Samstag, 12. Oktober 2019

12.10.19 - Uyuni - Am A... der Welt


Gegen 9 hab ich mich gestern dann in meinen Schlafsack verkrümelt und noch etwas gelesen. Dann wurde mit Hilfe des Kissens eine Barriere gebaut, damit ich nicht in das Loch in der Bettmitte rolle, denn die Matratze hing echt ziemlich durch, absolut scheiße für Bauchschläfer… Nach dieser Modifizierung schlief ich halbwegs gut, im Schlafsack war es sogar fast zu warm.
Um kurz vor halb acht stand ich auf, packte und machte mich vom Acker. Zwei Straßen weiter fand ich nach kurzem Warten ein Sammeltaxi zum Busbahnhof, in das ich mich gerade noch so rein schlichten konnte. Um halb 9, sogar drei Minuten zu früh, startete die alte Klapperkiste nach Uyuni. Unterwegs wurden noch ein paar Leute eingeladen, aber voll wurde es nicht.
Die Straße hier ist recht neu und jetzt auch asphaltiert und die Fahrt ging recht schnell. Außen wurde die Landschaft immer karger, es wuchs immer weniger kleines Gestrüpp und an vielen Stellen sah es eindeutig salzig aus. Kurz vor halb 1 kamen wir in Uyuni an, keine Taxifahrer, die nervten, es waren auch nur 15 Minuten zu Fuß zum Hostel.
Dort angekommen war ich sofort begeistert. Ein gerade mal 2 Jahre alter Bau, hell, freundlich und warm, viel Platz, sauber, Bäder nach europäischem Standard. Echt toll, ich fühlte mich gleich wohl!
Ich zog mich schnell um und machte mich dann auf ins „Zentrum“. Uyuni hat nur 10000 Einwohner, also ist das nicht so der Wahnsinn… Ein paar Straßen weiter entdeckte ich ein Café mit überragendem Cappuccino und super leckerem Brownie. 

Gegen 2 machte ich mich dann auf die Suche nach einer Touragentur, die mir zusagte. Agenturen gibt es hier ja wie Sand am Meer (oder Lithium in der Salar), nur war wohl gerade noch Siesta bei den meisten. Nach einer Runde entdeckte ich aber doch ein paar offene und die 3. wurde es dann auch. Denn vor ihr stand eine Gruppe, die gerade begeistert ihre Tour beendet hatte. Das Programm ist letztendlich überall das gleiche, der Preis variiert geringfügig. Jetzt zahle ich mit allem zusammen etwa 140€ für drei Tage, Tourende in San Pedro de Atacama in Chile.


Die Hauptstraße...

Als das erledigt war, war es gerade mal 3 Uhr, ich kaufte mir einen frischen O-Saft auf der Straße (toll, im Glas, kein Plastik), dann setzte ich mich auf eine Bank in die Sonne und checkte mal aus, was da im Norden Chiles so geht. Später gab es noch einen nicht ganz so guten, dafür aber teureren Cappuccino in der „Fußgängerzone“. Als ich dort saß, kam eine bolivianische Familie auf mich zu, der Vater sprach mich an, ob ich englisch und spanisch spräche, seine Tochter müsste jemanden für ihre Englisch-Hausaufgaben interviewen. Voll süß, das Mädchen war 10 Jahre alt und hatte einen zweisprachigen Fragebogen, aus dem sie eifrig auf Englisch vorlas und ich antwortete. Manchmal war die Aussprache noch etwas unklar und ich musste selbst nachlesen, aber sie hat sich echt voll Mühe gegeben und war dabei total aufgeregt.

Gegen fünf ging ich zurück in mein erstes Café und aß dort einen Veggie-Burger mit Pommes, sehr lecker. Danach gings zurück ins Hostel. In meinem Dorm traf ich auf eine nette Schweizerin, Lehrerin im Sabbatjahr ;-) Sie kam gerade aus Neuseeland. Wir unterhielten uns ganz nett und tauschten schließlich Sim-Karten, Bolivien gegen Neuseeland. Sehr praktisch. Ich duschte und begab mich nach oben in den großen Gemeinschaftsbereich. Erstaunlicherweise ist es hier immer noch super warm, ich sitze echt im T-Shirt da. Toll! Jetzt ist es dreiviertel 9, mal sehen, was der Abend noch bringt.
Morgen geht es ganz gemütlich los, um halb 11 werde ich abgeholt. Dann gibt es drei Tage lang das Programm, das ich schon in umgekehrter Reihenfolge kenne. Für euch heißt das, Blog erst wieder am Dienstag. Wenn es in den beiden nächsten Unterkünften Wlan gibt, dann weiß ich echt nicht mehr, was aus dieser Welt noch werden soll ;-) Am Dienstag komme ich dann voraussichtlich gegen Mittag in Chile an. Hostel ist gebucht. Bis dahin schöne Zeit!!!


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