Als
Mela gestern um kurz nach 11 von der Sauna kam, war ich schon halb am
Einschlafen. Heute Nacht schlief ich gut, aber leider nur bis 6, dann war ich
wach. Gegen halb 8 klingelte der Wecker, mir tat schon jetzt alles weh. Ich
stand so langsam auf, kochte Kaffee, machte mir ein Brot und Müsli zum
Mitnehmen und aß auch so eine Kleinigkeit.
Um
9 waren wir startklar und endlich konnten wir auch den Anruf tätigen, um unser
Boot für 10 Uhr nach Nago zu buchen. Ausgebucht! Prima! Aber zumindest gab es
noch die Option, das Boot um 4 von Nago zurück zu reservieren. Das taten wir
auch. Hatte halt den Nachteil, dass wir immer mit Zeitdruck unterwegs sein
würden, weil wir das ja nicht verpassen durften… Na gut, besser als nichts, los
ging’s 68km bis Nagu wollten geschafft werden.
Zunächst
ging es den schon bekannten Weg nach Turku rein, am Kanal machten wir die erste
klitzekleine Frühstückspause.
Dann ging es immer weiter durch Turku durch und leider auch fast immer entlang der Hauptstraße. Hm, der Archipelago-Trail war so groß angepriesen und sogar mit Flyern beworben, aber irgendwie… Es ging immer schön mittig durch alle Inseln durch, Wasser haben wir quasi nur gesehen, wenn wir über eine Brücke gefahren sind.
So hatten sich mein Hintern und ich das nicht vorgestellt… Auch die Cafe-Abdeckung war unterirdisch bis nicht-existent! Mela wollte eigentlich in Pargas, etwa auf der Mitte der Strecke, einen Kaffeestopp einlegen, doch auch hier kamen wir nicht wirklich durch den Ort und ein Umweg erschien mir auch zeitlich nicht die beste Idee… Das einzige „Cafe“ an der Straße kam dann nach vielleicht 45km und dort gab es nur Filterkaffee… Wir hielten trotzdem, aßen ein bisschen was aus unserem Rucksack und füllten unser Wasser wieder auf.
Auch die weitere Strecke wurde nicht wirklich besser. 10km später ging es dann mit einer kleinen kostenlosen Fähre weiter, 15 Minuten und 1,5km Pause…
Die letzten 15km bis Nagu waren dann fast noch die schönsten, immerhin sah man gelegentlich rechts oder links ein bisschen Wasser…
Um kurz nach 3 fuhren wir endlich in Nagu ein. 69km letztendlich auf dem Tacho. Nagu besteht irgendwie nur aus Hafen, das San Tropez Finnlands heißt es. Ja, eine Yacht an der nächsten… Wir fanden eine Strandbar und es gab tatsächlich Latte! Am Eis danach scheiterten wir schon wieder, es gab nur so was wie Möwenpick in Kugeln, aber echt nicht eine einzige Eisdiele! Wie gesagt, die spinnen, die Finnen! Irgendwie hatten wir uns das trotzdem alles anders vorgestellt…
Um dreiviertel 4 bestiegen wir dann unser Boot für die Fahrt zurück, das war auch gut so, somit konnten wir uns noch ein schönes Plätzchen sichern. Um vier ging die Fahrt los und damit der beste Teil des Tages. Es ging wunderschön zwischen den Schäreninseln hindurch. Dazu brannte die Sonne vom Himmel, man glaubt da echt nicht, dass man in Finnland ist!
Die Fahrt dauerte gut zwei Stunden bis wir schließlich wieder im Kanal in Turku anlegten.
Wir hatten also immer noch 11km bis zum Campingplatz vor uns. Leider entdeckten wir auch hier keine Eisdiele mit selbstgemachtem Eis, so beschlossen wir, doch direkt heim zu radeln. Es ging auch noch erstaunlich gut los und sogar mein Hintern spielte noch mit, aber die letzten 3-5km wurden dann nochmal so richtig hart, wir wollten und konnten nicht mehr.
Zurück am Campingplatz war mein Hintern dann echt im Arsch… Radfahren ist ja echt schön, aber irgendwann ist auch mal gut, v.a. wenn die Umgebung dann nicht so toll und spektakulär wie angekündigt… Inzwischen war es kurz nach 7.
Alles, was ich heute noch wollte, war eine Dusche und was zu essen. Dusche war schnell erledigt, das mit dem Essen zum Glück ja auch, ich hatte ja vorgekocht. Und bei den Abwaschbecken gibt es hier kleine Küchen mit Mikrowelle, also wurde unser Curry dort superschnell aufgewärmt (und gleichzeitig auch schon der Abwasch erledigt). Zum Curry gab es ein lettisches Bier.
Jetzt
ist es inzwischen 9, der Blog ist fertig, der Campingplatz für morgen steht
(voraussichtlich, wir müssen nicht reservieren, wenn er uns nicht gefällt,
können wir noch anders entscheiden). Jedenfalls geht die Fahrt weiter zum
Päijänne-See, dort können die Beine dann relaxen und eher die Arme werden zum
Einsatz kommen (SUP, Kajak, …).
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