Freitag, 17. Juli 2020

17.7.20 - Sightseeing in Helsinki

Gestern waren wir wieder gegen 11 im Bett, aber das brachte leider mal so gar nichts. Und die Metro war nur indirekt schuld daran. Die hielt Mela wach und die wiederum hielt mich wach. Und als dann Mela schlief und keine Metro mehr fuhr, war ich immer noch wach. Früh war’s auch nicht besser. Dementsprechend gerädert fühlte ich mich auch. Bis ich mich aus dem Bett schälte, hatte Mela schon einen neuen Stellplatz organisiert. Mitten zwischen anderen, aber weit weg von der blöden Bahn.

Wir parkten schnell um, dann sprang Mela in die Sauna, die war von 9-10 inklusive. Ich kochte einen starken Kaffee und rollerte in den kleinen Supermarkt ums Eck, etwas Obst und Milch kaufen. Um Viertel 11 starteten wir zur Metro, leider ließ die lange auf sich warten, sodass wir um 11 erst in der Stadt waren und dann 5 Minuten zu spät am Treffpunkt für die Free Walking Tour. Klar, dass das dann genau die ist, die nach 5 Minuten nicht mehr zu sehen ist…

Der Tag ging echt super los. Doch Mela googelte die Route der Tour und tatsächlich fanden wir eine kleine Gruppe mit rotem Regenschirm vor der nächsten großen Kirche. Juhu. Die machte von außen einiges her, innen war sie aber ziemlich nackig (typisch evangelisch). Witzigerweise ist ihre Glocke in einem kleinen Haus nebenan untergebracht, denn man stellte fest, die Kirche ist zu schwer für den Untergrund…

Chloé führte uns weiter durch die Stadt und zeigte uns interessante Plätze. So die Statue einer Frau, die sich die Augen vor der Sonne abschirmt. Ok, heute mag das Sinn machen, aber im November letzten Jahres schien die Sonne insgesamt gerade mal 17h… 

Außerdem gab es wieder viele Fakten und Stories. So erfuhren wir auch einiges über Schul- und Gesundheitswesen. Homeschooling war kein großes Problem, jedes Kind kann einen kostenlosen Laptop bekommen, außerdem sind die Finnen echt vorne, was Fremdsprachen angeht. Im Kindergarten Englisch sprechen ist Standard, außerdem muss jeder Schwedisch lernen und für viele Studiengänge ist eine fließende Beherrschung dieser beiden Sprachen Pflicht. 

Weiter ging es am ehemaligen Haupthafen entlang (dummerweise friert der besonders schnell zu, übrigens kann man im Winter oft übers Eis nach Tallinn fahren, wenn einem kein Eisbrecher einen Strich durch die Rechnung macht.

Die zweite große Kirche war die russisch-orthodoxe, das genaue Gegenteil der ersten. 

Unsere Tour endete nach gut zwei Stunden am Hafen, wo die Fähre nach Suomenlinna ablegt. Auf der Suche nach etwas Essbarem schlenderten wir einmal durch eine Markthalle, aber uns lachte nichts so richtig an und bei den Preisen hier nimmt man auch nicht alles einfach so mit… Schließlich gingen wir in ein kleines Café. Für schlappe 20€ gabs (Matcha-)Latte und was Kleines zu essen. 

Danach trennten sich unsere Wege. Ich wollte mal wieder etwas Cachen gehen, aber ich war immer noch nicht wirklich wach, daher wurde es nur eine sehr kleine Runde. Ich landete schon bald im Botanischen Garten und verbrachte den restlichen Nachmittag dort auf der Wiese in der Sonne. 


Um 7 waren wir in einem angeblich etwas angesagteren Viertel zum Abendessen verabredet. Hm, naja, verglichen mit unseren letzten drei Städten fand ich das hier eher enttäuschend. Wir gingen in ein kleines Lokal und die Ansage der Kellnerin hätte eigentlich Warnung genug sein müssen: Die Portionen wären sehr klein, es wäre üblich, mehrere zu bestellen. Hm, wir bestellten eine, 13€ für eine Portion Ravioli, es waren genau 6 Stück! Zugegeben, sie waren schon ziemlich lecker, aber trotzdem! Immerhin gab es zweimal eine Ladung Brot mit leckerem dunklem Olivenöl. Letztendlich war das aber auch nicht das Wahre, ich war zwar nicht satt, aber mir war mal so richtig ordentlich schlecht…

Auf der Suche nach Nachschlag oder noch etwas zu trinken landeten wir auf der Terrasse einer kleinen Bar, aber mehr als eine Cola ging bei mir echt nicht mehr. Und so saßen wir schon vor 9 in der Metro und waren auf dem Weg zurück zum Campingplatz. Einen Freitagabend in Helsinki hatten wir uns doch etwas anders vorgestellt.

Am Platz zurück ging ich erstmal duschen, legte mich dann zum Verdauen kurz aufs Bett, langsam fühlt sich mein Magen wieder normaler an. Inzwischen ist es doch schon wieder kurz vor 10, ich sitze draußen und der Blog ist fast fertig. Mal sehen, ob ich mich noch aufraffen kann und ihn hochladen gehe oder ob das bis morgen warten muss…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen