Mittwoch, 1. Juli 2020

01.7.20 - Auf nach Litauen - Land 72 😎

So, meine erste Nacht im Van war jetzt nicht unbedingt die beste, bin ständig aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Aber das Bett ist bequem und das ist das Wichtigste.

Um 7 war ich endgültig wach, Mela kurz danach. Draußen schien die Sonne und auf der anderen Flussseite grasten die Pferde.


Wir sprangen in die Bikinis und das kühle Wasser weckte mich endgültig. Danach wurde Kaffee gekocht, die erste Tasse getrunken und der Rest in unsere Togo-Becher gefüllt. Wir packten alles zusammen und kurz vor 9 waren wir wieder auf der Straße. Die polnische Holperpiste zeigte uns gleich unsere Schwächen, indem sie den Kühlschrank öffnete. So weiß man wenigstens gleich, was alles noch nicht richtig verstaut ist. 😂

Ich fuhr die erste Strecke, ab der Autobahn meditierte Mela und ich hörte übers Handy Musik. Hinter Warschau war die Straße deutlich leerer als gestern. Es ging noch ein ganzes Stück Richtung Nordwesten. Handy und Navi Schantalle waren sich mal wieder nicht einig, wo wir lang wollen. Irgendwann checkten wir aber, dass Schantalle durch Weißrussland abkürzen will, keine so gute Idee, da sind die Grenzen vermutlich dicht! Also glaubten wir dem Handy und verließen die Autobahn, um die letzten 2-300km auf der Landstraße zu fahren.

Hier hatte ich dann die Schnauze voll und übergab an Mela. Kurz vor der Grenze (was wir gar nicht wussten) hielten wir und aßen den restlichen Nudelsalat. Nebenan war eine Vinothek, wir kauften noch einen Wein. Im Nachhinein merkten wir dann, dass das wohl das Pendant zum Fidschimarkt in Asch ist, günstig Shoppen, denn kurz darauf überquerten wir die Grenze nach Litauen. Land Nummer 72! Ab hier können wir wieder mit Euro zahlen, auch die Straßen waren wieder merklich besser. Außerdem mussten wir die Uhren eine Stunde vor stellen.

Mit zwei weiteren Wechseln fuhren wir nach Vilnius. Hier war ich sehr froh, dass Mela ihren Adriano steuerte, war schon ordentlich was los. Wir hatten den City Camping im Visier, doch dort angekommen (gegen halb 6) waren wir ziemlich enttäuscht. Es handelte sich um einen reinen Wohnmobilstellplatz, ein reiner Parkplatz, Strom gab es kostenlos, aber Wasser funktionierte nicht und die Sanitäranlagen-Container waren eher noch im Bau. Das Ganze lag auch noch nahe großer Straßen und noch 7km auf dem Rad vom Zentrum.

Der Typ, der uns begrüßte, war aber super freundlich (und sprach deutsch) und nannte uns eine Alternative, Downtown Forest Hostel & Camping, zentrumsnah und auf den Fotos viel schöner. Natürlich auch teurer (13€ pro Nacht und Nase). Wir riefen an und durften kommen. Eine halbe Stunde später waren wir am Ziel! Wir stehen mit ein paar anderen auf dem Parkplatz direkt vorm Hostel. Hier gibt es vorn einen riesigen Garten mit vielen Sitzecken, hinterm Haus eine Bar und Foodtrucks und unzählige Grills, die man leihen oder mieten kann. Und sämtliche Hosteleinrichtung können wir natürlich auch nutzen.


Litauen scheint übrigens kaum mehr Beschränkungen wegen Corona zu haben. Unsere Masken dürfen die nächsten Tage im Auto bleiben, auch gibt es scheinbar keine Abstandsregeln, lediglich die Dorms dürfen nicht von fremden Personen zusammen genutzt werden. Trotzdem sind die Zahlen seit längerem deutlich niedriger als bei uns.

Ich machte mich also gleich mal auf in die Küche zum Abwaschen und der Backpacker in mir fühlte sich gleich wieder zu Hause. Dann setzten wir uns erstmal auf ein Bier hinters Haus, hier ist echt ordentlich was los, ich hatte den Eindruck, dass hier nicht nur Hostelgäste waren.
 

Gegen halb 8 liefen wir dann einmal in und durch die Stadt, Mela hatte im Vorfeld ein vegetarisch/veganes Restaurant entdeckt, das Vegafe. Gute Wahl, es gab als Vorspeise gefüllte Teigtaschen, dann hausgemachte Limo, Momos für mich und Kürbissuppe für Mela. 

Gut gestärkt liefen wir dann noch zu einer Cocktailbar. Hier herrschte ein Betrieb wie bei uns nicht an einem Samstagabend. Fast alle Tische entlang der ganzen Straße waren besetzt. Wir landeten in einer Gin-lastigen Bar und bestellten zwei Cocktails zu echt europäischen Preisen. 

Einer reichte uns völlig und gegen halb 11 schlenderten wir gemütlich zurück. Es war immer noch nicht stockfinster. Im Hostel angekommen duschte ich noch schnell, kurz nach 11 lagen wir im Bett. Drei Seiten las ich noch in etwa, dann schlief ich ein. Morgen steht Sightseeing auf dem Programm!



Übrigens, wahrscheinlich werde ich meistens eher am nächsten Morgen Blog schreiben. Das passt ganz gut, dann kann Mela in der Zeit meditieren, Emails beantworten oder was weiß ich noch treiben und ich bin gleichzeitig gut beschäftigt. Also nicht wundern, wenn der Blog einen Tag später kommt. Beim ersten hat das übrigens ganz super geklappt mit dem Handy als Hotspot, also unter Umständen habt ihr Glück und bekommt auch was zu lesen, wenn ich kein Internet habe…

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