Gegen
9 hab ich mich gestern dann in meinen Schlafsack verkrümelt und noch etwas
gelesen. Dann wurde mit Hilfe des Kissens eine Barriere gebaut, damit ich nicht
in das Loch in der Bettmitte rolle, denn die Matratze hing echt ziemlich durch,
absolut scheiße für Bauchschläfer… Nach dieser Modifizierung schlief ich
halbwegs gut, im Schlafsack war es sogar fast zu warm.
Um
kurz vor halb acht stand ich auf, packte und machte mich vom Acker. Zwei
Straßen weiter fand ich nach kurzem Warten ein Sammeltaxi zum Busbahnhof, in
das ich mich gerade noch so rein schlichten konnte. Um halb 9, sogar drei
Minuten zu früh, startete die alte Klapperkiste nach Uyuni. Unterwegs wurden
noch ein paar Leute eingeladen, aber voll wurde es nicht.
Die
Straße hier ist recht neu und jetzt auch asphaltiert und die Fahrt ging recht
schnell. Außen wurde die Landschaft immer karger, es wuchs immer weniger
kleines Gestrüpp und an vielen Stellen sah es eindeutig salzig aus. Kurz vor
halb 1 kamen wir in Uyuni an, keine Taxifahrer, die nervten, es waren auch nur
15 Minuten zu Fuß zum Hostel.
Dort
angekommen war ich sofort begeistert. Ein gerade mal 2 Jahre alter Bau, hell,
freundlich und warm, viel Platz, sauber, Bäder nach europäischem Standard. Echt
toll, ich fühlte mich gleich wohl!
Ich
zog mich schnell um und machte mich dann auf ins „Zentrum“. Uyuni hat nur 10000
Einwohner, also ist das nicht so der Wahnsinn… Ein paar Straßen weiter
entdeckte ich ein Café mit überragendem Cappuccino und super leckerem Brownie.
Gegen 2 machte ich mich dann auf die Suche nach einer Touragentur, die mir
zusagte. Agenturen gibt es hier ja wie Sand am Meer (oder Lithium in der
Salar), nur war wohl gerade noch Siesta bei den meisten. Nach einer Runde
entdeckte ich aber doch ein paar offene und die 3. wurde es dann auch. Denn vor
ihr stand eine Gruppe, die gerade begeistert ihre Tour beendet hatte. Das
Programm ist letztendlich überall das gleiche, der Preis variiert geringfügig. Jetzt
zahle ich mit allem zusammen etwa 140€ für drei Tage, Tourende in San Pedro de
Atacama in Chile.
Die Hauptstraße...
Als
das erledigt war, war es gerade mal 3 Uhr, ich kaufte mir einen frischen O-Saft
auf der Straße (toll, im Glas, kein Plastik), dann setzte ich mich auf eine
Bank in die Sonne und checkte mal aus, was da im Norden Chiles so geht. Später
gab es noch einen nicht ganz so guten, dafür aber teureren Cappuccino in der „Fußgängerzone“.
Als ich dort saß, kam eine bolivianische Familie auf mich zu, der Vater sprach
mich an, ob ich englisch und spanisch spräche, seine Tochter müsste jemanden
für ihre Englisch-Hausaufgaben interviewen. Voll süß, das Mädchen war 10 Jahre
alt und hatte einen zweisprachigen Fragebogen, aus dem sie eifrig auf Englisch
vorlas und ich antwortete. Manchmal war die Aussprache noch etwas unklar und
ich musste selbst nachlesen, aber sie hat sich echt voll Mühe gegeben und war
dabei total aufgeregt.
Gegen
fünf ging ich zurück in mein erstes Café und aß dort einen Veggie-Burger mit
Pommes, sehr lecker. Danach gings zurück ins Hostel. In meinem Dorm traf ich
auf eine nette Schweizerin, Lehrerin im Sabbatjahr ;-) Sie kam gerade aus
Neuseeland. Wir unterhielten uns ganz nett und tauschten schließlich
Sim-Karten, Bolivien gegen Neuseeland. Sehr praktisch. Ich duschte und begab
mich nach oben in den großen Gemeinschaftsbereich. Erstaunlicherweise ist es
hier immer noch super warm, ich sitze echt im T-Shirt da. Toll! Jetzt ist es
dreiviertel 9, mal sehen, was der Abend noch bringt.
Morgen
geht es ganz gemütlich los, um halb 11 werde ich abgeholt. Dann gibt es drei
Tage lang das Programm, das ich schon in umgekehrter Reihenfolge kenne. Für
euch heißt das, Blog erst wieder am Dienstag. Wenn es in den beiden nächsten
Unterkünften Wlan gibt, dann weiß ich echt nicht mehr, was aus dieser Welt noch
werden soll ;-) Am Dienstag komme ich dann voraussichtlich gegen Mittag in
Chile an. Hostel ist gebucht. Bis dahin schöne Zeit!!!
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