Gestern
war ich dann noch kurz im Internet und hab beim Surfen was Cooles erfahren:
Auch wenn Rehau neuerdings ein Corona-Hotspot ist, Schweden ist es nicht mehr,
zumindest steht es nicht mehr auf der Liste der Länder, nach denen man in
Quarantäne muss! Schweden, wir kommen! Zumindest auf dem Weg nach Hause können
wir dort stoppen und uns ein paar Tage dort vergnügen. Mal sehen, was die Dänen
da wiederum davon halten, aber ein Transit durch Dänemark von Schweden kommend
ist definitiv möglich.
Gegen
halb 11 lagen wir dann im Bett, gut beheizt, zugegeben, es war schon ein
bisschen frisch. Aber nur ein bisschen… Nachts schlief ich so durchwachsen und
etwa bis halb 8. Als ich aufwachte, regnete es draußen. Ganz toll. Genau das,
was man zum Einpacken braucht. Wir blieben noch etwas liegen, um 10 hatte Mela
dann einen Termin, ich nutzte die regenfreie Zeit zum Einpacken und Klo
entleeren.
Danach
ging ich nochmal hoch zum Internet. Ganz klasse, mein Notebook hat mal wieder
beschlossen, den Akku nicht mehr zu laden. Somit gibt’s jetzt leider nur noch
Blog, wenn ich eine Steckdose habe. Nervt echt… Oder ich finde einen
Elektroladen, der Ladegeräte für den Zigarettenanzünder verkauft… Wenn ich
zurück bin, wird das Ding eingeschickt, hat ja noch Garantie. Erst ist das Plus
und der Akzent aus, jetzt auch noch der Strom, irgendwann ist doch mal gut
oder?!?
Gegen
halb 12 machten wir unseren Adriano dann abreisefertig und füllten Wasser auf,
dann starteten wir, zunächst zum Supermarkt, wo wir unsere Vorräte nochmal
auffüllten, inzwischen war es irgendwie dreiviertel 1 geworden… Dann ging die
Fahrt 250km nach Osten. Zunächst über gute autobahnähnliche Straßen bis nach
Savonlinna, eine größere, sehr schön wirkende Stadt zwischen zwei Seen.
Hier
stoppten wir kurz, wir hatten ein Cafe am Hafen erspäht. Der Hafen! Ja, der war
genauso, wie wir das von Turku erwartet hatten. Ein paar Ausflugsschiffe lagen
hier mit ausgeschriebenen Abfahrtszeiten, mehrfach täglich (und sicher auch
sonntags…). Wir tranken einen Kaffee, leider begann es mal wieder zu regnen.
Gleichzeitig schien aber auch noch die Sonne, doofes Wetter hier!
Dann
ging die Fahrt weiter bis nach Oravi, ein kleines Kaff und klar, auch an einem
See. Wir checkten am einzigen Caravan-Stellplatz ein, der zugleich Anbieter für
Seal Safaris und Kajakverleih ist. Es war inzwischen halb 6, Mela scheuchte ich
in die kostenlose Sauna (nur bis 6 geöffnet), dann suchte ich uns einen
Stellplatz.
Da
wir um 8 schon wieder los müssen, machte ich auch gleich was zu essen, heute
sollten es Wraps mit Chili-Mischung werden. In unserem größten Topf konnte ich
sie sogar mit Käse überbacken und sie wurden schön knusprig. Mela schmeckt nun
also auch mexikanisches Essen, das sie vorher nicht so wirklich mochte. Am
bestecklosen Essen können wir aber noch arbeiten ;-)
Gegen
halb 8 machten wir uns startklar, das heißt wir zogen uns warm an (Frostie mit
Daunenjacke, Mütze und Handschuhen bewaffnet), ich setzte auf den ersten
Einsatz des Teleobjektivs. Kurz danach trafen wir an der Rezeption unseren
Guide und eine nette vierköpfige finnische Familie. Schnell stellte sich
heraus, die Mutter ist Deutschlehrerin.
Los
ging die Fahrt Richtung Westen aus dem Kanal in den See des Linnansaari
Nationalparks. Interessant, man kann dank einiger Kanäle von hier bis zum Meer
durchfahren! Soweit wollten wir nicht, uns reichten die Inseln in der Nähe,
denn dort sollen sich abends die Seals auf den Felsen in der Sonne wälzen.
Seals, das müssten jetzt wieder Seehunde sein, aber googelt mal selbst, ich bin
gerade im Van am Tippen ohne Internet. Nach kurzer Fahrt begannen wir mit dem
Spotten, toll, jeder hatte ein Fernglas bekommen, hatte ich so noch auf keiner
Safari. Das Wetter war naja, erst ein paar mutige Sonnenstrahlen, dann ein
kurzer Regenschauer, danach war es einfach nur grau. Der Teil „Sunset“ von „Sunset
Seal Safari“ hatte sich damit schon mal erledigt.
Mit
dem anderen Teil sah es nicht besser aus. Wir kuckten und kuckten, sahen aber…
nichts. Ich hatte ein ziemliches Déjà-Vu. Eifrige Leser erinnern sich an eine
Bootstour, auf der ich Jaguare sehen sollte/wollte, noch eifrigere an eine
Nachtsafari in Malaysia mit Kuh als Highlight… Nähere Recherchen brachten
hervor: In der Gegend hier auf 60 (Quadrat?)Kilometern gibt es ca. 70-90 dieser
vom Aussterben bedrohten Süßwasserrobben. Die sind auch keine
Mallorca-Touristen, liegen also auch nicht gerne dicht an dicht. Die Zeit, in
der sie ihr Fell wechseln, ist im Mai, also auch schon lange vorbei, und nun
ist die Chance, welche zu sehen, wohl eher 50:50… Ok, wir hatten also die
falschen 50…
Unterwegs
gab’s heißen Tee oder Kaffee und langsam erklärte sich mir der unglaubliche
Kaffeeverbrauch der Finnen. Chloé in Helsinki (oh, der Akzent geht wieder,
Batterie wäre mir aber im Vergleich lieber…) meinte, 7 Tassen pro Kopf pro Tag
sind der Durchschnitt. Wenn man Kinder wegrechnet, kommt da ne ordentliche
Menge zusammen. Aber die darf man nicht wegrechnen! Der etwa zehnjährige Sohn
haute schon mal eine davon weg – abends um 10 (und deutsche Eltern stressen
wegen einem Glas Cola). Die Mutter erzählte uns, dass sie mit etwa 3-4 Jahren
ihren ersten Kaffee bekommen hatte, mit viel Milch und Zucker. Vielleicht
braucht man das einfach, um die kalten, finsteren Winter zu überstehen… Überhaupt
unterhielten wir uns gut, hatten ja auch sonst nicht viel zu sehen. So bekamen
wir ein paar Tipps für unser nächstes Ziel und ich erfuhr wieder so einiges
über das finnische Schulwesen. Drei bis vier Fremdsprachen sind keine
Seltenheit, Englisch von Anfang an, ab der 3. oder 4. Klasse die 2.
Fremdsprache. Dafür kommt man erst mit 7 in die Schule. Im Home-Schooling war
die Organisation wohl perfekt, die Lehrer bekamen gerade mal zwei Tage zur
Vorbereitung, dann lief alles. Der Junge in der 3. Klasse wurde komplett von
seiner Lehrerin betreut und online beschult, die Mutter musste quasi nie
helfen. Die durften aber auch Plattformen verwenden, die bei uns dank
Datenschutz wieder verboten waren…
Nach
der Kaffeepause wurde es auch langsam finster, die Wolkendecke tat ihren Teil
und machte die Sicht noch schlechter. So entdeckten wir einen Seal, der sich
leider als Fels entpuppte. Unser Guide meinte dann noch zwei schwimmende zu
sehen, leider sehr weit weg. Ja, da schwamm was, aber was es war… Ok, es verschwand
auch, immerhin war es kein Fels. Aber wenigstens einen am Ufer liegenden hätten
wir uns schon erhofft. Ich kenn die Viecher doch nur als super neugierig und
interessiert an allem, was fremd ist. Die hier sind leider anders.
Um
11 kamen wir zurück. Mela kochte Tee und startete die Van-Sauna, ich ging
schnell noch (schön heiß) duschen, danach ging’s ins Bett. Vielleicht haben wir
ja morgen Glück, wenn wir Kajak fahren. Die beste Zeit ist zwar abends, aber
wenn die heute nicht rauskamen, vielleicht ja morgen früher… Einen Blog gibt’s morgen
erstmal nicht, wir wollen wild campen und dank meines Akkuproblems kann ich da
nicht schreiben. Echt Mist…
Ach so, so hätten sie übrigens ausgesehen:
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