So,
meine erste Nacht im Van war jetzt nicht unbedingt die beste, bin ständig
aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Aber das Bett ist bequem und das
ist das Wichtigste.
Um 7 war ich endgültig wach, Mela kurz danach. Draußen schien die Sonne und auf der anderen Flussseite grasten die Pferde.
Wir
sprangen in die Bikinis und das kühle Wasser weckte mich endgültig. Danach
wurde Kaffee gekocht, die erste Tasse getrunken und der Rest in unsere
Togo-Becher gefüllt. Wir packten alles zusammen und kurz vor 9 waren wir wieder
auf der Straße. Die polnische Holperpiste zeigte uns gleich unsere Schwächen,
indem sie den Kühlschrank öffnete. So weiß man wenigstens gleich, was alles
noch nicht richtig verstaut ist. 😂
Ich
fuhr die erste Strecke, ab der Autobahn meditierte Mela und ich hörte übers
Handy Musik. Hinter Warschau war die Straße deutlich leerer als gestern. Es
ging noch ein ganzes Stück Richtung Nordwesten. Handy und Navi Schantalle waren
sich mal wieder nicht einig, wo wir lang wollen. Irgendwann checkten wir aber,
dass Schantalle durch Weißrussland abkürzen will, keine so gute Idee, da sind
die Grenzen vermutlich dicht! Also glaubten wir dem Handy und verließen die
Autobahn, um die letzten 2-300km auf der Landstraße zu fahren.
Hier
hatte ich dann die Schnauze voll und übergab an Mela. Kurz vor der Grenze (was
wir gar nicht wussten) hielten wir und aßen den restlichen Nudelsalat. Nebenan
war eine Vinothek, wir kauften noch einen Wein. Im Nachhinein merkten wir dann,
dass das wohl das Pendant zum Fidschimarkt in Asch ist, günstig Shoppen, denn
kurz darauf überquerten wir die Grenze nach Litauen. Land Nummer 72! Ab hier
können wir wieder mit Euro zahlen, auch die Straßen waren wieder merklich
besser. Außerdem mussten wir die Uhren eine Stunde vor stellen.
Mit zwei weiteren Wechseln fuhren wir nach Vilnius. Hier war ich sehr froh, dass Mela ihren Adriano steuerte, war schon ordentlich was los. Wir hatten den City Camping im Visier, doch dort angekommen (gegen halb 6) waren wir ziemlich enttäuscht. Es handelte sich um einen reinen Wohnmobilstellplatz, ein reiner Parkplatz, Strom gab es kostenlos, aber Wasser funktionierte nicht und die Sanitäranlagen-Container waren eher noch im Bau. Das Ganze lag auch noch nahe großer Straßen und noch 7km auf dem Rad vom Zentrum.
Der Typ, der uns begrüßte, war aber super freundlich (und sprach deutsch) und nannte uns eine Alternative, Downtown Forest Hostel & Camping, zentrumsnah und auf den Fotos viel schöner. Natürlich auch teurer (13€ pro Nacht und Nase). Wir riefen an und durften kommen. Eine halbe Stunde später waren wir am Ziel! Wir stehen mit ein paar anderen auf dem Parkplatz direkt vorm Hostel. Hier gibt es vorn einen riesigen Garten mit vielen Sitzecken, hinterm Haus eine Bar und Foodtrucks und unzählige Grills, die man leihen oder mieten kann. Und sämtliche Hosteleinrichtung können wir natürlich auch nutzen.
Gegen halb 8 liefen wir dann einmal in und durch die Stadt, Mela hatte im Vorfeld ein vegetarisch/veganes Restaurant entdeckt, das Vegafe. Gute Wahl, es gab als Vorspeise gefüllte Teigtaschen, dann hausgemachte Limo, Momos für mich und Kürbissuppe für Mela.
Gut gestärkt liefen wir dann noch zu einer Cocktailbar. Hier herrschte ein Betrieb wie bei uns nicht an einem Samstagabend. Fast alle Tische entlang der ganzen Straße waren besetzt. Wir landeten in einer Gin-lastigen Bar und bestellten zwei Cocktails zu echt europäischen Preisen.
Einer reichte uns völlig und gegen halb 11 schlenderten wir gemütlich zurück. Es war immer noch nicht stockfinster. Im Hostel angekommen duschte ich noch schnell, kurz nach 11 lagen wir im Bett. Drei Seiten las ich noch in etwa, dann schlief ich ein. Morgen steht Sightseeing auf dem Programm!
Hallo Caro, coole Ostwärtstour! Ich lese mit Freude. Euch viel Spaß!
AntwortenLöschen