Donnerstag, 9. Juli 2020

09.7.20 - Gauja Nationalpark - Zu Fuß, Fahrrad und Seilbahn

Heute morgen habe ich bis etwa dreiviertel 8 geschlafen. Dann kümmerte ich mich  um den Kaffee und die Vitaminzufuhr in Form eines Smoothies, danach spielten wir mal wieder ne Runde Tetris im Kofferraum, entleerten das Abwasser und füllten das Frischwasser auf. Als alles geschafft war, starteten wir, inzwischen war es kurz vor 10. Wir hielten noch am riesigen Supermarkt ums Eck, kauften Flüssignahrung und was zum Grillen und verließen Riga.

Da Mela wieder telefonieren musste, kämpfte ich mich durch den morgendlichen Verkehr Rigas zum anderen Ende. Von dort ging es auf einer Art Autobahn (was nicht heißt, dass da keine Radfahrer unterwegs sind). Nach gerade mal einer Stunde Fahrt erreichten wir Sigulda, eine kleine Stadt am Rande des Gauja-Nationalparks, wo wir heute bleiben wollen. Der Campingplatz war dank Tante Google auch schnell gefunden und echt super süß. Hier stehen gerade mal vier kleine Wohnmobile (dreimal Deutschland, einmal Schweiz) an einem klitzekleinen See in völliger Ruhe. Auch die Sanitäranlagen sind dazu passend klein und fast gemütlich.


Wir checkten ein, suchten uns unseren Stellplatz und bekamen gute Informationen, was wir machen müssten. Gesagt getan, ich lud die Räder ab und wir machten uns startklar für eine Runde in und um den Ort. Ach ja, dann musste  ich auch noch mit Selb telefonieren. Gestern hatte mich schon eine Kollegin angerufen und etwas wuschig gemacht mit der Formulierung „Du kannst dir ja denken, warum ich anrufe…“. Das in einem nicht super fröhlichen Ton, es klang, als müsste ich die Schule wechseln… Heute kam dann von der nächsten Kollegin eine Nachricht „Ruf doch mal in der Schule an…“ – klang auch, als ob sie mehr wüsste. Also machte ich das, unsere Chefin war völlig cool. Als ob es für sie nie eine Frage gewesen war, bestätigte sie mir, dass ich am 7. September zur Lehrerkonferenz nach Selb kommen sollte. Falls es denn eine gibt, das könne sie natürlich im Moment nicht sagen… Also somit ist es irgendwie offiziell: Ich bleibe auch weiterhin in Selb!!!

Mela stellte gleich mal den vorhin gekauften Sekt kalt (als ob sie es gewusst hätte), dann starteten wir endgültig mit den Rädern in den Ort. 



Hm, nicht wirklich groß. Unser erstes Ziel waren ein neueres Schloss und eine alte ruinenähnliche Burg. Von oben sah es ziemlich grau aus, zog aber erfolgreich an uns vorbei. Nach einer Runde durch die Anlage gönnten wir uns gleich mal ein Eis.


Dann radelten wir 300m weiter zur Seilbahn, die hier einmal über ein tiefes Tal und den Fluss Gauja geht. 12€ für Hin- und Rückfahrt, Preise wie in der Schweiz!




Auf der anderen Seite liefen wir ein wenig durch die Gegend und zur größten Höhle des Baltikums, in der schon seit ein paar Jahrhunderten Sachen in den Sandstein geritzt werden.



Die von weithin sichtbare, rote Backsteinburg sparten wir uns – sie beherbergt ein Museum, worauf wir keine Lust hatten. Somit ging es schon bald mit der Seilbahn zurück. Am anderen Ende gab’s einen Latte und den Ausblick auf ein paar Zipliner. Hier kann man an der Seilbahnstrecke auf der Zipline fahren oder über der Brücke Bungee springen.

Pünktlich, als wir zur Rückfahrt starteten, begann es zu regnen – und das richtig. Und genauso pünktlich hörte es wieder auf, als wir ankamen. Mela arbeitete kurz, ich legte inzwischen das Gemüse für den Grill ein. Danach pumpte Mela das SUP auf – immerhin haben wir hier unseren fast privaten See – ich lud ganz alleine die Fahrräder auf, so hatte jeder sein Sportprogramm!

Während Mela supte, schmiss ich den Grill an und kurz darauf, als sie zurück war, wurden die Gemüsespieße aufgelegt. Dazu Pellkartoffeln in Alufolie. Das Ganze wurde dann noch mit dem Prosecco begossen, echt lecker! Sogar der komische, trockene Käse, den wir irgendwo an der Straße gekauft hatten, schmeckte gegrillt viel besser!


Nach dem Essen hatte Mela noch einen Zoom-Call, während auch ich mal aufs SUP stieg. Dank Steg und dank ziemlicher Kälte (ich hatte zum ersten Mal die neuseeländische Daunenjacke ausgepackt) mit Crocs, langer Hose und Pulli. Aber ich bin ja Profi und fall nicht rein ;-) Auch wenn die vielen Seerosen im Teich die Sache echt schwer machen.

Zurück an Land machte ich mich ans Blog schreiben, Mela war inzwischen auch fertig mit ihrem Termin. 
                                  

Morgen wollen wir nur ein kleines Eck weiter, bleiben aber im gleichen Nationalpark und wollen dort auch etwas wandern. Leider ist der Wetterbericht eher bescheiden, mal sehen, wir machen auf jeden Fall das Beste daraus!

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