Das
Spiel gestern war dann doch nicht so wie ich dachte, es war zum größten Teil
ein ganz normales Quiz, also nicht wirklich ein „Brain-Spiel“. Und Kristin, die
uns angetrieben hatte, dorthin zu kommen, war einfach mal nicht erschienen.
Kurz darauf erfuhren wir auch den Grund, Jeff schickte eine Whatsapp mit einem
Ring ;-) Und wir hatten doch schon die ganze Zeit spekuliert, dass das hier
doch die perfekte Gelegenheit wäre.
Heute
Nacht schlief ich richtig gut, vielleicht fehlte mir einfach das Geschaukel des
Schiffes. Gegen halb 8 war ich wach, blieb aber noch fast bis 9 liegen, welch
ein Luxus, mal nichts zu tun zu haben ;-) Dann ging ich frühstücken. Das Schiff
schaukelte schon ganz ordentlich, aber es ist für die Drake Passage wohl noch
recht harmlos, nur ca. 5m hohe Wellen. Normal sind wohl 7-8m. Ich hoffe mal,
das bleibt auch so…
Um
10 Uhr hatten wir heute unseren ersten Vortrag über Albatrosse. Remi hat wohl
ein Jahr mit ihnen auf einer kleinen Insel verbracht und konnte viel berichten.
Interessant, wie sie ohne die Flügel aktiv zu bewegen mit und auch gegen den
Wind fliegen können, ohne Kraftanstrengung bewegen sie sich damit in einem Jahr
einmal um die Antarktis. Wusstet ihr, dass sie auf dem Wasser schlafen können?
Leider sind ein paar Arten unglaublich stark bedroht, ein trauriges Bild zum
Abschluss mit einem Küken, dessen Magen voll mit Plastikmüll war, so dass es
keinen Hunger mehr auf echtes Futter hatte…
Nach
diesem Vortrag geriet ich mehr oder weniger durch Zufall in eine Führung in die
Maschinenräume, super spannend! Wir sahen alles, den Motorraum, die Kläranlage,
die echt wieder sauberes Wasser produziert, Kompressoren für die Luftzufuhr und
und und.
Danach
ging ich ne Stunde in die Muckibude, immer die gleichen Gesichter hier! Ich
duschte und saß um 1 oben beim Mittagessen. Irgendwie war der grüne Salat schon
wieder aus…
Nach
dem Essen machte ich meinen berühmten Powernap mit etwas Lesen, bevor wir um
halb 4 einen Vortrag hörten, dieses Mal wirklich „hörten“, denn es ging um die
verschiedenen Geräusche, vom Pinguin-Sound über Walgesänge bis hin zum Geräusch
abbrechender Eisberge. Ziemlich cool! Leider sind auch hier menschliche
Gerätschaften nicht hilfreich, da sie die Kommunikation der Tiere unter Wasser
übertönen und manche Tiere dadurch sogar taub werden, so dass sie schließlich
nicht mehr jagen können.
Nach
diesem Vortrag hatten wir wieder eine Stunde Pause, ich las die kleine
Tageszeitung und machte etwas Sudoku bis zum Recap um Viertel 6. Heute ging es
um zwei krasse Expeditionen, die erste von einem Belgier Anfang des 20.
Jahrhunderts, der mit seinem Schiff fast 1 Jahr im Eis auf dem 71. Breitengrat
eingeschlossen war. Die zweite fast noch krasser, denn brandaktuell: Etwa
zeitgleich mit uns starteten 6 Männer am Kap Horn in einem Ruderboot(!), um die
Drake Passage zu durchqueren. Nach 12 Tagen ununterbrochenem Rudern in
Schichten kamen sie am 25.12., also quasi zeitgleich mit uns, in der Antarktis
an. Dabei stellten sie ganze 5 neue Weltrekorde auf. Völlig verrückt! Wer sich
dafür interessiert, googlet mal „impossible row“ bzw. kuckt auf Instagramm oder
wo auch immer! Ich krieg es gerade nicht auf, Internet ist wieder sehr schwach.
Nach
dem Recap hatte ich etwas Zeit zum Blog schreiben, dann machte ich mich zum
heutigen Farewell-Dinner fertig. Schon heute, ich hoffe, das liegt nicht daran,
dass sie morgen stärkeren Seegang erwarten…
Pünktlich
zur offiziellen Verabschiedung begann das richtige Geschaukel, jetzt wird es
heftig. Unsere Cruise Director Aurelia rief so ziemlich alle Angestellten an
Bord auf die Bühne, so dass wir uns kurzzeitig fragten, wer denn nun eigentlich
das Schiff steuerte. Den meisten Applaus bekam definitiv unser lieber Cabin
Steward Piter, der ist aber auch einfach super!
Nach
diesem Teil ging es zum Abschiedsdinner nach unten. Es war relativ leer. Ich
bin wirklich froh, dass der Sticker bei mir gut wirkt, wobei ich ihn ja auch
noch mit den Pillen unterstütze ;-) Noch geht’s mir gut! Heute klatschten die
Wellen aber so richtig gegen das Fenster und immer wackelte der ganze Tisch.
Gegen halb 10 kam der letzte Gang auf den Tisch, danach wackelten wir alle in
Richtung Kabinen, wobei ich sagen muss, Pinguin-Style ist echt gut, um bei
Seegang geradeaus zu laufen. Ich schwankte nur wenig, sah dafür aber vermutlich
ziemlich bescheuert aus.
Jetzt
schreib ich gerade im Bett den Blog zu Ende, sorry, hab gerade keine Lust, die
letzten Bilder hochzuladen, dazu müsste ich wohin gehen, wo das Internet besser
ist… Aber ich lieg gerade so schön in meinem Rollercoaster-Bett… Daher gibt’s die
vielleicht morgen, je nach Schräglage… Scheiße, fühlt sich gerade an, als hätten wir einen Eisberg gerammt! Vielleicht kam aber auch nur eine riesige Welle, will schnell mal schauen, dass auch alles hier seetauglich verstaut ist...
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