Sonntag, 19. Juli 2020

19.7.20 - Turku, schön, wenn auch anders als geplant

Obwohl wir gestern echt schon mal vor 11 im Bett waren, schafften es 50% der Expeditionsteilnehmer, bis 9 Uhr zu schlafen. Also ich war nicht darunter… Ich war ab 7 wach, döste erst noch und las dann etwas. Um 9 musste ich aber echt raus und aufs Klo. Die sind hier echt putzig, früh von 7-9 Uhr sind die Sanitäranlagen wegen Reinigung geschlossen. Such den Fehler… Oder anders gesagt: Gibt es eine bescheuertere Uhrzeit???

Danach ging Mela meditieren an den Strand, meine Priorität hieß Kaffee, Müsli und Sudoku. Gegen 11 waren wir dann startklar, um nach Turku rein zu radeln. Das Wetter war perfekt, sonnig aber nicht zu heiß. 12km sind es bis ins Zentrum, aber auf einem echt schönen Radweg. Eigentlich hatten wir den Plan, heute etwas Boot zu fahren und evtl. auch die Räder da mitzunehmen, also fuhren wir zu dem Kai, an dem die Boote abfahren sollten. Hm, da waren schon ein paar und auch ein paar Preistafeln (erstaunlich günstig für Finnland). Aber niemand, der versuchte, uns ein Ticket zu verkaufen, sehr suspekt.

Wir fuhren schließlich in die Touri-Info und erfuhren Lustiges: Sonntags gibt es keine Bootstouren! Hallo? Sonntags? Das ist der Tag, wo alle Zeit haben und da fahren keine Ausflugsboote??? Die spinnen, die Finnen (oh, das ist ja noch viel besser als Römer)! Etwas frustriert verließen wir die Info mit einem Packen an Karten, Timetables… Nur nichts für heute. Nur Optionen für morgen, die zunächst auch nicht so waren wie wir uns das vorstellten (die „kurze“ Archipel-Radrunde ist 110km lang…).

Wir gingen also zunächst einen Kaffee am Fluss trinken und checkten unser Material. Danach fuhr Mela nochmal zur Touri-Info und bei einem anderen Mitarbeiter tat sich nun eine neue Option auf: Mit dem Boot 2h auf eine Insel und von dort mit Hilfe einiger Brücken und einer kleinen Fähre zurück nach Turku. Mit der Strecke vom Campingplatz aus in den Ort und zurück kommen wir damit allerdings immer noch auf gut 80km…

Nachdem der Plan für morgen stand, galt es noch, einen für heute auf die Beine zu stellen. So fuhren wir zunächst einmal zum unaussprechlichen Luostarinmäenkäsitvöläis-Museum. Soll noch mal einer sagen, Deutsch wäre eine schwere Sprache… Auf jeden Fall handelt es sich um ein altes Viertel, das den großen Brand Anfang des 19. Jahrhunderts überlebt hat und nun als Freilichtmuseum dient. Das Ganze wirkt sehr authentisch, die unterschiedlichen Gebäude beherbergen die verschiedensten Berufe, überall sitzen „arbeitende“ Menschen, die z.B. mit alten Geräten Kleidung für die anderen Mitarbeiter herstellen und den Touris erklären, wie alles funktioniert (hat). Für ein Museum echt ziemlich gut. 





Danach schauten wir noch bei der großen Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert vorbei, Tuomiokirkko, ein fast aussprechbarer Name. 

Da auch die berühmte Burg – das wohl älteste Gemäuer Finnlands – quasi auf dem Rückweg lag, musste auch das für ein Foto herhalten. 

In einem kleinen Supermarkt kauften wir noch etwas zu essen für heute Abend und morgen ein, dann radelten wir zurück zum Campingplatz. Es war dann auch schon nach 5, als wir dort ankamen. Übrigens, Camping kann auch ganz schön Stil haben:

Wir verlängerten unseren Stellplatz für eine weitere Nacht, dann machten wir uns auf den Weg zum Strand. Ich nahm ein kurzes Bad, auch hier ist die Ostsee erstaunlich unsalzig, ist das überall so? Dank Mela gibt’s sogar ein Bild, ich hatte zwar dieses Mal die Kamera mit, aber naja…

Gegen dreiviertel 7 ging’s zurück zum Van und ans Kochen. Heute gab es Thai-Curry mit praktischem Tiefkühlgemüse, Tofu und Reis, wir kochten gleich für zwei Tage, spart Arbeit und Zeit, wenn wir morgen Abend klinisch tot zurückkommen…

Nach dem Abendessen – wie auch schon am Strand – wurde ein wenig Reiseplanung betrieben. Dienstag geht es in Richtung finnische Seenplatte, vermutlich an den Päijänne-See, der wohl einer der schönsten sein soll. Details werden folgen…

Inzwischen ist es dreiviertel 10, Mela geht gleich für eine Stunde in die Sauna, das war der letzte freie Termin heute. Ich werde dann wohl auch ins Warme gehen und noch etwas lesen oder so… Das mit dem Wifi hier ist übrigens eine einzige Katastrophe, das gibt es nur gesichert im Cafe, wir haben es gar nicht versucht, ob man als Campinggast da dann so einen Zugang bekommt oder erst wieder was kaufen muss… Daher auch heute die Bilder nur in reduzierter Qualität…


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