Das
Abendessen gestern war wieder der Hammer: Salat mit irgendeinem frittierten
Gemüse drauf und Kokossoße, danach ein argentinisches Linsen-Stew mit geheimen
venezuelischen Gewürzen. Zum Nachtisch auf Wunsch wieder Birne in Rotweinsoße,
aber zusätzlich mit einer leckeren Creme. Zu sehen auf Instagramm… Gegen halb
12 war ich im Bett und schlief auch gleich ein.
Heute
früh war ich leider kurz nach sechs wach und konnte nicht mehr einschlafen. Um
acht bin ich aufgestanden, Frühstück wollte heute so gar nicht runter gehen…
Meine zwei Mädels sahen auch nicht fit aus, somit startete ich heute alleine
mit meinem lieben Gipsy in Richtung Cathedral. Der Bus brachte mich in einen
richtigen Skiort auf 1100m.
Von
dort ging es los, um zehn Uhr begann ich meine Wanderung. 21km lagen vor mir,
Gipsy hatte den Trail gespeichert. Das Wetter war ziemlich perfekt, bewölkt und
nicht so warm, aber schon nach wenigen Minuten warm genug, um im T-Shirt und
kurzer Hose zu laufen. Hinter mir purzelten noch ein paar andere Wanderer aus
dem Bus, aber die sah ich nie wieder.
Mein
erstes Ziel war das Refugio Frey, Schilder verkündeten mir 3-4h. Unterwegs
kamen mir nur ganz wenige Leute entgegen. Aber eine ganze Schulklasse, die
offensichtlich auf der Hütte geschlafen hatte. Da soll noch mal einer am
Wandertag klagen! Ich fühlte mich jedenfalls fit und kam zügig voran. Die erste
Stunde ging es auch recht ebenerdig dahin, ich umrundete den halben Berg, dann
erst ging es langsam hinauf. Aber nicht so steil wie die anderen kleineren
Berge der letzten Tage. Weit oben kreisten ein paar echt große Vögel, könnten tatsächlich Kondore gewesen sein, aber sicher bin ich mir nicht.
Kurz
vor dem Refugio kam ich durch das erste bisschen Schnee und nach knapp drei
Stunden war ich auf knapp 1800m auf der Hütte und trank einen Kaffee. Klasse
hier, Lunchpakete dürfen gegessen werden, Tee gibt es umsonst und man bekommt
heißes Wasser für die eigene Thermoskanne, wenn man dafür ne Tüte Müll
abtransportiert! Ich hatte keinen wirklichen Hunger, und war daher schon um
Viertel 2 wieder unterwegs.
Der
restliche Weg sollte noch einsamer werden, ich sah überhaupt niemanden. Aber
ich wusste zwei Schweizer hinter mir, die noch etwas essen wollten und dann
auch diesen Weg nehmen würden. Das Refugio war knapp vor der Hälfte der Gesamtstrecke.
Von dort ging es idyllisch an einer Lagune entlang, leider im Schnee. Wirklich
wohl fühlte ich mich darin nicht, da man immer mal wieder völlig unerwartet
versank. Bis zum Ende der Lagune hatte ich die Hoffnung auf einen versteckten
Weg, der zwischen den Berghängen durch gehen würde, aber der existierte nicht.
Es ging steil bergauf, über Schnee und Felsen. Hier war es sehr gut, dass ich
den Trail hatte, denn man sah kaum einen Weg oder Markierungen.
200m
höher kam ich zu der schönen kleinen Lagune Schmoll. Doch wider Erwarten war
auch die nicht der höchste Punkt, eine Spur zog sich bergauf durch den Schnee…
Eine halbe Stunde später hatte ich es aber dann doch geschafft, auf 2050m war
ich am höchsten Punkt des Weges angelangt. Inzwischen war es halb 3.
In
weiter Entfernung konnte ich immerhin schon mal die Bergstation einer Gondel
sehen. Dorthin ging es eigentlich flach, aber bei Weitem nicht schnell… Der
Hang fiel links steil ab, ich musste mir meinen Weg durch Geröll kämpfen, die
Strecke zog sich ziemlich. Zumindest war auf dieser Seite des Berges kein
Schnee und die Markierungen waren sehr reichlich.
Irgendwann
kam ich in der Nähe der Bergstation raus und auf der anderen Seite war der Ort
im Tal zu sehen. Von hier ging es dann doch recht schnell runter. Immer wieder
durch Schnee, über Pisten, teils Schotter und Geröll. Aber es lief sich meist
recht gut, wenn es auch ordentlich staubte. Hier gibt es schon einiges an
Pisten und Liften, aber ganz schön 90er. Wer mal wieder in einem alten
klapprigen Zweiersessel sitzen möchte, ohne Sitzheizung und Haube, der sollte
mal hier Skiurlaub machen!
Kurz
nach halb 5 war ich unten, meine Knie und Füße waren super froh darüber. 6,5h
und 21km auf und ab über Stock und v.a. Stein. An der Bushaltestelle saß schon
einer aus meinem Hostel, der nur bis zum Refugio und den gleichen Weg zurück
gelaufen war.
Gegen
fünf kam der Bus, der uns zurück brachte. Ich blieb bis zum Stadtzentrum
sitzen, jetzt hatte ich echt Hunger und konnte nicht bis zu unserem super Menü
warten. Ellen hatte mir ein vegetarisches por-kilo Restaurant empfohlen.
Dorthin ging ich also, klang schnell und viel! War auch ganz ok, aber nicht
überragend. Nichts gegen unseren Starkoch, aber ich war satt. Danach gab es
noch ein Eis, bevor ich zum Hostel zurückfuhr. Gegen 7 war ich zurück und ging
wieder einmal direkt in die Dusche und danach kurz in mein Bett.
Danach
wie üblich nach unten ins Wohnzimmer, wo auch schon einige saßen und Wein oder
Bier tranken. Mein Weizen aus dem Kühlschrank hatte ich mir definitiv
verdient!!! Jetzt ist es kurz vor halb 10, das Dinner für die anderen hungrigen
wird gleich aufgefahren, ich durfte vorhin schon mal kosten! Werde mir das dann
mal noch anschauen und dann tot ins Bett fallen.
Morgen
ist leider schon mein letzter Tag hier, die Zeit verging wie im Flug. Mal
sehen, was ich machen werde, auf jeden Fall keine lange Wanderung!
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