Freitag, 31. Juli 2020

31.7.20 - Besuch beim Weihnachtsmann auf dem Polarkreis

Gestern Abend ging ich dann noch duschen und ins Bett. Mela kam kurz vor 11 und machten den Heizlüfter an. Da sie noch eine Wärmflasche wollte, auch noch den Wasserkocher und bumm, weg war der Strom… Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Mela steckte die Kabeltrommel an die Steckdose der nächsten Hütte, aber auch hier ohne Erfolg. Schöne Scheiße. Wir zerlegten die Sitzbank auf der Suche nach den Sicherungen, die fanden wir auch, aber keine war rausgeflogen. Die nächste Stunde verbrachten wir mit Betriebsanleitung, Tauchgang in der Sitzbank und einem Telefonat mit Melas Vater. Nichts half. Bis ich schließlich – keine Ahnung, warum so spät – auf die zündende Idee kam. Ich nahm den Wasserkocher mit nach draußen und steckte ihn direkt an der Kabeltrommel und siehe da: Auch hier fließt kein Strom. Der Check an den Hütten brachte Klarheit: Die Kabeltrommel hat’s zerlegt! Als ich gerade das Verlängerunskabel anschließen wollte, kam Melas Vater die Idee, dass die Kabeltrommel auch eine Sicherung hat. Einmal gedrückt und schon floss der Strom wieder, juhu!

Wir gingen also wieder ins Bett und testeten mit Heizlüfter auf 1000 statt 2000 Watt und ohne Wasserkocher gleichzeitig. Leider war nach 5-10 Minuten wieder die Sicherung draußen… Mist. Aber immerhin konnten wir das Problem dieses Mal schnell lösen… Und zumindest für den Moment war es auch warm. Gegen halb 1 waren wir dann endlich im Bett und machten das Licht aus.

Heute Nacht schlief ich nicht wirklich gut, ich lag bis 2 wach und danach war es auch nicht viel besser. Um halb 8 rumorte dann auch noch ein Vogel auf unserem Dach. Ich vegetierte noch ein wenig vor mich hin, stand dann aber gegen halb 9 auf, Mela schlief noch etwas länger. Draußen schien die Sonne und im Van war’s echt warm. Ich kochte Kaffee und kontaktierte zwei meiner Freunde und Physiklehrer, nachdem ich selbst etwas recherchiert hatte. Rein rechnerisch dürften bei 1000Watt Heizlüfter, 125W Kühlschrank und zweier Handyladegeräte keine Sicherungen fliegen… Vielen Dank für die beiden schnellen Antworten, wir experimentieren weiter…

Mela meditierte und machte Yoga, ich Sudoko. Dann packten wir alles in den Van, ich füllte Wasser auf und entleerte (an der bescheuertsten Ausleerstation) das Klo, während Mela etwas arbeitete. Dann folgte noch eine kurze Recherche zwecks unseres nächsten Zieles – leider erweist sich das Wochenende mal wieder als blödester Zeitpunkt, um dort anzukommen – und gegen halb 1 waren wir dann endlich startklar.

Wir fuhren nicht weit, denn nur wenige Kilometer nördlich von Rovaniemi verläuft der Polarkreis und das wird natürlich touri-tauglich zelebriert. Natürlich mit unzähligen Souvenirshops, aber auch mit der berühmtesten hier lebenden Person: dem Weihnachtsmann! Der wohnt hier und das gleich mehrfach. Ich bin verwirrt, vor gut einem halben Jahr stand ich beim echten (?) Weihnachtsmann in Gramado im Süden Brasiliens… Mindestens einer lügt da doch! 

Meine Meinung: Der brasilianische ist echt. Er wohnt in seinem Haus und dort kann man ihn besuchen und ein Selfie machen. Der hier hat mindestens einen Doppelgänger (wir fanden zwei Häuser, bei dem man eine Audienz bekam). Fotografieren darf man ihn nicht, nur für Unsummen die Fotos kaufen. Das macht der echte Weihnachtsmann ganz sicher nicht! Außerdem sitzt der nicht in einem Fotostudio…

Kurz gesagt, ein bisschen enttäuscht war ich schon! Immerhin, wir konnten Weihnachstpost von ihm verschicken, die dann auch erst an Weihnachten ankommen soll. 


Eher wie erwartete war den der Polarkreis selbst, mal wieder ein Foto in obligatorischer Pose auf der obligatorischen Linie… Da hab ich inzwischen doch ein paar. Außerdem tranken wir einen brauchbaren Cappuccino und shoppten, v.a. Mela. Ich kaufte mir ein T-Shirt, das kann ich dann im Wechsel mit dem Äquator-T-Shirt tragen…





Kurz nach drei waren wir dann überall durch und on the road again. Die Fahrt ging weiter nach Norden, unser Ziel lag drei Stunden weiter. Heute übernachten wir in Ivalo, kurz vor unserem eigentlichen Ziel für morgen, Inari.

Wir checkten auf dem River-Campingplatz ein, etwas komisch, Rezeption, Toiletten, … sind auf der einen Seite, die Campingplätze selbst auf der anderen der großen Straße. Da renn ich dann also später im Handtuch über die Bundesstraße…

Mela kümmerte sich um das Außenleben, ich ums Essen. Heute gibt es wieder einmal Thai-Curry, auch wieder mit praktischem Tiefkühlgemüse, somit musste ich nur den Ingwer schnibbeln, der Rest kam aus Tüten, Gläsern und Dosen. Trotzdem lecker, v.a. mit unserem grandiosen Blick und bei Sonnenschein.

Nach dem Essen gab’s noch einen Mojito, denn die Limette reist auch schon recht lang mit uns mit. 

Jetzt ist es kurz nach 9, ich bin mit Duschzeug und Notebook auf der anderen Straßenseite, nutze das gute Wifi und geh dann direkt duschen. Später werden wir in die nächste Forschungsrunde starten, mal sehen, was wir heute in die Luft jagen ;-)

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