Gestern
waren wir wieder gegen 11 im Bett, aber das brachte leider mal so gar nichts.
Und die Metro war nur indirekt schuld daran. Die hielt Mela wach und die
wiederum hielt mich wach. Und als dann Mela schlief und keine Metro mehr fuhr,
war ich immer noch wach. Früh war’s auch nicht besser. Dementsprechend gerädert
fühlte ich mich auch. Bis ich mich aus dem Bett schälte, hatte Mela schon einen
neuen Stellplatz organisiert. Mitten zwischen anderen, aber weit weg von der
blöden Bahn.
Wir
parkten schnell um, dann sprang Mela in die Sauna, die war von 9-10 inklusive.
Ich kochte einen starken Kaffee und rollerte in den kleinen Supermarkt ums Eck,
etwas Obst und Milch kaufen. Um Viertel 11 starteten wir zur Metro, leider ließ
die lange auf sich warten, sodass wir um 11 erst in der Stadt waren und dann 5
Minuten zu spät am Treffpunkt für die Free Walking Tour. Klar, dass das dann
genau die ist, die nach 5 Minuten nicht mehr zu sehen ist…
Der
Tag ging echt super los. Doch Mela googelte die Route der Tour und tatsächlich
fanden wir eine kleine Gruppe mit rotem Regenschirm vor der nächsten großen
Kirche. Juhu. Die machte von außen einiges her, innen war sie aber ziemlich
nackig (typisch evangelisch). Witzigerweise ist ihre Glocke in einem kleinen
Haus nebenan untergebracht, denn man stellte fest, die Kirche ist zu schwer für
den Untergrund…
Chloé führte uns weiter durch die Stadt und zeigte uns interessante Plätze. So die Statue einer Frau, die sich die Augen vor der Sonne abschirmt. Ok, heute mag das Sinn machen, aber im November letzten Jahres schien die Sonne insgesamt gerade mal 17h…
Außerdem
gab es wieder viele Fakten und Stories. So erfuhren wir auch einiges über
Schul- und Gesundheitswesen. Homeschooling war kein großes Problem, jedes Kind
kann einen kostenlosen Laptop bekommen, außerdem sind die Finnen echt vorne,
was Fremdsprachen angeht. Im Kindergarten Englisch sprechen ist Standard,
außerdem muss jeder Schwedisch lernen und für viele Studiengänge ist eine
fließende Beherrschung dieser beiden Sprachen Pflicht.
Weiter
ging es am ehemaligen Haupthafen entlang (dummerweise friert der besonders
schnell zu, übrigens kann man im Winter oft übers Eis nach Tallinn fahren, wenn
einem kein Eisbrecher einen Strich durch die Rechnung macht.
Die zweite große Kirche war die russisch-orthodoxe, das genaue Gegenteil der ersten.
Unsere
Tour endete nach gut zwei Stunden am Hafen, wo die Fähre nach Suomenlinna
ablegt. Auf der Suche nach etwas Essbarem schlenderten wir einmal durch eine
Markthalle, aber uns lachte nichts so richtig an und bei den Preisen hier nimmt
man auch nicht alles einfach so mit… Schließlich gingen wir in ein kleines
Café. Für schlappe 20€ gabs (Matcha-)Latte und was Kleines zu essen.
Danach
trennten sich unsere Wege. Ich wollte mal wieder etwas Cachen gehen, aber ich
war immer noch nicht wirklich wach, daher wurde es nur eine sehr kleine Runde.
Ich landete schon bald im Botanischen Garten und verbrachte den restlichen
Nachmittag dort auf der Wiese in der Sonne.
Um
7 waren wir in einem angeblich etwas angesagteren Viertel zum Abendessen
verabredet. Hm, naja, verglichen mit unseren letzten drei Städten fand ich das
hier eher enttäuschend. Wir gingen in ein kleines Lokal und die Ansage der
Kellnerin hätte eigentlich Warnung genug sein müssen: Die Portionen wären sehr
klein, es wäre üblich, mehrere zu bestellen. Hm, wir bestellten eine, 13€ für
eine Portion Ravioli, es waren genau 6 Stück! Zugegeben, sie waren schon
ziemlich lecker, aber trotzdem! Immerhin gab es zweimal eine Ladung Brot mit
leckerem dunklem Olivenöl. Letztendlich war das aber auch nicht das Wahre, ich
war zwar nicht satt, aber mir war mal so richtig ordentlich schlecht…
Auf
der Suche nach Nachschlag oder noch etwas zu trinken landeten wir auf der
Terrasse einer kleinen Bar, aber mehr als eine Cola ging bei mir echt nicht
mehr. Und so saßen wir schon vor 9 in der Metro und waren auf dem Weg zurück
zum Campingplatz. Einen Freitagabend in Helsinki hatten wir uns doch etwas
anders vorgestellt.
Am Platz zurück ging ich erstmal duschen, legte mich dann zum Verdauen kurz aufs Bett, langsam fühlt sich mein Magen wieder normaler an. Inzwischen ist es doch schon wieder kurz vor 10, ich sitze draußen und der Blog ist fast fertig. Mal sehen, ob ich mich noch aufraffen kann und ihn hochladen gehe oder ob das bis morgen warten muss…
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