Heute früh hab ich bis kurz vor 8 geschlafen, gegen halb 9 sind wir dann aufgestanden. Ich hab wieder Kaffee gekocht, so langsam kann man das Zeug auch echt trinken. Dazu gabs noch einen Smoothie – gestern hatten wir unterwegs noch ein Kilo Erdbeeren von einem Opi am Straßenrand gekauft. Die Wäsche war inzwischen auch trocken und nachdem wir die abgenommen hatten, fuhren wir mit Fahrrad (bzw. ich auf dem Tretroller) in die Stadt.
Um zehn startete eine Free Walking Tour. Dieses Mal mit deutlich mehr Leuten, ca. 15, der größte Teil aber wieder aus Deutschland. Kaspars, unser Guide, machte seine Sache auch wieder gut und erzählte uns interessante Details, die man sonst nicht unbedingt mitbekommen würde.
So erfuhren wir z.B., dass zu Zeiten der Sowjetunion Riga immer herhalten musste, wenn eine westeuropäische Stadt für Filmaufnahmen gesucht wurde, denn gegründet wurde sie im 13. Jahrhundert von Deutschen. Eine Straße diente als Kulisse für drei oder vier verschiedene Städte von Paris bis London…
Das Wetter war ähnlich wie gestern Abend und zwischendurch regnete es mal, aber zum Glück nur kurz. Das meist fotografierte Gebäude Rigas, das Schwarzhäupterhaus, macht einen auf alt, ist tatsächlich aber gerade mal vor 20 Jahren gebaut worden…
Nach der Tour, gegen 12, gingen wir auf Empfehlung in ein kleines, gemütliches Cafe und tranken Latte. Und ich aß einen super leckeren warmen Rhabarber-Streuselkuchen. Danach ging es auf einen Abstecher zum Central Market, ein Markt, in dem man alles bekommt, von Lebensmitteln bis hin zu Schuhen und Klamotten. Ein bisschen Fidschi- und Wochenmarkt in einem.
Dort trennten sich dann unsere Wege, während Mela sich das neuere Riga anschaute und dort die Massage ihres Lebens genoss, durfte ich meinem liebsten Hobby nachgehen und Dosen suchen. Dabei kam ich v.a. noch an einigen der Hauptsehenswürdigkeiten der Altstadt vorbei.
Da es zwischendurch mal wieder regnete, machte ich eine Latte und Kindle Pause in dem „romantischsten Cafe“ Rigas, war echt süß.
Danach war es wieder richtig schön, das wechselt hier fast wie in Neuseeland. Auch am Fluss kam ich nochmal vorbei, der trennt die Altstadt von unserem Campingplatz.
Da heute ein eher spätes Abendessen geplant war, suchte ich mir gegen 5 nochmal eine „Kleinigkeit“. Konnte ja keiner damit rechnen, dass meine Pancakes mit Nutella und M&M so viel sein würden! Aber echt lecker!
Gegen halb 7 trafen Mela und ich uns dann auf einen Cocktail mit Aussicht in der Skybar, die wir gestern schon erfolglos angesteuert hatten. Heute war offen und auch schon viel los, hauptsächlich natürlich Touris wie wir. Wir tranken einen Cocktail, genossen den Blick auf die Stadt und tauschten uns über unsere Highlights des Tages aus.
Später ging es über den Fluss zurück und ein Stück weiter, Kaspars hatte uns noch einen Platz fürs Abendessen empfohlen. Leider stand unser Wunsch „Gebratene Avocado mit karamelisierten Zwiebel und Brie“ unter einem schlechten Stern, außer Avocado war alles aus, auch der vegetarische Wok war nicht mehr zu haben. Der Kellnerin tat das mehr leid als uns, wir bekamen eine Alternative, Avocado mit Paprika und Zwiebeln, überbacken mit Mozzarella, dazu Salat. Auch lecker. Und unglaublich lieb berechnete sie uns nur unsere Getränke! Und schön gesessen waren wir auch noch auf der überdachten Terrasse!
Gestärkt radelten wir zurück zu unserem Campingplatz. Oder rollerten. Inzwischen war es schon nach 9, kommt einem hier nie so spät vor, da es ja auch immer ewig lange hell bleibt. Wir verluden die Fahrräder in absoluter Rekordzeit (wenn das 2 Minuten waren, war es lang…), dann ging’s unter die Dusche. Nun ist es halb 11 und ich sitze im Van und tippe Blog. Gerade hab ich Mela dabei ertappt, dass sie versucht hat, hier eine Sauna draus zu machen, die Heizung lief! Deshalb hatte sie mir auch so wohlwollend gestattet, dass ich noch das Fenster offen lassen darf ;-) Aber ich hab sie durchschaut!
Morgen fahren wir in Richtung Gauja-Nationalpark, nur ca. eineinhalb Stunden entfernt, wo wir voraussichtlich auch wieder 1-2 Tage bleiben werden.
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