Die
Show gestern war tänzerisch echt richtig gut und es zeigte sich auch, dass das
bei Seegang nicht funktionieren kann. Leider war es etwas „Perlen vor die Säue
werfen“… Danach ging nicht mehr viel und gegen 11 Uhr war ich im Bett.
Heute
Morgen klingelte der Wecker um halb acht und wir lagen schon in der Bucht von
Grytviken, der „Hauptstadt“ von South Georgia mit ca. 30 Einwohnern (im Sommer)…
Wir gingen nach oben zum Frühstück, um Viertel 9 gab es dann ein kurzes
Briefing von einer Inselbewohnerin. Es kam zu einer kleineren Verzögerung, der
Gouverneur der Insel wollte zufrieden gestellt werden, also wurde jeder von uns
nochmal auf nicht 100%ig saubere Schuhe, Hosen, … gecheckt (dabei sind gestern
Abend noch die Tourguides mit Schraubenziehern durch die Gänge gekrabbelt, um
alle Schuhe zu checken. Um zehn waren wir aber dann doch an der Reihe und
durften an Land. Das Wasser in der Bucht war super ruhig und somit ging alles
sehr schnell. Zwei Gento-Pinguine standen als Begrüßungskomitee bereit.
Wir
landeten in der Nähe des alten Walfänger-Friedhofs. Einer der berühmtesten „Bewohner“
dort ist Sir Ernest Shackleton, berühmt für seine Polarexpeditionen Anfang der
20. Jahrhunderts. Zu seinen Ehren bekamen wir alle einen Whisky, um auf ihn
anzustoßen. Danach durften wir relativ frei zu den Überresten der alten
Walfang-Fabrik laufen. Ein ziemlich skurriler Lost Place, der von einigen
Seebären bewacht wird. Pinguine gab es auch ein paar, aber die sahen eher aus,
als hätten sie sich verlaufen. Es war heute ein perfekter Sommertag (für diesen
Breitengrad), Jacke, Mütze und Handschuhe wurden nur durch die Gegend getragen.
Neben
der Fabrik gibt es hier auch ein kleines Museum über den Walfang, das Leben
hier, Polarexpeditionen, … Auch die Reste einer Skisprungschanze sind zu sehen
(waren eben echte Norweger, die hier lebten). Neben dem Museum gab es eine
Poststation und einen kleinen Souveniershop, ein Gerammel da drin wie kurz vor
Weihnachten ;-) Für manch einen war das heute wohl das ersehnte Kommando,
endlich konnte man Geld ausgeben!
Um
11 Uhr hatten wir die Wahl zwischen einer Fabriktour und einer kleinen
Wanderung, die uns in die nahegelegenen Hügel führte und am Ende einen tollen
Blick zur anderen Inselseite lieferte. Schon nach 20 Minuten kam die
obligatorische Frage eines Chinesens: Wie weit ist es denn noch? Nach vielleicht
40 Minuten waren oben, genossen kurz die tolle Aussicht und machten uns dann
auf den Rückweg.
Im
Ort entdeckte ich dann auch noch ein perfektes Beispiel, wie die ideale
Antarktis-Expeditionskleidung auszusehen hat. Es war heute übrigens unglaublich
schlammig… Die Rückfahrt ging heute auch sehr schnell, aufgrund der
verschiedenen Tourlängen musste man nicht auf ein Boot warten.
Zurück an Bord hängte ich meine Hose zum Trocknen auf, zog die Bilder aufs Notebook und ging zum Mittagessen. Heute gab es Fish & Chips und Barbecue auf der Sonnenterrasse.
Im
Anschluss begann ich mal mit dem Blog, wurde aber nach kurzer Zeit durch eine
Walsichtung vor unserem Balkon unterbrochen. Wir drehten sogar eine Ehrenrunde
um ihn und er war auch ganz nah, allerdings nicht so fotogen wie der vor zwei
Tagen. Kurz nach 2 gab es ein kurzes Briefing für heute Nachmittag, jetzt haben
wir aber lange Zeit, wir sind heute in der zweiten Gruppe und starten erst nach
5 Uhr. Immerhin, die Chinesen die letzten, somit muss heute keiner wegen ihnen
warten…
Letztendlich war es dann dreiviertel sechs als wir an Land gebracht wurden. Starke Wellen hatten die Landungsplatzsuche erschwert und aufgrund immer stärker werdenden Windes wurde die Dauer etwas gekürzt, so dass wir letztendlich eine dreiviertel Stunde an Land hatten. Aber definitiv ausreichend, wenn man nicht trödelt. Direkt am Landungsplatz lagen einige sehr entspannte riesige Seeelfanten.
Die hatte ich erst gar nicht wahrgenommen, sahen aus wie große Sandhaufen und ich war von den Pinguinen abgelenkt, die wie ein Empfangskomitee für uns bereit standen und fröhlich winkten. Wir durften uns relativ frei bewegen, vermutlich, da es nur wenige der aggressiveren Seebären hier gab. Die Königspinguine überwogen ganz klar. Und die sind wirklich immer unglaublich freundlich und jederzeit bereit für ein Foto.
Jaja, 8°C können durchaus zu warm sein, wie gut tut da ein erfrischendes Fußbad!
Leider
konnten wir aufgrund zu viel Wassers nicht über den Fluss hinüber, aber auch so
konnte man die Massen von Pinguinen gut sehen. Die Chinesen standen uns auch
kaum im Weg, da sie ja erst nach uns an Land gebracht worden waren. Wie man die
hier wieder einfangen kann, ist mir aber ein Rätsel. Eine Stunde später waren
wir zurück an Bord, jetzt wurden auch wieder einige Crew-Mitglieder an Land
gebracht für einen kurzen Blick wenigstens.
Circle of Life
Ich
duschte, sichtete Fotos und machte mit dem Blog weiter, bevor wir uns um acht
Uhr auf den Weg ins Restaurant unten machten. Fünf leckere Gänge warteten auf
uns, auch wenn ich nach wie vor das Buffet bevorzuge, trotz all der Chinesen
dort, aber man kann sich halt schön seine Sachen aussuchen und mehr Salat gibt
es auch!
Genau
rechtzeitig zur heutigen Tanzshow „Continents“ waren wir fertig. Kristina und
ich gingen hin, tänzerisch absolut erstklassig, v.a. wenn man Bühnengröße,
Deckenhöhe und v.a Seegang berücksichtigt. Muss die Mädels mal fragen, wo sie
getanzt haben, gab schon viele Elemente, die man auch ständig bei TAF sieht…
Gegen halb 11 war die Show zu Ende und wir gingen in unsere Kabinen. Morgen
müssen wir schon um 7.15 Uhr starten, wenn es nicht wieder zu einer Verzögerung
kommt…
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