Heute
Nacht schlief ich richtig gut, nur war es seltsam, als ich einmal aufwachte,
wackelte es gar nicht mehr. Um 7 Uhr war ich wach, ne halbe Stunde später stand
ich auf. Vorm Fenster zog die Küste der Falklandinseln vorbei. Oder der
Malvinas, wenn man mit Argentiniern spricht. Ganz ein heikles Thema… Wir trafen
uns alle beim Frühstück oben, ich hatte wieder Obst, Müsli und Joghurt.
Danach
machten wir uns bereit zum ersten Landgang, wir gelben waren die 2. Gruppe, das
hieß, starteten um dreiviertel 9. Bzw. etwas verzögert, da die
Sicherheitskontrollen sich etwas hinzogen. Also die auf der Brücke, wir wurden
nicht kontrolliert, durften aber keinerlei Lebensmittel mit an Land nehmen. In
der Main Lounge war die arme Grenzbeamtin über Stunden mit dem Stempeln der
Pässe beschäftigt. Hab ich schon geschrieben, über 150 Crew-Mitglieder für 200
Gäste!
Gegen
9 war es dann soweit und wir wurden mit den Zodiacs an Land gebracht. Klar, es
waren wieder die Chinesen, die nicht kapiert hatten, wie man sich verhalten
muss. So sollte man einfach auf der Bordwand nach vorne rutschen, die Beine
darüber bringen und aussteigen. Alles ohne aufzustehen… An Land bekamen wir ein
letztes kurzes Briefing, dann durften wir alleine los. Der Weg wird immer mit
roten Flaggen abgesteckt, gekreuzte Flaggen bedeuten: Hier nicht weiter.
Kein Kommentar also… (Nein doch, die haben Objektive, die können sehen, wenn sich ein 500m entfernter Pinguin in der Nase bohrt… Aber nein…
Kein Kommentar also… (Nein doch, die haben Objektive, die können sehen, wenn sich ein 500m entfernter Pinguin in der Nase bohrt… Aber nein…
Wir
sahen zwei größere Kolonien von sog. Eselspinguinen. Ein Königspinguin muss
sich auch versteckt haben, aber den hab ich nicht gesehen. Es dauerte recht
lange bis ich checkte, dass da auch Babies dazwischen sind, dann sah ich sie
überall liegen und stehen. Manche sind aber auch noch nicht geschlüpft und
werden noch ausgebrütet.
Am
Wasser war auch ordentlich Action und auch auf dem Weg vom Wasser zu den
Kolonien. Als dann alle Rotjacken-Pinguine am Ufer standen, sah man den kleinen
Kerlen (ca. 50cm) an, dass sie nicht mehr wussten, wo lang sie gehen sollten,
einer hatte sich dann mitten zwischen diesen seltsamen roten Vögel verirrt…
Das
Wetter spielte gut mit, erst am Ende begann es ganz leicht zu regnen. Aber
zumindest auf einer Inselseite wehte ein echt fieser Wind. Mir taten die
Expeditionsleiter ganz schön leid, die an eisigen Stellen positioniert waren,
um aufzupassen, dass wir uns richtig verhalten. Ich war mit meiner normalen
Jacke und Hose angezogen, war am Ende schon recht frisch, aber immer noch gut
auszuhalten. Muss mir den Parka für kältere Tage aufsparen ;-)
Gegen
dreiviertel 11 wurden die Zodiacs wieder beladen, die Chinesen hatten noch
nichts dazu gelernt… Wir fuhren zurück aufs Schiff, mussten mit den
Gummstiefeln durch die Waschstraße und durften dann an Bord. Erstmal machte ich
mir in der Kabine einen Tee, dann sichtete ich die Fotos, das war schon ein
ganzer Haufen! Auch der Blog wurde gleich mal begonnen, jetzt wo ich dafür Zeit
hatte…
Um
halb 1 trafen Yolanda, Stephan und ich uns auf Deck 2 zum Mittagessen. Dort ist
es ein wenig formeller, das Hauptgericht wird angeliefert. Vorab hatte ich
Suppe und Salate, dann gab es indisches Dhal, leicht scharf, mit Reis. Lecker.
Nach einer sehr kurzen Siesta machten wir uns auch schon wieder bereit zum 2.
Landgang.
Um
dreiviertel 2 wurde Gruppe gelb ausgeschifft. Irgendwie sind wir unter lauter
Chinesen gelandet. Vermutlich liegt das daran, dass unsere Restplätze daher
kamen, dass 30 Chinesen kurzfristig die Reise storniert hatten. Naja, sie sind
schon etwas anstrengend und auch nervig und machen leider nie das, was sie sollen.
Somit sind die Expeditionsleiter ständig mit denen beschäftigt und haben wenig
Zeit, uns Normalos interessante Infos zu liefern.
Heute
früh waren 10 Mann in einem Zodiac, jetzt waren es nur 8, weil ein recht
starker Wind blies. An Land wurden wir von 50% der Bewohner von West Point
begrüßt: Alan… Ach ja, die andere Hälfte ist seine Frau… Wir hatten einen recht
langen Marsch in unseren Gummistiefeln vor uns, der Gegenwind arbeitete
ordentlich gegen uns und die 2km Strecke. Auf der anderen Seite des Hügels
erwartete uns eine Kolonie von Albatrossen und Macaroni-Pinguinen. So heißen
die zumindest auf Englisch und die Frisur ist einfach nur genial. Der starke
Wind war so gesehen auch genial, denn die Albatrosse mögen ihn zum Fliegen.
Erst sah ich nur sie bis ich checkte, dass da auch Pinguine dazwischen sitzen,
die waren echt klein und putzig.
Wie schon angekündigt, kann man hier vier Jahreszeiten in einer Stunde bekommen, von Wind und Sonne schlug es um zu leichtem Hagel, pünktlich, als wir mit Rückenwind zurück laufen wollten. Auf der anderen Seite schien aber auch schon wieder die Sonne. Alan und seine Frau empfingen uns zu Tee und Kuchen, ihre Arbeit hier neben der normalen Farm. Ca. 50 Schiffe kommen hier pro Saison, also etwa 2 pro Woche. Das Plätzchen-Buffet war der Hammer.
So
gestärkt gingen wir durch die Schuhputz-Anlage und zurück aufs Zodiac. An Bord
ging es noch einmal durch die Waschanlage und wir mussten die Füße heben, damit
der letzte Rest an Dreck abgespült werden konnte.
Zurück in der Main Lounge wurden wir mit Glühwein (und unnötigen anderen Sachen wie Ingwertee) empfangen. Nach zwei Bechern fühlte ich mich super und ging zusammen mit Jeff zum Schiffsarzt, wir hatten gehört, dort gibt es günstige Drogen ;-) Für 15€ bekamen wir ein Pflaster hinters Ohr, das 3 Tage halten soll und gegen Seekrankheit hilft. Nur her damit!
Danach
war ich fit für den Salsa-Kurs in der Lounge, ein Mojito sorgte für weitere
Unterstützung. War schon ganz lustig. Und weil wir schon mal dort waren,
blieben wir auch gleich noch zum obligatorischen Bingo. Danach war es halb 7
und ich ging duschen und danach wieder ein paar Fotos sichten.
Um
halb 8 trafen wir uns im Buffet-Restaurant auf Deck 6, ich holte mir einen
großen Teller Salat und danach noch so einige andere leckere Sachen. Wir saßen
bis 9 Uhr zusammen, dann holte ich mein Notebook und ging in die Bar zum
Blogschreiben. Was mich ein wenig irritierte war die frisch aufgehängte
Dekoration: Überall an den Geländern im Gang und Treppenhaus und auch in
unserem Zimmer neben dem Bett hängen bzw. liegen die Kotztüten… Macht mich
etwas nervös… War bisher noch nicht so!
Jetzt
sitze ich mit Stephan oben in der Bar, es schaukelt leicht, aber noch sind wir
auch im Windschatten der Inseln. Die nächsten zwei Tage werden windig und
rauer, wir überqueren die offene See in Richtung South Georgia. Da werde ich
wohl auch noch eine Pille nachlegen, sicher ist sicher… Heute Nacht müssen wir
dazu auch noch die Uhr eine Stunde vorstellen, die Königspinguine haben nämlich
eine andere Zeit, sonst sind die verwirrt, wenn wir eine Stunde später kommen.
Dann sind wir also nur noch 3 Stunden hinter Deutschland, zumindest für ein
paar Tage…
So,
falls es morgen keinen Blog gibt, dann lieg ich vermutlich flach. Also hofft
mal für mich, dass ihr was zum Lesen bekommt ;-)
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