Samstag, 4. Juli 2020

04.7.20 - Wanderung durch den Aukstaitija Nationalpark

Heute Nacht hab ich (zumindest) echt gut geschlafen und sogar fast bis um 8. Warum auch immer, aber meine Ohrenstöpfel funktionieren einwandfrei. Früh hab ich dann zum ersten Mal in Litauen meinen Mundschutz benutzt und bin aufs Plumpsklo gegangen…

Mela tat noch etwas länger so, als ob sie schläft, erst gegen 9 hat sie sich nicht mehr tot gestellt. Ich hab so lange etwas gelesen. Dann ist sie zum Meditieren raus, ich hab in der Zwischenzeit Kaffee gekocht, mit dem konnte man Tote auferwecken!


Auch die Sonne kam immer mehr raus. Mit meinem Ecstasy-Kaffee liefen wir kurz zur hübschen Holzkirche des Dorfes, leider war sie geschlossen.

Wir hatten gestern schon lang hin und her überlegt, da wir zwei verschiedene Wanderungen im Auge hatten. Eine startete direkt hier, die andere 15km entfernt, klang aber besser. Wir entschieden uns für diese und luden alles wieder ins Auto. Am Startpunkt hatten wir auch zwei mögliche Stellplätze im Auge. Wir fuhren los und kamen über eine kleine Landstraße durch Wälder und an verschiedenen Seen vorbei. Unterwegs kauften wir Honig direkt an der Straße.

In Ginuciai angekommen steuerte Mela zunächst den Platz an, der direkt an der Wanderroute lag. Er stellte sich als Picknick-Parkplatz heraus, zwar am See, aber sehr schattig. Wir fuhren dann doch zum zweiten. Der war am Nachbarsee, es hieß man könne entlang der Straße überall parken. Die Straße erwies sich als schmaler Feldweg, Mela meisterte die Herausforderung trotz Gegenverkehr souverän. Doch der Platz gefiel uns nicht wirklich oder vielmehr die Menge an anderen Menschen  gefiel uns gar nicht!

Nach einer Runde Wenden-in-10-Zügen fuhren wir zum ersten Parkplatz zurück, beschlossen aber, die Nacht wieder an „unserem“ Strand zu verbringen. Adriano wurde geparkt, inzwischen war es schon kurz nach 12 und wir frühstückten erstmal. Müsli für mich, Brot für Mela. Danach packten wir die Rucksäcke, schmierten Sonnencreme – inzwischen war kein Wölkchen mehr zu sehen – und gegen dreiviertel 1 starteten wir zu unserer ersten kleinen Wanderung.


Gleich zu Beginn ging es gleich mal steil die Treppen hoch, dafür bekamen wir auch zwei schöne Aussichtspunkte über die umliegenden Seen geboten. Fast ein bisschen wie im argentinischen Seenland, nur nicht ganz so farbenfroh.




War der Weg anfangs noch gut gefüllt, begegnete uns bald kein Mensch mehr. Wir liefen viel durch den Wald und an den Seen entlang und kamen durch zwei traditionelle Dörfer. Ok, die hatten wir uns spektakulärer vorgestellt…

Auf einem Hügel entdeckten wir, dass wir von Blaubeeren umgeben waren, und begannen mit der Ernte. So langsam wurde uns klar, dass die Packung Walderdbeeren für 4€ gar nicht so teuer war… Immerhin, unsere Ausbeute reicht definitiv fürs Frühstück morgen.


Nach drei Stunden waren wir in Ginuciai, nahe an unserem Parkplatz. Dort gibt’s ne alte Wassermühle, an der man baden kann. Dort war die Hölle los. Wir hielten kurz unsere Füße ins Wasser, dann tranken wir im einzigen Cafe des Ortes einen Latte.

Damit schafften wir dann auch noch den letzten Kilometer zurück zum Auto. gegen vier waren wir wieder dort. Die Beeren kamen in den Kühlschrank und wir starteten zurück zu unserem See. Unterwegs hielten wir noch an einem Aussichtsturm. Für mich auch in Flipflops kein Problem, für Mela dank Höhenangst doch eine Herausforderung… Sie schlug sich tapfer, wir kamen bis ganz nach oben, auch wenn sie nicht wirklich entspannt kucken konnte.



Nach dem grandiosen Ausblick (und Melas erstem selbstgefundenen Cache) ging es endgültig zurück. Etwas schockiert waren wir schon, der ganze Parkplatz war voller Autos und auf der Wiese war auch alles belegt. Wir parkten erstmal und schnappten uns Bikini und Handtuch. Immerhin, es war schon nach 5 und nach und nach machten sich die meisten davon. Nur unsere Nachbarn von gestern waren am Ende auch noch da.

Später schnappte ich mir nochmal das SUP und paddelte auf den See, im Ocean Pack durfte dieses Mal auch die Kamera mit.



Danach machten wir uns ans Kochen, ich hatte echt Hunger. Es gab Pasta al Pesto mit kleinen frischen Tomaten und Parmesan. Dazu eine Weinschorle, mit der richtigen Kulisse ein Festmahl!

Satt und zufrieden schnappte ich mir mein LRO und ging im See duschen, dann paddelte Mela nochmal raus aufs Wasser.

Gegen halb 9 gingen wir vor zur kleinen Bar am Hafen, dort gab es heute Live-Musik. Wir kamen ja eigentlich nur wegen dem Wlan, Mela hatte noch einen Zoom-Call und ich wollte es zum Blogschreiben nutzen. Natürlich verabschiedete es sich, bevor ich irgendetwas hochladen konnte. Vermutlich zusammen mit der Sonne, die gerade gegenüber hinter dem Wald verschwunden ist… Naja, dann muss wohl doch wieder der Handy-Hotspot herhalten…

Jetzt ist es dreiviertel 10, es ist echt noch hell und die Musik ist nicht schlecht. Mal sehen, wie alt wir hier heute werden. Morgen wollen wir dann ganz gemütlich zur Kurischen Nehrung starten, ca. 400km nach Westen ans Meer… Dort gibt’s mit etwas Glück auch wieder einen Campingplatz mit Strom und Wifi (alles nur für euch und den Blog…)


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