstück gibt, war schon alles bereit, so trank ich
einen Kaffee, aß ein Stück Bananenkuchen und packte etwas Obst ein.
Um
dreiviertel acht kam dann der Kleinbus, spät, dafür schon fast voll beladen,
was mir die obligatorische Stadtrundfahrt ersparte. Nur noch zwei Stationen
nach mir, dann waren wir mit etwa 15 Mann vollzählig und fuhren im Süden raus
aus der Stadt in Richtung Cafayate. Dieses Kaff ist etwa 190km entfernt, war
also klar, dass das viele Stunden im Auto bedeutete. Auch klar, dass der Himmel
heute strahlend blau war und es schön warm werden würde…
Nach
einer Stunde gab es eine Klopause, danach ging es eigentlich auch schon in das
lange Tal nach Cafayate. Wunderschön anzusehen, die Berge, steil und schroff,
leuchten in den verschiedensten Farbtönen. Und ganz anders als in Bolivien oder
San Pedro ist hier auch alles grün, viele Bäume und Büsche überall. Unser
erster echter Stopp war am Straßenrand, denn plötzlich kreisten zwei Kondore
über uns. Ja, der schwarze Fleck auf dem Bild ist ausnahmsweise kein Dreck auf
der Linse!
Der
nächste Stopp hieß einmal wieder Garganta del Diablo (kreativ sind sie ja echt
nicht…). Eine gewaltige Schlucht mit gewaltigen Touristenmassen innen drin…
Dort gab es aber ein super leckeres Quesadilla, frisch vom Feuer.
Wenige
Meter weiter landeten wir in einem natürlichen Amphitheater, 50m Durchmesser,
100m hoch. Dort spielten drei Musiker, war echt eine gute Akkustik. Aber auch
hier, Menschenmassen.
Wir
fuhren weiter und nach einem erneuten kurzen Fotostopp mit Blick über die
Schlucht
kamen wir am ältesten Weingut in Cafayate auf 1700m Höhe an.
Inzwischen war es auch schon nach 12, Zeit für ein Schlückchen Alkohol.
Unser
Guide zeigte uns erst noch die alten Fässer und Gerätschaften – da wäre ich
doch fast eingezogen –
dann durften wir zwei Sorten verkosten. Geschmacklich
gut, aber meiner Meinung nach probierten wir in der falschen Reihenfolge. Der
erste war weiß und relativ lieblich, danach ein schwerer, trockener Rotwein mit
14% Alkohol.
Nach dem süßen davor gar nicht so gut…
Nach
der Weinprobe ging es in den Ort selbst und wir hielten zielgenau vor einem
Restaurant. Ich lief aber erstmal etwas durch die Gegend, entdeckte den
Hauptplatz vor der Kirche, auch hier mit schönem kleinen Park, und dort ein
kleines Restaurant, in dem ich Saft und einen Quinoa-Burger orderte. Nicht
überragend, aber durchaus ganz ok. Danach schlenderte ich noch etwas durch den
Ort und kaufte mir ein Eis, bevor es um viertel drei wieder in den Bus ging.
Alle waren da bis auf unsere zwei asiatischen Freunde. Die wollten wohl
irgendwo besonders essen gehen, meinte unser Guide, und waren zu spät. Sie
mussten mit dem Taxi bis zum nächsten Stopp, vielleicht ne dreiviertel Stunde später,
hinterherfahren ;-)
Wir
hielten noch einmal am höchsten Punkt im Tal, auf 1800m mit einem letzten
tollen Ausblick, bevor es die ganze Strecke wieder zurückging. Gegen
dreiviertel sechs waren wir wieder in Salta und das Ausladmanöver begann. Ich
entschied mich dafür, am Plaza auszusteigen und noch ein Stück heimzulaufen,
eindeutig zu wenig Bewegung heute. Auf dem Rückweg landete ich dann in einem
Café, zum Abendessen gab es Cappuccino und Waffel mit Cheesecake-Eis und
Beeren. Sehr lecker.
Auf
dem Heimweg hab ich dann noch ein hübsches altes Autochen gesehen. Hier fahren
unglaublich viele Autos rum, die ich so auf 70er Jahre datieren würde. Die
meisten halten allerdings nur noch durch den Rost zusammen…
Gegen
7 war ich wieder im Hostel, ich habe immer noch ein Einzelzimmer, sieht auch
nicht aus, als ob sich das ändern würde, denn die drei anderen Betten sind
immer noch nicht frisch überzogen. Erstmal machte ich die Balkontür auf,
draußen ist es noch viel wärmer als drinnen. Jetzt sitze ich mit Notebook am
Pool und schreibe Blog, es ist halb 8. Allerdings wird es in den Flipflops
langsam kalt und zum Hochladen muss ich auch nach innen gehen. Und eine
hoffentlich warme Dusche wäre auch toll (momentan ist meine Quote hier 50:50).
Morgen
bin ich tagsüber noch hier, um 6 fährt mein Nachtbus nach Resistencia und soll
um 7 Uhr früh dort ankommen. Dann muss ich einen Bus nach Paraguay finden, der
fährt wohl auch noch mal 7 Stunden. Ich weiß nicht, ob ich morgen vor der
Abfahrt noch zum Schreiben komme, ansonsten gibt es den nächsten Blog am
Mittwoch aus Paraguay…
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