Freitag, 18. Oktober 2019

18.10.19 - Radtour bei San Pedro


Heute hab ich echt bis nach halb acht geschlafen! Gegen halb neun machte ich mich zum Frühstück auf, dann packte ich meinen Rucksack. Um zehn war ich beim Fahrradverleih und wurde perfekt ausgestattet: MTB, Helm, Warnweste (weil hier ja so unglaublich viele Autos unterwegs sind), Luftpumpe, Schlauch + Werkzeug (hm, das muss ich irgendwann wohl doch mal lernen…) und Schloss.
An einem kleinen Supermarkt kaufte ich noch etwas Obst, dann ging es los Richtung Norden aus der Stadt raus, zusammen mit so einigen anderen Touris auf Rädern. Es ging minimal bergauf auf einer recht staubigen bis sandigen Schotterpiste. Nach etwa 4km kam ich am Tickethäuschen von Catarpe, einer indigenen Gemeinde, an und wurde erstmal wieder 3000 Pesos los (800Pesos = 1€). Ausgestattet mit einem Plan und der Info, dass drei von fünf Punkten geschlossen sind.
Ich radelte einige Zeit weiter und kam schließlich zum Garganta del Diablo, dem Teufelschlund. Hier konnte man gefühlt ewig zwischen steil aufragenden Felsformationen hindurchlaufen. Ich bin nicht ganz bis zum Magen durchgegangen, letztendlich sah es doch überall gleich aus, aber schon toll.




Von dort radelte ich ein Stück den Weg zurück, dann ging es extrem steil etwa 1,5km bergauf. Die „Straße“ hier bestand nicht nur aus Schlaglöchern, sondern eher aus Schlagkratern, da wäre mein Vorderrad wohl komplett drin verschwunden. Schnaufend kämpfte ich mich nach oben bis zu einem Tunnel aus dem Jahr 1930. Diese Straße war damals wohl die einzige Verbindung aus San Pedro hinaus nach Calama. 

Durch den Tunnel ging es hindurch zu einer schönen Aussicht auf der anderen Seite. Und zu meinem persönlichen Supergau, diese besch… verf… Kamera hat sich wieder aus dem Leben verabschiedet! Nach gerade mal zwei Wochen, in denen sie (bis auf einen kleinen Aussetzer gestern) perfekt funktionierte! Und dabei hab ich sie gehegt und gepflegt, so gut wie möglich vor Staub und Wind beschützt, ihr gut zugeredet, sie immer sanft abgelegt… Undankbares Mistvieh! Also wohl doch ein neues (oder gestohelenes) Objektiv in Paraguay…
Ok, von solchen doofen Teilen lass ich mir meine Reise nicht verderben, andere schaffen es ja auch mit dem Handy und jetzt ging es ja erstmal mit dem Bike steil bergab, sehr schön, aber echt anspruchsvoll. Danach ging es immer minimal bergab hinaus aus dem Gebiet und wieder in Richtung San Pedro.
Kurz vor der Stadt besichtigte ich für weitere 3000 Pesos noch „Pukara de Quitor“, eine antike Ruinenstätte mit steil angelegten Terrassen. Leider waren auch hier die Ruinen selbst als auch eine Höhle momentan geschlossen… Es blieb nur der Blick von oben auf die Ruinen und auf San Pedro selbst, der war aber wirklich gut. Trotzdem schon ziemlich unverschämt, die Hälfte ist gesperrt, der Preis bleibt der gleiche…



Inzwischen war es zwei Uhr, ich machte mich auf den Weg zurück in den Ort, musste aber an einem alten, umgebauten VW-Bulli eine Vollbremsung machen, denn neben ihm stand ein Schild, das auf frischen Saft hinwies. Genau das richtige für mich jetzt und noch dazu von einem sehr netten Verkäufer.

Mit diesen Vitaminen im Bauch radelte ich zum Franzosen meines Vertrauens. Dort hatte ich dann knapp 30km auf dem Tacho/Gipsy. Ich stärkte mich mit einem Cappuccino und Mini-Croissant und nahm für die Fahrt morgen noch ein Baguette mit. 

Um halb vier brachte ich mein Fahrrad zurück und begab mich ins Hostel unter die Dusche und danach in die Hängematte. Gegen halb sechs überkam mich der Hunger, ich ging in die leckere Pizzeria, dieses Mal 4 Formaggi, überragend! Der Rest wurde ebenfalls für morgen eingepackt.
Zurück im Hostel las ich erst etwas, dann machte ich mich ans Blog schreiben und diverse andere Sachen am Notebook. Jetzt ist es gleich acht Uhr. Um zehn geht es heute nochmal los zum Sterne kucken, eines der Highlights hier. Hoffentlich verziehen sich die Wolken. Scheiß Klimawandel, bis vor wenigen Jahren gab es hier gar keine Wolken!
Die Nacht wird dann kurz, denn morgen geht schon um 7 der Bus nach Salta in Argentinien. Aber ich kann da doch so einige Stunden schlafen, angeblich fährt der nämlich 10 Stunden oder so… Bis bald aus Argentinien!

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