Heute
hab ich echt bis nach halb acht geschlafen! Gegen halb neun machte ich mich zum
Frühstück auf, dann packte ich meinen Rucksack. Um zehn war ich beim Fahrradverleih
und wurde perfekt ausgestattet: MTB, Helm, Warnweste (weil hier ja so
unglaublich viele Autos unterwegs sind), Luftpumpe, Schlauch + Werkzeug (hm,
das muss ich irgendwann wohl doch mal lernen…) und Schloss.
An
einem kleinen Supermarkt kaufte ich noch etwas Obst, dann ging es los Richtung
Norden aus der Stadt raus, zusammen mit so einigen anderen Touris auf Rädern.
Es ging minimal bergauf auf einer recht staubigen bis sandigen Schotterpiste.
Nach etwa 4km kam ich am Tickethäuschen von Catarpe, einer indigenen Gemeinde,
an und wurde erstmal wieder 3000 Pesos los (800Pesos = 1€). Ausgestattet mit
einem Plan und der Info, dass drei von fünf Punkten geschlossen sind.
Ich
radelte einige Zeit weiter und kam schließlich zum Garganta del Diablo, dem
Teufelschlund. Hier konnte man gefühlt ewig zwischen steil aufragenden Felsformationen
hindurchlaufen. Ich bin nicht ganz bis zum Magen durchgegangen, letztendlich
sah es doch überall gleich aus, aber schon toll.
Von
dort radelte ich ein Stück den Weg zurück, dann ging es extrem steil etwa 1,5km
bergauf. Die „Straße“ hier bestand nicht nur aus Schlaglöchern, sondern eher
aus Schlagkratern, da wäre mein Vorderrad wohl komplett drin verschwunden. Schnaufend
kämpfte ich mich nach oben bis zu einem Tunnel aus dem Jahr 1930. Diese Straße
war damals wohl die einzige Verbindung aus San Pedro hinaus nach Calama.
Durch
den Tunnel ging es hindurch zu einer schönen Aussicht auf der anderen Seite.
Und zu meinem persönlichen Supergau, diese besch… verf… Kamera hat sich wieder
aus dem Leben verabschiedet! Nach gerade mal zwei Wochen, in denen sie (bis auf
einen kleinen Aussetzer gestern) perfekt funktionierte! Und dabei hab ich sie
gehegt und gepflegt, so gut wie möglich vor Staub und Wind beschützt, ihr gut
zugeredet, sie immer sanft abgelegt… Undankbares Mistvieh! Also wohl doch ein neues
(oder gestohelenes) Objektiv in Paraguay…
Ok,
von solchen doofen Teilen lass ich mir meine Reise nicht verderben, andere
schaffen es ja auch mit dem Handy und jetzt ging es ja erstmal mit dem Bike
steil bergab, sehr schön, aber echt anspruchsvoll. Danach ging es immer minimal
bergab hinaus aus dem Gebiet und wieder in Richtung San Pedro.
Kurz
vor der Stadt besichtigte ich für weitere 3000 Pesos noch „Pukara de Quitor“,
eine antike Ruinenstätte mit steil angelegten Terrassen. Leider waren auch hier
die Ruinen selbst als auch eine Höhle momentan geschlossen… Es blieb nur der
Blick von oben auf die Ruinen und auf San Pedro selbst, der war aber wirklich
gut. Trotzdem schon ziemlich unverschämt, die Hälfte ist gesperrt, der Preis
bleibt der gleiche…
Inzwischen
war es zwei Uhr, ich machte mich auf den Weg zurück in den Ort, musste aber an einem
alten, umgebauten VW-Bulli eine Vollbremsung machen, denn neben ihm stand ein
Schild, das auf frischen Saft hinwies. Genau das richtige für mich jetzt und
noch dazu von einem sehr netten Verkäufer.
Mit
diesen Vitaminen im Bauch radelte ich zum Franzosen meines Vertrauens. Dort
hatte ich dann knapp 30km auf dem Tacho/Gipsy. Ich stärkte mich mit einem
Cappuccino und Mini-Croissant und nahm für die Fahrt morgen noch ein Baguette
mit.
Um halb vier brachte ich mein Fahrrad zurück und begab mich ins Hostel
unter die Dusche und danach in die Hängematte. Gegen halb sechs überkam mich
der Hunger, ich ging in die leckere Pizzeria, dieses Mal 4 Formaggi,
überragend! Der Rest wurde ebenfalls für morgen eingepackt.
Zurück
im Hostel las ich erst etwas, dann machte ich mich ans Blog schreiben und
diverse andere Sachen am Notebook. Jetzt ist es gleich acht Uhr. Um zehn geht
es heute nochmal los zum Sterne kucken, eines der Highlights hier. Hoffentlich
verziehen sich die Wolken. Scheiß Klimawandel, bis vor wenigen Jahren gab es
hier gar keine Wolken!
Die
Nacht wird dann kurz, denn morgen geht schon um 7 der Bus nach Salta in
Argentinien. Aber ich kann da doch so einige Stunden schlafen, angeblich fährt
der nämlich 10 Stunden oder so… Bis bald aus Argentinien!
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