Donnerstag, 16. Juli 2020

16.7.20 - Mit der Fähre nach Finnland - Land 75

Es war dann gestern doch wieder nach 11 bis das Licht aus war. Heute Nacht schliefen wir beide halbwegs gut und früh war Mela wieder fit und startete mit Yoga im Garten in den Tag. Ich las noch etwas, dann kochte ich Kaffee und baute die Stützen ab, um 9 waren wir dann abfahrbereit. Der Plan sah vor, dass ich fahren würde, da ich besser gerade ausfahren kann (rückwärts), Mela dafür besser sagen kann, wo’s lang geht. Gesagt getan und mit relativ wenig Rangieren kamen wir unfallfrei durch das Tor!

Vorwärts ging die Fahrt weiter zum Hafen, schon witzig, wenn direkt Helsinki ausgeschildert ist auf der Straße. An der Schranke wurde Adriano von einer Anzeigentafel begrüßt, die sein Nummernschild anzeigte und sagte, zu welcher Check-In-Station wir müssten. Dort mussten wir auch nur unsere Ausweise vorzeigen und hielten Sekunden später unsere Bordingpässe in der Hand. Die nächste Anzeige gab uns die Warteschlange an, echt geil organisiert alles. 20 nach 9 standen wir dort und warteten auf das Bording, das auch nicht übermäßig lange auf sich warten ließ. 


Mela war froh, dass ich am Steuer saß, da sie es nicht so mit hohen Brücken hat und wir über eine solche auf die mittlere Ebene des riesigen Schiffes fuhren. Wir wurden eingeparkt, packten unsere Sachen und stiefelten nach oben. Wir endeten auf dem obersten Deck im Burger King (!) an einem Fensterplatz, wo Mela in Ruhe arbeiten konnte und auch ich mich über ein T-Shirt machte. Außerdem gab es Kaffee und was von unserem leckeren Brot, immer noch sehr gut! Und wir planten ein wenig, was wir im Süden Finnlands sehen wollen.

Schon 10 Minuten vor halb 11 legten wir ab, mit einem letzten Blick auf die Stadt verließen wir das Baltikum. Definitiv eine Region, die man sich anschauen sollte. Tolle Städte, schöne Natur, nette Menschen, unkompliziert, sicher und relativ günstig. Wir können es nur empfehlen!


Über eine unglaublich ruhige Ostsee ging unsere Fahrt nach Norden, pünktlich um halb 1 legten wir an. Auf dem Weg zurück zu unserem Auto liefen wir an einem uns bekannten Wohnmobil vorbei: Unsere deutschen Nachbarn aus Cesis in Lettland, wir hatten noch gewitzelt, vielleicht sehen wir uns auf der Fähre... Und tatsächlich, gleicher Tag, gleiche Zeit, gleiche Parkreihe! 

Helsinki begrüßte uns mit traumhaftem Sonnenschein und gut 20°. Finnland, mein 75. Land (und definitiv das letzte neue in meinem Sabbatical). Ich durfte gleich wieder fahren, wir mussten ja wieder runter vom hohen Schiff… Dann stauten wir uns einmal durchs Zentrum und direkt auf den Parkplatz zur nächsten Fähre, denn wir wollten auf die Festungsinsel Suomenlinna. Unser Campingplatz liegt etwas außerhalb und wir wollten keine Zeit vergeuden mit sinnlosem Hin- und Herfahren.

Wir hatten Glück, eigentlich ist das eher ein Parkplatz für PKWs, aber der letzte freie war recht breit, die Nachbarn hatten vorbildlich geparkt. Außerdem verlief direkt davor der Fußweg, so dass wir einfach etwas weiter vor fahren konnten und somit nirgends im Weg standen. Mela spielte wieder den Einweiser und ich rangierte, auch dieses Mal ohne Kratzer!

Wir lösten ein teures Parkticket (4€ die Stunde) und gingen 50m weiter zur Fähre. Die fährt alle 20 Minuten, da der Ticketautomat aber nicht wollte, verpassten wir die, die gerade gekommen war. Egal, mit der nächsten ging die Fahrt los und kurz vor zwei waren wir auf Suomenlinna. Und ich hatte noch Zeit, meinen leckeren Snickers-Kuchen zu vernichten. 

Diese Insel oder besser gesagt Inseln beherbergen Reste einer ehemaligen schwedischen Festung (zur Verteidigung gegen die Russen). Jetzt scheint sie eine absolute Ausflugsinsel zu sein, es gibt unzählige Cafes, Restaurants, einen kleinen Strand, Picknickplätze, …

Wir liefen einmal komplett über die beiden Hauptinseln und ich fand meine ersten finnischen Caches. Unter anderem in einer Kirche auf dem Harmonium (der wird garantiert nicht geklaut), in unterirdischen Gewölben und einem Kanonenrohr. Leider sind die meisten Bunker geschlossen und nur ein paar kleine offen. Auch das U-Boot aus dem 2. Weltkrieg war nicht zugänglich. 






Bevor wir zurück zum Fähranleger liefen, gönnten wir uns unseren ersten finnischen Latte Macchiato für schlappe 4€. Willkommen in Skandinavien! Aber lecker und ich lernte mein erstes finnisches Wort.

Um 16.20 Uhr fuhren wir zurück zur Stadt, stiegen in Adriano – jetzt fuhr Mela, ich hatte keine Lust mehr ;-) Wir wählten die einfache Ausparkversion – vorwährts quer über den Radweg direkt auf die Straße. 20 Minuten später standen wir auf Helsinkis einzigem Campingplatz. Etwas außerhalb aber mit guter Metroanbindung an die Stadt. Viel zu guter sogar. Wir checkten ein und Mela erkämpfte uns einen Stellplatz am Rand der Anlage, fast schon am Meer. Aber auch direkt neben der Metro ;-)

Trotzdem, ein schöner großer Stellplatz und kaum Nachbarn um uns herum. Wir luden Stühle und Tisch aus, schmissen den Grill an und bereiteten Lachs und Salat vor. Die Stützen wurden montiert, Strom angeschlossen, wir werden langsam echte Profis! Nicht viel später war der Lachs durch, super zart und super lecker, dazu gemischter Salat und ein Bier im Sonnenschein (abends um halb 7 scheint die hier noch wie bei uns nachmittags um 4). Auch unser Haustier sah glücklich und zufrieden aus.


Nach dem Essen musste Mela wieder ein wenig online arbeiten, ich wusch ab und fuhr mit dem Roller das Klo zur Entleerungsstation. Wofür so ein Tretroller alles gut sein kann! Als das erledigt war, sprang ich in den Bikini und ging zum nahen Strand. Das Wasser war ziemlich kalt, aber kaum salzig, wir sind wohl nur ein bisschen an der Ostsee. Danach ging‘s direkt unter die Dusche und zurück zum Van. Jetzt ist es irgendwie schon wieder halb 10, der Blog ist fertig, aber jetzt muss ich wohl mal zur Rezeption, denn nur dort gibt’s gutes Internet… Aber was tu ich nicht alles, damit ihr zu Hause lesen könnt, was wir hier tolles erlebt haben!

Morgen machen wir dann Helsinki unsicher,


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