Das
Spiel gestern Abend war echt ganz witzig. Wir bildeten Gruppen (wir waren die
Disco-Hopper, also die Disco-Rockhopper-Pinguine), dann wurden Fragen gestellt
und man musste immer versuchen, die Antwort zu geben, die die Mehrheit geben
würde (Majority Rules). Also z.B. „Was hat jede Frau in der Handtasche?“. Die
meisten Teams sagten Lippenstift und die bekamen einen Punkt, während die
anderen leer ausgingen. Nach dem Spiel war es schon nach 11 und wir gingen ins
Bett.
Heute
früh klingelte um halb 8 der Wecker, aber ich war schon vorher wach. Vor dem
Fenster lag South Georgia, doch von der Insel sah man kaum etwas, sie war über
und über voll mit Seelöwen, - Elefanten und Königspinguinen! Auch im Wasser war
ordentlich was los! Ich zog mich an und ging nach oben zum Frühstück. Danach
machten wir uns abfahrbereit und warteten auf die erlösende Ansage, dass ein
geeigneter Landeplatz für uns gefunden war. Das war bis zuletzt nicht ganz
sicher, da eine ziemlich starke Brandung herrscht und außerdem ein „leerer“
Strandabschnitt gefunden werden musste. Das Wetter war besser als befürchtet,
es war trocken und relativ „warm“.
Mit
etwas Verspätung war es dann aber soweit und um halb 10 fuhren wir mit unserer
neuen weißen Gruppe an Land. Offensichtlich hatten wir chinesisch gegen
französisch getauscht, die sind zwar bei weitem weniger anstrengend, aber wir
mussten immer um Übersetzung bitten ;-) Mit den Zodiacs ging es etwa zehn
Minuten an der Küste entlang und in eine kleine Bucht zum Landen. Um uns herum
schwammen überall schon Seelöwen und Pinguine (und andere Vögel), die uns
interessiert beobachteten.
Riesenbaby (Seeelefant)
Am
Strand angekommen wurden wir zunächst zügig weiter geschleust, denn überall
lagen Seelöwen und Seeelefanten herum und beäugten uns interessiert. Dann
folgten wir einem kleinen Fluss und sahen sie überall. Große, kleine, dicke,
dünne (ok, die weniger), helle, dunkle, einfach überall! Wahnsinn! Von der 5m-Regel
hatten die meisten auch noch nicht so viel gehört. Wir waren dazu aufgefordert
worden, unsere Schiffsregenschirme zur Abschreckung mitzunehmen, Jeff hatte im
Vorfeld schon etwas trainiert ;-)
Auch
die kleinen Babies, die überall rumlagen und spielten, war zuckersüß!
Königspinguine
sahen wir gar nicht so viele, aber knuffig waren sie auf jeden Fall. Einer
marschierte ganz allein daher und blieb dann stehen, als ob er für Fotos
posieren wollte.
Die
anderen marschierten brav hintereinander her. Einer von ihnen war gerade in der
Phase, in der er seine Federn komplett wechselt. In dieser Phase sind die armen
Viecher nicht waterproof und müssen daher an Land bleiben. Und da es keinen
Zimmerservice gibt, sind sie zum Fasten verdammt…
Mit
der Zeit schlug das Wetter ein wenig um und es begann zu regnen. Auf dem Weg zurück
konnten wir ein paar junge Elefantenbullen beim Kampf beobachten, auch wenn das
auf den Bildern recht verspielt wirkt.
An
Bord unserer Zodiacs zurück zu kommen, war auch nicht so einfach, denn diese
sowie unsere Schuhwaschanlagen waren von neugierigen Seelöwen belagert. Dann
ging es aber doch zurück, inzwischen war unser Schiff näher gekommen, so dass
wir nicht so weit fahren mussten.
Kaum
waren wir zurück an Bord, wurde die zweite Gruppe an Land gebracht (wie schon
erwähnt, max. 100 Leute gleichzeitig sind erlaubt). Ich zog meine nassen Sachen
aus (alles nur von außen nass) und traf mit mit Notebook und den anderen auf
eine Tasse Glühwein in der Lounge. 163 Fotos und ca. 10 Videos wollten
gesichtet werden… Das Internet funktionierte gerade sehr gut, so dass ich auch
gleich eine erste Auswahl für den Blog hochladen konnte.
Um
halb 1 gingen wir oben Mittagessen, es gab unter anderem ein sehr leckeres
Pilz-Risotto und Tiramisu. Danach hatten wir ein wenig Freizeit, da sich alles
etwas verzögert hatte, fand unser Briefing für den Nachmittag erst kurz nach 2
statt und ich konnte schon mal mit dem Blog beginnen…
Nach
dem kurzen Briefing über unsere weiteren Stopps auf South Georgia musste ich
mal schnell einen Glühwein trinken gehen, denn zeitgleich fand in Hof mein
alljährliches Glühwein-Geocacher-Event statt. Danach setzte ich mich in die
Observation Lounge, denn wir fuhren gerade in einen Fjord ein, an dessen Ende
unser zweiter Landgang starten sollte. Doch der verzögerte sich noch etwas,
denn alles war voll mit Seebären und die waren ziemlich aggressiv, es dauerte
also, bis ein guter Platz zum Landen für uns gefunden war.
Um
fünf war es dann endlich soweit, wir durften von Bord. Am Strand mussten wir
aber schnell machen und erstmal durch die ganzen Seelöwen durch. Unglaublich
viele kleine lagen dann entlang unseres Weges der uns zu einer (angeblich gar
nicht so) großen Pinguinkolonie brachte.
Nur einer von 800 ist weiß!
Wahnsinn,
wie viele da rum standen! Wir knipsten, was das Zeug hält! Und endlich sahen
wir auch die braunen, flauschigen Exemplare. Früher dachte man, das wäre eine
eigene Gattung, aber dann stellte sich heraus, so sehen die
Teenager-Königspinguine aus! Wenn ihr genau hin kuckt, seht ihr, dass ein paar
gerade völlig bescheuert aussehen und schon teilweise ihr braunes flauschiges
Federkleid verloren haben!
Nach
kurzer Zeit mussten wir uns auf den Rückweg machen, denn an Bord warteten
schließlich noch 100 Passagiere darauf, auch an Land zu dürfen. Das haben
leider unsere chinesischen „Freunde“ nicht kapiert! Die waren als erstes an
Land, eine Viertelstunde vor uns, hätten also auch zuerst zurück gemusst. Die
armen Guides taten uns etwas leid, sie versuchten alles, aber die Chinesen sind
offensichtlich der Meinung, Regeln gelten für sie nicht. Ihre Dolmetscherin ist
genauso schlimm und hat erst auf ausdrückliche Aufforderung überhaupt etwas
gesagt. Letztendlich haben dann auch Kristin und ich diese Fotojunkies vor uns
hergetrieben. Kapiert haben sie es nicht… Waren wie eine schwer erziehbare
Schulklasse… Sobald die Guides sie aus den Augen ließen, machten sie wieder Bilder...
Somit
hat sich alles verzögert, denn schließlich standen alle zeitgleich am Ufer zur
Rückfahrt und an Bord alle übrigen zur Hinfahrt. Die waren auch schon etwas
genervt, als ich ihnen den Grund unserer Verspätung erklärte. Geht halt einfach
nicht, dass alle auf die warten müssen. Ist ja nicht so, dass wir nicht auch
Fotos machen wollen!
Zurück
an Deck wurden die Schuhe wieder super gründlich gereinigt, morgen kommt die
scharfe Kontrolle an Bord. Dann ging ich in die Kabine, hängte alles zum
Trocknen auf und sprang in die Dusche. Danach sichtete ich meine Bilder, dieses
Mal war ich etwas sparsamer unterwegs, und schrieb den Blog weiter.
Kurz nach 8 Uhr gingen wir zum Abendessen nach oben. Die letzten „roten Pinguine“ standen
immer noch am Ufer und warteten auf ihren Abtransport. Heute gab es einen
leckeren vegetarischen Quinoa-Burger und wieder viele andere leckere Sachen,
ich bin mal wieder pappsatt. Jetzt ist es Viertel 10, die heutige Show wurde
gerade auch etwas nach hinten geschoben, so dass ich gerade auf dem Bett
liegend den Blog vollenden kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen