Nacht
vier in Buenos Aires, auch die schlief ich gut und bis etwa halb 8. Gegen acht
stand ich auf und ging frühstücken, wobei ich mich gut mit einer meiner
deutschen Mitbewohnerinnen unterhielt. Gegen 10 startete ich in den Tag, mit
der Subte fuhr ich wieder in Richtung Zentrum, wo ich mich wieder mit ein paar
Caches ans Sightseeing machte. Heute war der Himmel grau, aber es war trotzdem
T-Shirt-Wetter und es regnete auch nicht. Mein Weg führte mich heute in völlig
neue Ecken.
Gegen 12 wollte ich dann den wichtigsten Punkt des Tage erledigen:
Geld ran schaffen!
Dazu
muss ich etwas ausholen. Ich hatte ja in Salta schon mal geschrieben - der
aufmerksame Leser erinnert sich :P – dass Geld abheben in Argentinien so eine
Sache ist. Da werden locker mal 10% Gebühren fällig! Bezahlen mit Karte ist
auch nicht immer möglich, in Salta wurde da oft ordentlich drauf geschlagen.
Hier noch nicht, aber gut, ich bin halt auch in der Hauptstadt.
Nun
hab ich von zwei Methoden gehört, wie man hier kostengünstig an Geld kommen
kann: Die App Azimo oder das Casino! Kein Witz! Nein, man steckt nicht 50 Pesos
in den einarmigen Banditen und hofft auf ein Wunder. Man kauft sich für ein
paar hundert Euro Chips, trinkt ein Bier, geht aufs Klo und verlässt das
Casino, wobei man sich die – zum Glück reichlich – übrig gebliebenen Chips in
Bargeld auszahlen lässt. Irgendwie genial! Aber einfacher erschien mir die App:
Man kann mit ihr weltweit Geld verschicken und dann vor Ort abholen (lassen).
Gebühr 2€, die ersten beiden Transfers sogar kostenlos. Klang einfacher, nun
ja, im Nachhinein, die Sache mit dem Casino hat schon auch was ;-)
Also,
es war kurz vor 12, als ich zur ersten Filiale von Argenper stapfte. Geschlossen
mit einem Zettel der Art: „Komme gleich wieder“. Hm, gut, Google kannte da noch
eine Adresse, zwei Blocks weiter. Durch diese hätte ich kein Geld tragen wollen…
Zwei Blocks weiter an der angegebenen Adresse stand eine Schule, sonst war da
nichts zu sehen… Zurück zur ersten, „gleich“ ist mal wieder relativ… Na gut,
ich wollte danach eh Richtung Stadtzentrum, also ging es mit der Metro dorthin,
denn dort war noch eine Agentur vorhanden. Nummer 3, existent und sogar
geöffnet. Leider konnte man hier nur Geld wechseln, die freundliche
Mitarbeiterin lotste mich aber 500m weiter zu Filiale 4. Die versteckte sich in
einem mehrstöckigen Einkaufszentrum mit winzigen Läden und verwunderlicher
Nummerierung. Nun sah alles gut aus, da stand etwas von Pagamento, es war
offen, ich konnte eine Wartenummer ziehen. Am Schalter dann mal schön meinen
Pass vorgelegt und wieder keine Erfolg. Wenn ich das richtig verstanden habe,
hatten sie nicht genug Geld!!! (Wir sprechen übrigens von 800€, da ich hier ja
noch ein paar Wochen zubringe, aber jetzt nicht von Unsummen! Und die machen da
den ganzen Tag nix anderes als Geld auszuzahlen!!!) Naja, ich müsse jedenfalls
zur Hauptstelle, vier Stationen Subte weiter. Wer „Asterix erobert Rom“ kennt,
das Haus, das Verrückte macht, ist ein Scheißdreck gegen Argenper hier! Also,
mit der Subte wieder vier Stationen weiter, wieder in einem größeren Gebäude,
ich entdeckte aber gleich hinterm Eingang das entsprechende Schild. Nein, hier
geht das nicht, einen Stock höher, da würde Geld ausgezahlt! Und tatsächlich,
ein eisgekühlter Warteraum mit vielen Leuten drin. Ich zog meine Nummer und
wartete, etwas nervös inzwischen. Dann kam ich dran und – man glaubt es kaum –
ich bekam meinen Passierschein A38, äääh, ich meine, also ich bekam 800€ in
kleinen, nicht nummerierten Scheinen! Juhu, zum Glück hatte ich heute den
großen Rucksack mitgenommen (die 500er sind keine 8€ Wert, noch Fragen?!?)
Als
das alles endlich geschafft war, war es fast halb 2. Ich war seit einer halben
Stunde mit Doris zum Telefonieren verabredet. In BA gibt es echt überall freies
Wifi, sogar in der Subte, aber natürlich nicht, als ich welches brauchte, um
ihr zu sagen, dass es bei mir später wird… Und jetzt, wo ich also ein Starbucks
oder ähnliches suchte, weit und breit nichts. Der einzige Mc war eine
Katastrophe und das Internet ging auch nicht. Von einer Subte-Station aus
konnte ich ihr endlich sagen, dass es noch ein paar Minuten dauern würde und
zwei Stationen weiter fand ich dann endlich den ersehnten Starbucks, bestellte
mir einen Cappuccino und suchte mir einen bequemen Sessel zum Telefonieren.
Eigentlich wäre diese Woche nämlich unser jährliches Glühwein-Treffen in Weiden
gewesen, so konnten wir wenigsten ein wenig quatschen, auch wenn es „nur“
Kaffee gab, war echt schön!
Ungefähr
eine Stunde später war ich wieder unterwegs. Mein Handy bekam ständig
Nachrichten, da ich Wifi-Zonen durchquerte, McDonalds, Burger King, Starbucks
und andere Wifi-fähige Restaurants kamen etwa im 100m-Takt… Ich lief ein ganz
schönes Stück lang, bis zum Kanal, ich hatte Hunger und wollte zum Franzosen.
Dort gab es heute Quinoa-Burger und O-Saft. Danach schlenderte ich noch etwas
durch die Gegend und setzte mich an den Kanal, bevor ich gegen 5 Richtung
Palermo fuhr.
Eine
Station weiter als normal, denn ich wollte mal sehen, was es da noch so gibt.
Und landete im Innenhof von Shopping-Arkaden, wo einige Food-Trucks standen.
Einer mit Smoothies und Açai ;-) Das Abendessen heute stand also fest!!! Wieder
einmal sehr lecker und ich war pappsatt. Danach lief ich Richtung Hostel, ich
war doch ziemlich platt. Unterwegs kaufte ich mir noch etwas Obst für morgen
früh. Im Hostel angekommen packte ich meinen Rucksack und duschte. Dann ging es
ins Internet und ans Blog schreiben. Die Nacht wird kurz, mein Flieger geht um
7, der doofe Flughafen ist leider eine Stunde entfernt… Also klingelt der
Wecker um 4 oder so… Der Flug nach Bariloche dauert etwa zweieinhalb Stunden,
ich sollte also am späteren Vormittag im Hostel sein… Jetzt ist es neun, ich werde
mal noch die restlichen Sachen einpacken, damit ich morgen leise und schnell
bin. Dann noch etwas lesen und früh schlafen. Gute Nacht!
Ach ja, ich hab heute nur ganze vier Fotos gemacht, falls ihr euch wundert ;-)
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