Heute morgen habe ich bis etwa dreiviertel 8 geschlafen. Dann kümmerte ich mich um den Kaffee und die Vitaminzufuhr in Form eines Smoothies, danach spielten wir mal wieder ne Runde Tetris im Kofferraum, entleerten das Abwasser und füllten das Frischwasser auf. Als alles geschafft war, starteten wir, inzwischen war es kurz vor 10. Wir hielten noch am riesigen Supermarkt ums Eck, kauften Flüssignahrung und was zum Grillen und verließen Riga.
Da
Mela wieder telefonieren musste, kämpfte ich mich durch den morgendlichen
Verkehr Rigas zum anderen Ende. Von dort ging es auf einer Art Autobahn (was
nicht heißt, dass da keine Radfahrer unterwegs sind). Nach gerade mal einer
Stunde Fahrt erreichten wir Sigulda, eine kleine Stadt am Rande des
Gauja-Nationalparks, wo wir heute bleiben wollen. Der Campingplatz war dank
Tante Google auch schnell gefunden und echt super süß. Hier stehen gerade mal
vier kleine Wohnmobile (dreimal Deutschland, einmal Schweiz) an einem
klitzekleinen See in völliger Ruhe. Auch die Sanitäranlagen sind dazu passend
klein und fast gemütlich.
Wir
checkten ein, suchten uns unseren Stellplatz und bekamen gute Informationen,
was wir machen müssten. Gesagt getan, ich lud die Räder ab und wir machten uns
startklar für eine Runde in und um den Ort. Ach ja, dann musste ich auch noch mit Selb telefonieren. Gestern
hatte mich schon eine Kollegin angerufen und etwas wuschig gemacht mit der
Formulierung „Du kannst dir ja denken, warum ich anrufe…“. Das in einem nicht
super fröhlichen Ton, es klang, als müsste ich die Schule wechseln… Heute kam
dann von der nächsten Kollegin eine Nachricht „Ruf doch mal in der Schule an…“
– klang auch, als ob sie mehr wüsste. Also machte ich das, unsere Chefin war
völlig cool. Als ob es für sie nie eine Frage gewesen war, bestätigte sie mir,
dass ich am 7. September zur Lehrerkonferenz nach Selb kommen sollte. Falls es
denn eine gibt, das könne sie natürlich im Moment nicht sagen… Also somit ist
es irgendwie offiziell: Ich bleibe auch weiterhin in Selb!!!
Mela stellte gleich mal den vorhin gekauften Sekt kalt (als ob sie es gewusst hätte), dann starteten wir endgültig mit den Rädern in den Ort.
Dann radelten wir 300m weiter zur Seilbahn, die hier einmal über ein tiefes Tal und den Fluss Gauja geht. 12€ für Hin- und Rückfahrt, Preise wie in der Schweiz!
Auf der anderen Seite liefen wir ein wenig durch die Gegend und zur größten Höhle des Baltikums, in der schon seit ein paar Jahrhunderten Sachen in den Sandstein geritzt werden.
Die von weithin sichtbare, rote Backsteinburg sparten wir uns – sie beherbergt ein Museum, worauf wir keine Lust hatten. Somit ging es schon bald mit der Seilbahn zurück. Am anderen Ende gab’s einen Latte und den Ausblick auf ein paar Zipliner. Hier kann man an der Seilbahnstrecke auf der Zipline fahren oder über der Brücke Bungee springen.
Pünktlich, als wir zur Rückfahrt starteten, begann es zu regnen – und das richtig. Und genauso pünktlich hörte es wieder auf, als wir ankamen. Mela arbeitete kurz, ich legte inzwischen das Gemüse für den Grill ein. Danach pumpte Mela das SUP auf – immerhin haben wir hier unseren fast privaten See – ich lud ganz alleine die Fahrräder auf, so hatte jeder sein Sportprogramm!
Während Mela supte, schmiss ich den Grill an und kurz darauf, als sie zurück war, wurden die Gemüsespieße aufgelegt. Dazu Pellkartoffeln in Alufolie. Das Ganze wurde dann noch mit dem Prosecco begossen, echt lecker! Sogar der komische, trockene Käse, den wir irgendwo an der Straße gekauft hatten, schmeckte gegrillt viel besser!
Nach dem Essen hatte Mela noch einen Zoom-Call, während auch ich mal aufs SUP stieg. Dank Steg und dank ziemlicher Kälte (ich hatte zum ersten Mal die neuseeländische Daunenjacke ausgepackt) mit Crocs, langer Hose und Pulli. Aber ich bin ja Profi und fall nicht rein ;-) Auch wenn die vielen Seerosen im Teich die Sache echt schwer machen.
Morgen wollen wir nur ein kleines Eck weiter, bleiben aber im gleichen Nationalpark und wollen dort auch etwas wandern. Leider ist der Wetterbericht eher bescheiden, mal sehen, wir machen auf jeden Fall das Beste daraus!
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