Nach
einer ruhigen Nacht wurde ich heute früh um dreiviertel 7 vom Kapitän
höchstpersönlich geweckt, der über Lautsprecher verkündete, dass die Landgänge
wie geplant stattfinden würden. Also raus aus dem Bett und rein in die warmen
Klamotten, draußen hatte es knapp unter 0°C. Dann holte ich schnell noch Müsli
und Obst aus dem Restaurant, denn – total bescheuert – heute, wo wir etwa um
halb 9 zurückkommen würden, hatte das Restaurant nur bis halb 9 auf, statt wie
sonst bis halb 10…
Ich
schnappte mir meine Sachen und machte mich auf in die Main Lounge, wo die
anderen sich schon anzogen. Wenige Minuten später saßen wir im Zodiac und
wurden ziemlich trocken an Land gebracht.
Unser
letzter Landgang auf South Georgia war der entspannteste. Keine aggressiven
oder schlecht gelaunten Seebären, dafür viele Baby-Seeelefanten, die super
neugierig und verspielt waren. Flaggen umschubsen war definitiv das
Lieblingsspiel, dicht gefolgt von Gummistiefel anknabbern!
Hier sieht man zwei einsame Gentoo-Pinguine.
Meine Hypothese: Die Freunde sind einfach abgehauen, während die
beiden tief und fest gepennt haben und nun sin die auf der Suche...
Neben
diesen süßen Riesenbabies standen Tausende von Königspinguinen herum. Anders
als gestern sahen wir heute auch wieder ganz viele im Kinderalter mit ihrem
flauschigen braunen Fell und viele in unterschiedlichen Teenager-Phasen. Wenn
man ehrlich ist, sie sehen schon echt völlig bescheuert aus, wenn ihnen da so
nach und nach die Federn ausgehen!
Hier trägt wohl ein alter ein Fluffy-Pinguin-Kostüm...
Aber
die Erwachsenen haben es einmal im Jahr auch nicht besser, wenn sie ihr
Federkleid wechseln. Ich hoffe, der Bikini-Träger hier ist wenigstens ein
Weibchen!
Heute
versuchte ich mal, gar nicht so viele Fotos zu machen (waren nur 50!), sondern
genoss es einfach, den putzigen Kerlchen zuzuschauen. Und wenn man still steht
und nicht mit der Kamera zappelt, kommen sie auch immer näher!
Die
Chinesen-Gruppe war heute ja wieder vor uns dran und der Ton unserer echt
lieben Guides ihnen gegenüber hatte sich ganz schön geändert. Anscheinend haben
sie gestern wieder sämtliche Regeln missachtet und waren kaum mehr einzufangen.
Heute hörte ich Sätze wie: „Ich weiß, dass es Sie nicht interessiert, aber Sie
gehen jetzt zum Zodiac und fahren zurück!“ Einer hatte es wohl sogar geschafft,
es sich mit dem Kapitän persönlich zu verscheißen, dabei macht auch der einen
total ruhigen Eindruck und scheint nicht leicht aus der Ruhe zu bringen zu
sein…
Dabei
hatten wir heute auch echt reichlich Zeit, über eine Stunde und wir mussten
nirgendwo hinlaufen, sondern landeten direkt im Zentrum des Geschehens. Die
sind einfach nur bescheuert, sorry!!!
Gegen
dreiviertel 9 fuhren auch wir ganz entspannt und mit dickem Grinsen im Gesicht
zurück. Kalt war es letztendlich dann doch nicht, obwohl es ganz leicht
schneite, hatte mehr als genug Klamotten an. Aber es war nicht windig und
zwischendurch zeigte sich auch mal die Sonne.
Zurück
an Bord zog ich mich um und frühstückte in der Main Lounge mein Müsli mit einem
Glühwein. Kristin hatte die Frühstückszeiten nicht gelesen und stopfte sich nun
mit Snacks, die hier angeboten werden, voll. Danach gab es noch einen
Cappuccino, bevor ich ins Gym ging. Die Idee hatten heute einige, es waren
zeitweise alle Geräte belegt. So musste ich nach meinem MaxxF halt echt mal
warten, bis erst ein Laufband und dann auch ein Fahrrad frei wurden. Um 11 Uhr
wurde der Anker gelichtet und wir machten uns auf unseren langen Weg nach
Süden.
Nach
meinem kleinen Workout ging ich duschen und ein paar Klamotten waschen, die ich
erst in der Antarktis in drei Tagen wieder brauchen werde. Danach sichtete ich
schnell Fotos, bevor ich schon wieder hoch an Deck musste, um neue zu schießen,
denn wir fuhren an einigen äußerst beeindruckenden Eisbergen vorbei. Leider
waren die so groß, dass eine sichere Einfahrt in den spektakulär anzusehenden
Drygalski Fjord unmöglich war.
So mussten wir uns beim Mittagessen mit seiner
Außenansicht begnügen. Heute stand alles unter dem Motto „Orientalisch“, für
meinen Geschmack beinhaltet das ein paar Rosinen zu viel…
Nach
einem leckeren Nachtisch verzog ich mich für einen Powernap in mein Bett, bin
schon wieder fest eingeschlafen, ich beginne, mich daran zu gewöhnen… Nur mit
Mühe kam ich kurz vor halb 3 wieder aus den Federn, denn Lindsay hielt einen
Vortrag über die Kultur der Wale und Delfine. Super interessant, wie ähnlich
die uns sein können. Klasse fand ich auch das abschließende Zitat:
Trifft
es, wie ich finde, ziemlich gut! Nach dem Vortrag gingen wir wieder in unsere
Kabine, ich begann mit Blog schreiben. Um halb 5 ging es weiter zum
Recap-Vortrag über das, was wir die letzten Tage bewundern konnten und auch,
was und sonst noch so erwartet. Direkt danach gingen wir zum Trivial Pursuit in
die Main Lounge, nur Stress hier die ganze Zeit! Wir waren gar nicht mal so
schlecht, immerhin, die Hälfte der Antworten stimmte ;-)
Um
halb 7 ging ich zurück in die Kabine, um den Blog weitestgehend fertig zu
schreiben. Heute Abend ist im unteren Restaurant White Night, hm, ob ich da
wohl in Bademantel und Gummistiefel aufschlagen kann?!? Nein, die Mehrheit von
uns wird wohl oben essen gehen…
Dort
oben war es heute auch relativ leer, zumindest kein so Gedränge wie mittags. Es
gab ein leckeres indisches Curry und ich konnte auch etwas scharfe Soße dafür
auftreiben (alle Inder waren leider unten, denn die haben immer eigene scharfe
Soße dabei…). Nach dem Essen gingen wir in die Main Lounge, dort war heute Rock’n’Roll,
Country und noch irgendwas Dance. Nicht ganz mein Fall, aber wir unterhielten
uns gut. Kurz nach 11 machte ich mich dann auf den Weg ins Bett. Morgen früh
gibt es keine „dringenden“ Termine, also kann ich „ausschlafen“. Gute Nacht!
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